Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
beide
ziemlich erschöpft und glücklich sind.«
    Dagmar legte die Hand an die Brust. »Das ist sagenhaft !«
    »Nicht wahr?« Morfyd tätschelte ihr Bein. »Ich muss sagen,
Dagmar, ich bin so froh, dass du zu Besuch bist. Es gibt sehr wenige, die
delikaten Tratsch ehrlich zu schätzen wissen. Abgesehen natürlich von
Gwenvael.«
    »Das dachte ich mir«, gab sie zu. »Aber sonst niemand?«
    »Fearghus möchte von nichts und niemandem gestört werden.
Meinen ältesten Bruder nervt einfach alles. Alles. Bis auf Annwyl natürlich,
aber selbst sie kann ihm auf die Nerven gehen. Briec ist alles und jeder völlig
egal, abgesehen von ihm selbst und der Frage, ob er etwas finden kann, worüber
er sich mit Talaith streiten kann.«
    Dagmar wollte mehr hören und begann zu fragen, doch Morfyd
hob Einhalt gebietend die Hand. »Frag nicht. Das Ganze ist eine Sache zwischen
den beiden und einfach idiotisch. Éibhear nützt mir gar nichts, weil er sich
weigert, von irgendwem das Schlimmste anzunehmen, deshalb unterbricht er mich
ständig mit: ›Das kann nicht stimmen. Das kann nicht stimmen.‹ Was dann
überhaupt keinen Spaß macht.«
    »Annwyl?«
    »Die liest nur die ganze Zeit. Die Frau lebt in der Bibliothek
und hasst es, wenn man sie von ihren geliebten Büchern ablenkt. Wenn sie nicht
gerade tötet, liest sie. Wenn sie nicht liest, tötet sie. Dazwischen gibt es
nichts bei ihr.«
    »Und Talaith?«
    »Meine einzige Rettung, aber ich kann nicht zu lange mit
ihr reden, sonst fängt sie an, paranoid zu werden.«
    »Paranoid?«
    Sie verdrehte die Augen. »›Was sagen sie über mich? Und
was sagst du über mich?‹ Auch das macht schlicht keinen Spaß.«
    Dagmar lachte. »Tja, du wirst dich freuen, wenn ich dir
sage, dass ich mir meine Paranoia für die wichtigen Dinge aufspare.« Ihr Blick
schweifte durch den Raum. »Mich interessiert nur, was alle anderen im Schilde
führen.«
    Morfyd nahm Dagmars Hand und presste sie an ihre Brust.
»Versteh mich jetzt nicht falsch, aber … ich liebe dich.«
    Dagmar legte ihre freie Hand auf Morfyds. »Und ich dich.«
    Sie begannen wieder zu lachen – etwas, was sie an diesem
Abend mehr getan hatte als vorher in ihrem ganzen Leben.
    Talaith kam heran und ließ sich schwer auf den Stuhl auf
Dagmars anderer Seite fallen. »Ich amüsiere mich königlich!«
    Morfyd flüsterte an Dagmars Ohr: »Sie ist voll wie ein
Dudelsack.«
    »Ich bin nicht betrunken«, protestierte Talaith. »Du
Hexe.« Sie kicherte. »Du Schuppenhexe.«
    Talaith wedelte mit den Händen. »Also gut. Vielleicht
hatte ich mehr Wein als nötig. Aber ich kenne trotzdem die wichtige Frage des
Tages.«
    »Und das wäre?«
    »Hat die kleine Dagmar hier mit unserem Gwenvael
gevögelt?«
    Dagmar rieb sich das Bein, wo Talaith ihr einen Hieb
versetzt hatte, um ihre unhöfliche Frage zu unterstreichen, und Morfyds Gesicht
nahm einen hübschen Rotton an, als sie keuchte: »Das geht dich nichts an!«
    »Komm schon. Ich will es von jemandem hören, der nicht
völlig von seinen großen, dummen Drachenaugen fasziniert ist. Ich will die
Wahrheit! Ist er so gut, wie er behauptet?«
    »Ruhe!«, zischte Morfyd.
    »Ich kenne die Wahrheit nicht.« Als die Frauen sie anstarrten,
zuckte Dagmar die Achseln. »Wirklich nicht.«
    »Dann tu’s auch nicht«, sagte Talaith ernsthaft. »Vertrau
mir.«
    »Warum nicht?«
    Sie legte einen Arm um Dagmar und gestikulierte mit dem
anderen zu Morfyd hinüber. »Halt dir die Ohren zu, Frau, das willst du nicht
hören.«
    »Die Götter mögen mir helfen.«
    Talaith neigte sich dicht zu ihr herüber. »Wie ich schon
sagte, Magdar …«
    »Ich heiße Dagmar.«
    »Egal. Du willst das nicht wirklich, denn falls er seinem
Bruder auch nur ein bisschen ähnelt, steckst du in der Falle. Für immer.«
    »Und warum sollte das passieren?«
    »Weil er dich vögeln wird, bis man nur noch das Weiße in
deinen Augen sieht, und das war’s dann! Da kommst du dann nicht mehr raus,
meine Liebe. Du wirst gefangen sein. In dieser Hölle.«
    Dagmar sah sich ruhig um. »In dieser Hölle?«, fragte sie
ausdruckslos. »In dieser Schloss-Hölle mit freundlichen Dienern, die tun, was
du willst, hübschen grünen Hügeln und Wäldern voll frischem Wild, einer gütigen
Königin, wilden Drachen, die dich und deine Tochter beschützen und einem
umwerfenden, silberhaarigen Krieger, der verrückt nach dir ist? In dieser
Hölle?«
    »Ja! Du hast es verstanden!«
    »Voll und ganz. Und ich werde es mir merken, falls und
wenn es dazu kommt, dass

Weitere Kostenlose Bücher