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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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einen Krieg, denn so regelt man die Dinge
unter Göttern. Ein Überraschungsangriff wurde geplant, und als Zugabe sollte
Eirianwen zurückgeholt werden. Denn es wäre nicht richtig gewesen, sie nicht zu
ihrer eigenen Familie zurückzuholen, die sie bis dahin so wunderbar behandelt
hatte.« Er grinste über ihren trockenen Tonfall. »Aber die wie immer etwas zu
selbstbewusste Arzhela vergaß, dass ihre Schwester eine Kriegsgöttin war.
Schlachten, Blut und Strategien sind ihre Freunde, genau wie Vernunft und Logik
meine sind. Sie wusste, was kommen würde und plante einen Gegenangriff, wozu
sie all die anderen Drachengötter an deiner Seite versammelte. Und damit
riskierte sie alles für dich.« Dagmar trat noch näher heran, bis der Saum ihres
Kleides seine langen Haare berührte. »Denn als die Schlacht vorüber war und der
Rauch sich verzog, konnte man nicht mehr von einem Götterreich zum anderen
wechseln. Eirianwen war jetzt Teil des Drachenpantheons.«
    »Na und?«
    »Die Fähigkeit der Drachen, sich in Menschen zu verwandeln,
ist überhaupt kein Geschenk von dir, oder? Es ist ein Geschenk von ihr . Wegen ihrer
Liebe zu dir und ihrem Wunsch, dich und deine Art so gut zu schützen wie sie
konnte.« Dagmar tippte ihm mit dem Finger an die Brust. »Das erklärt, warum die
Drachen der Südländer, wenn sie in die Schlacht fliegen, ihre Farben unter
ihrer Rüstung tragen. Es sind ihre Kräfte, die ihre Magier in den Schlachten anrufen. Nicht deine.«
    Der Drachengott sagte nichts, sondern starrte sie nur an.
    »Das war die ganze Zeit Morfyds und Talaiths Fehler, nicht
wahr? Sie hätten Eirianwen anrufen sollen, damit sie Annwyl beschützt. Denn von
euch beiden scheint sie diejenige mit Herz zu sein. Diejenige, die sich um
andere sorgt.«
    Sie trat zurück. »Ich weiß! Vielleicht wende ich mich an
sie. Ich habe mich noch nie an einen Gott gewandt, aber als Anhängerin von
Aoibhell bin ich mir sicher, dass mein Ruf von allen Göttern gehört wird –
Drachen, Menschen und sonstigen. Vielleicht kann sie tun«, sie schnaubte
höhnisch, »wofür du nicht mächtig genug bist!«
    Dann legte sich seine Hand eng um ihre Kehle und schnitt
ihr jedes weitere Wort und die Luft ab. Er hob Dagmar vom Boden hoch und
ignorierte dabei, wie sie nach seinen Fingern krallte.
    »Du bist ja so schlau, Dagmar Reinholdt. So schrecklich,
schrecklich schlau. Wollen wir doch einmal sehen, wie schlau du bist.«
    Er ließ sie los und schleuderte sie gleichzeitig von sich
weg. Hustend versuchte sie, wieder zu Atem zu kommen und hatte keinen
Augenblick Zeit, zu fragen, was er meinte, bevor er seine Hand unter Annwyls
Nacken schob und ihren Kopf zurückneigte. Dann küsste er sie, und Dagmar sah
zu, wie er ihr den letzten Rest Atem aus den Lungen sog, und ihr die Magie, die
dafür gesorgt hatte, dass sie weiteratmete, brutal entriss.
    Der Drachengott trat zurück, und Annwyls Arm fiel zur
Seite, die Augen starrten leer an die Decke.
    Er hatte sie getötet.
    Dagmar spürte, wie eine Welle der Panik sie erfasste; ihr
Körper zitterte, während sie die tote Königin ansah.
    »Jetzt bist du für ihren Tod verantwortlich, Menschenfrau.«
Er legte Annwyls Zwillinge in Dagmars Arme. »Die Frage ist … Wirst du auch für
den Tod ihrer Zwillinge verantwortlich sein? Ich denke ja.«
    »Warte …«
    Er wandte sich von ihr ab, schnippte mit den Fingern, und
mit einem Wimpernschlag befand sie sich nicht mehr in Sicherheit im Schloss auf
Garbhán. Sie war irgendwo unter der Erde in einem Tunnel, und die Babys in
ihren Armen weinten, weil sie den letzten Atemzug ihrer Mutter gespürt hatten.
    Und zu ihren Füßen lag Annwyls nackte Leiche; die Wunde,
wo sie sie geöffnet hatten, um an die Babys heranzukommen, blutete nicht mehr,
denn es war nichts mehr in ihr, was bluten konnte.
    Langsam hob Dagmar den Blick und hob ihn immer weiter, bis
sie in das Gesicht der neun Fuß hohen Bestie blicken konnte, die vor ihr stand.
Das Licht der Fackeln, die sie benutzten, damit sie ihre Arbeit richtig sehen
konnten, während sie einen der kürzlich geschlossenen Tunnel wieder aufgruben,
schimmerte auf den Hörnern der Kreatur.
    »Es scheint«, sagte der Minotaurus leise und grinste auf
sie und die Babys hinab, »als hätten die Götter heute beschlossen, ihre
treuesten Diener zu beschenken.«

28 Keiner
von ihnen hatte es je gehört. Zumindest nicht im Zusammenhang mit echtem
Schmerz.
    Ihre Mutter schrie auf.
    Genau wie alle anderen im Raum wirbelte Gwenvael zu
Rhiannon

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