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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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– sie zuckte die Achseln –
»nennen wir es einmal Eigentumsrechte an ihr galten nicht mehr. Mit ihrer
Leiche konnte ich tun, was ich wollte. Die Zwillinge waren ein bisschen
komplizierter. Ich konnte sie nicht einfach mitnehmen, denn er hatte sie
hergeschickt. Und ich konnte dich nicht retten.«
    »Warum nicht?«
    Sie schniefte indigniert. »Ich kann schlechtes Benehmen
nicht belohnen.«
    »Was für schlechtes Benehmen?«
    »Du verehrst mich nicht. Oder sonst einen von uns.«
    »Inwiefern ist das schlechtes …«
    »Also musste ich einen anderen Weg finden, und da habe ich
beschlossen, Annwyl zurückzuholen.« Sie schürzte die Lippen. »Es war allerdings
ein Risiko. Sie war schon auf der anderen Seite; sie war schwimmen, lag in der
Sonne, hatte eine Kleinigkeit zu essen. Sie wieder herzuschleppen kann manchmal
zu Problemen führen, vor allem bei Menschen. Die Gefahr war groß, dass sie dich
und diese Babys tötet wie die Minotauren.«
    »Dann war das ja ein ganz ausgezeichneter Plan.«
    »Er hat funktioniert, oder etwa nicht, Lady Sarkasmus? Und
nur damit wir uns richtig verstehen: Ich habe die Sache nur angestoßen. Der
Rest liegt bei dir.«
    »Ja, aber ich verstehe deine ganzen Regeln nicht. Wem du
helfen kannst und wem nicht, wann, wie … es nimmt ja kein Ende. Das ist alles
so kompliziert!«
    »Aber es gibt Gründe dafür. Ich und die anderen
Kriegsgötter haben diese Regeln aus einem einfachen Grund für Götter und die
Kreaturen aufgestellt, die wir Götter erschaffen.«
    »Damit es Krieg gibt, wenn die Regeln gebrochen werden?«
    Die Göttin schwieg einen Augenblick und giggelte dann.
Giggelte wie ein Kind. »Ja.« Sie beugte sich vor, die Arme um ihre Körpermitte
geschlungen, und lachte noch mehr. »Genau deshalb! Und es funktioniert jedes
verdammte Mal!«
    Nicht um alles in der Welt verstand Dagmar, was sie an
dieser Göttin mochte, aber es war so. Sie mochte sie wirklich. »Es freut mich,
dass dich das alles so amüsiert.«
    Die Göttin wischte sich die Lachtränen ab und richtete
sich auf. Sie war jetzt ein wenig kleiner. Dagmar fragte sich, wie groß sie
tatsächlich werden konnte. Oder wie klein. Konnte sie sich auch in einen Hut
verwandeln?
    »Man sucht sich seinen Spaß, wo man kann«, fügte Eir
hinzu. »Und genau das will ich auch für dich.«
    »Sind wir wieder bei Gwenvael?«
    »Er ist perfekt für dich. Und du liebst ihn. Oder nicht?«
    Dagmar tätschelte den großen Wolfsgott, der neben ihr
stand. Sie musste sich nicht bücken, um seinen Rücken zu erreichen. Auf allen
Vieren reichte er ihr fast bis zur Schulter. »Wenn ich jemanden lieben würde,
wäre er es. Aber ich liebe niemanden.«
    »Natürlich liebst du …«
    »Ich sorge und kümmere mich. Um viele Dinge und viele
Leute. Aber ich glaube einfach nicht, dass ich dazu fähig bin, jemanden zu
lieben.«
    »Das könnte wahr sein. Aber ich glaube, wenn Götter lieben
können, dann kann ich auch für dich hoffen.«
    Sie tätschelte Dagmars Schulter. »Auf Wiedersehen, meine
Freundin.« Eir ging tiefer in die Schlucht hinein. »Es war schön, dich
wiederzusehen.«
    »Ebenfalls.« Dagmar lächelte Nannulf an. »Und dich auch.«
    Nach kurzem Zögern flüsterte sie dem Wolf ins Ohr: »Und
pass auf Knut und die anderen auf. Ich glaube auch nicht, dass sie die Götter
verehren, aber … ich glaube, sie verdienen trotzdem Schutz.«
    Dagmar strich ihm mit der Hand über Kopf und Rücken. Er
lehnte sich an sie, schnüffelte an ihrer Wange, und dann, ohne Vorwarnung,
leckte er ihr übers Schlüsselbein.
    Dagmar schauderte und konnte ihren Widerwillen nicht
verbergen.
    »Sei nicht so hart zu ihm«, rief Eir über die Schulter
zurück. »Er mag dich.«
    Der Wolf trat zurück und sah sie erwartungsvoll mit heraushängender
Zunge an. Für ihre Hunde würde sie das Opfer bringen. Aber nur für ihre Hunde.
    Sie bekämpfte den Drang, sich vor seinen Augen den
Schlabber vom Hals zu wischen, und sagte: »Danke, Nannulf.«
    Der Wolf bellte. Doch er war ein Gott, und der Laut erschütterte
die Schlucht, sodass die Bäume schwankten und der Boden vibrierte.
    Dagmar fiel fast auf die Knie, also drückte sie sich rasch
gegen den Felsblock und hielt sich fest.
    »Lass das, du Riesen-Dummkopf«, schnauzte Eir. »Und jetzt
komm!«
    Nannulf rannte hinter seiner Reisegefährtin her, und
Dagmar wischte sich endlich den Schlabber vom Hals. Ihr wurde leicht schlecht,
als sie merkte, dass er schon auf ihrer Haut getrocknet war und ihre Haut als
Reaktion darauf anfing

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