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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Talaith den linken Ärmel von
Izzys Hemd und riss es ihr von der Schulter. Sie knurrte, als sie dort einen
Verband sah. Einen Verband, den Izzy in den vergangenen Monaten jeden Tag getragen
hatte.
    Sie wusste, was ihre Mutter vorhatte, deshalb flehte sie:
»Mum … bitte.«
    Ihre Mutter riss den Verband ab und entblößte die gebrandmarkte
Haut darunter.
    »Du dummes …«
    »Mum!«
    »…  dummes Mädchen!«
    Jetzt stand ihre ganze Sippe um sie herum. Alle bis auf
Éibhear. Er hatte bereits gewusst, was Izzy vor allen anderen versteckte. Er
wusste es fast von Anfang an, aber ihr war klar, dass er es ihrer Mutter nicht
erzählt hatte. Sie wusste, er würde sie niemals so hintergehen. Nicht, wenn er
es versprochen hatte.
    Aber irgendwer hatte es Talaith erzählt.
    »Was in drei Teufels Namen ist das?«, wollte ihr Vater
wissen.
    »Götter, Izzy! Was hast du getan?«, fragte Morfyd, die
Stimme eher besorgt als wütend.
    Sie konnten es alle sehen. Alle wussten, was es war. Das
Mal von Rhydderch Hael. Izzy würde eines Tages seine Kämpferin sein. Seine
Kriegerin.
    »Ich habe getan, was ich tun musste«, sagte sie und
versuchte, tapferer zu klingen als sie sich wirklich fühlte. Ihr war nicht
einmal bewusst, dass sie angefangen hatte zu weinen, bis sie die Tränen über
ihre Wangen kullern spürte.
    »Für ihn?«, Ihre Mutter hielt immer noch ihren Arm fest
und schüttelte sie. »Du hast das für ihn gemacht?«
    »Ich habe es für dich gemacht!«, schrie sie zurück; sie
war so verletzt und wütend und fühlte sich so dumm. »Er wollte dich nicht
zurücklassen, wenn ich nicht seine Kämpferin wurde. Also habe ich zugestimmt. Und ich würde es wieder tun! «
    Das Geräusch der Handfläche ihrer Mutter, die mit ihrem
Gesicht kollidierte, hallte durch den Rittersaal.
    Briec schob sich zwischen sie, nahm Talaiths Arme und
schob sie zurück.
    Izzy legte die Hand an die Wange, aber der Schmerz war
nichts gegen den Schmerz, den sie ihrer Mutter zugefügt hatte, das wusste sie.
    Talaith riss Briec ihre Arme weg und starrte Izzy an.
    »Du dummes Kind.« Ihre Stimme war kalt. »Man gibt nicht
einfach so jemandem sein Leben, um ein anderes zu retten.«
    »Du hast es für mich auch getan.«
    »Ich bin auch deine Mutter. Ich kann verdammt noch mal
tun, was ich will!«
    »Aber ich …«
    »Ich will es nicht hören.« Talaith entfernte sich von ihr
und hielt inne, als sie sich einem der hinteren Flure näherte. »So lang habe
ich gekämpft, um dich zu beschützen, und er hatte dich sowieso schon die ganze
Zeit.«
    »Mum, bitte! «
    »Sag Brastias, er kann sie haben. Er kann sie schicken,
wohin er will, sie ausbilden, wozu auch immer er oder ihr geliebter Gott
wollen. Mir ist es egal.«
    Ohne Izzy noch einmal anzusehen, stolzierte Talaith
hinaus.
    Jetzt flossen die Tränen, und die Schluchzer schmerzten in
ihrer Brust. Sie fühlte, wie sich die Arme ihres Vaters um sie legten, aber das
wollte sie nicht. Sie wollte nichts als allein sein. Sie riss sich von ihm los
und rannte davon, während ihre Drachenfamilie nach ihr rief. Sie ignorierte sie
alle und rannte durch das offene Tor.
    Briec stand in dem breiten Durchgang zum Rittersaal und
grübelte.
    Der aufgelösten Tochter folgen, die ihr Leben gegeben
hatte, um ihre Mutter zu beschützen, oder der am Boden zerstörten Mutter
folgen, die ihr Leben gegeben hatte, um ihre Tochter zu beschützen?
    Verdammt! Sein Leben war viel einfacher gewesen, als er
sich nur Gedanken darüber machen musste, was er fürs Abendessen töten sollte.
    »Lass sie in Ruhe«, sagte Rhiannon hinter ihm. »Sie werden
es schon hinbekommen.«
    »Wie du und Keita?«
    »Sie lebt noch, oder nicht? Abgesehen davon hat Morfyd
gesagt, sie sei wieder in ihrer Höhle, also geht es ihr gut. Und deine Talaith
und Izzy werden damit zurechtkommen. Sie müssen sich nur an den Gedanken
gewöhnen.«
    »Aber wenn sie unglücklich sind, bin ich auch unglücklich.«
Er sah sich über die Schulter nach seinen Eltern und Geschwistern um. »Und das
ist inakzeptabel für mich.«
    Éibhear ächzte angewidert. »Was ist bloß los mit dir?«
    »Nichts.«
    »Lord Briec.«
    Briec runzelte die Stirn, als er diesen Titel hörte und
drehte sich zu Brastias um. »General. Du hast einen Freund mitgebracht.«
    Brastias sah sich zu dem verhüllten Mann hinter ihm um.
»Das ist Lord Ragnar. Er sagte, deine Mutter hätte ihm gesagt, er könne
herkommen, um sich mit ihr zu treffen. Anscheinend kommt er aus den
Nordländern.«
    »Aye, ich rieche

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