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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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ihr auch Spaß macht … ja.«
    »Dann ist das einfach nur grob.« Sie hob die Gläser wieder
an. »Er ist total planlos, oder?«
    »Besonders elegant ist es nicht. Sie wäre besser dran,
wenn ein Bär sie zerfleischen würde.«
    Dagmar lachte, während sie weiter zusah. Etwas sagte ihm,
dass sie nicht annähernd so sehr lachte, wie sie es gerne täte.
    »Drei Goldstücke, dass sie genau die Geschichte von dem
Bärenangriff meinem Bruder erzählt, wenn sie erklären muss, was mit ihr
passiert ist.«
    »Nein, nein. Drei Goldstücke, dass er es glaubt.«
    Sie sahen bis zum bitteren Ende zu, und die Kommentare des
Drachen trieben ihr vor Lachen fast die Tränen in die Augen. Noch schöner war,
dass sie ihn ebenfalls zum Lachen gebracht hatte. Sie hatte sich vorher nie für
besonders unterhaltsam gehalten, und sie erkannte durchaus den Reiz darin.
    Als Kikka schließlich zurück zur Festung hinkte und
schwankte, packte Dagmar die Sachen zusammen, die sie mitgebracht hatte, und
der Drache machte einen Schritt vom Dach, wobei er in der Luft mühelos wieder
seine eigentliche Gestalt annahm.
    »Komm, Bestie. Ich bringe dich zurück.«
    »Du bringst mich zurück?«
    Er landete auf dem Kasernendach und überraschte sie mit
seiner Leichtigkeit. Am Morgen würden sich die Soldaten nicht fragen müssen,
was ihr Gebäude erschüttert hatte.
    »Aye.« Er drehte sich ein bisschen und kauerte sich
nieder. »Steig auf.«
    Fliegen? Er wollte mit ihr fliegen?
    »Ich …«
    »Na komm schon. Du weißt, dass du es versuchen willst.« Er
grinste und zeigte all seine Zähne. Es beunruhigte sie vor allem, dass sie
überhaupt nicht beunruhigt war. »Ich verspreche, ich lasse dich nicht fallen.«
    »Wie tröstlich.«
    »Halt dich an meiner langen, üppigen Mähne fest und hiev
dich hoch.«
    »Ich hieve mich nicht, Drache.«
    »Dann halt dich fest.«
    Sie legte den Gurt ihrer Tasche über ihre Schultern und
griff in seine Mähne. Sie spürte, wie sein Schwanz unter ihr Hinterteil glitt
und sie hochhob. Sie quiekte erschrocken auf.
    »Ich will nur helfen«, sagte er, bevor sie mit ihrem
Messer nach seinem Schwanz stechen konnte. »Jetzt halt dich mit den Schenkeln
an meinem Hals fest und mit den Händen in meinen Haaren.«
    Er trat über den Rand des Gebäudes und breitete die Flügel
aus. Die Nordlandwinde trugen ihn und hoben ihn hoch. Er glitt ein wenig dahin,
bevor er die Flügel bewegte, um höher zu steigen. Dagmar blickte über die Welt
hinweg, fasziniert davon, was sie sah. Es war unglaublich, auf alles
hinabzusehen, diese Freiheit zu spüren machte süchtig.
    Er flog mit ihr fast eine Stunde über Stadt und Land. Sie
hatte keine Ahnung, warum er sich so lange Zeit nahm, aber sie beschwerte sich
nicht. Warum sollte sie auch, wenn sie jede Sekunde davon genoss?
    Er brachte sie zurück zur Festung, und sie zeigte ihm ihr
Fenster. Er landete an der Wand und hielt sich mit seinen Klauen fest. Sie
klammerte sich an ihn, voller Angst, sie könnte von seinem Rücken rutschen und
zu Tode stürzen. Doch dann wand sich sein Schwanz um sie und hob sie hoch.
    »Mach dein Fenster auf.«
    Sie tat es, und der Schwanz hob sie hinein. Er löste sich
erst von ihrer Taille, als ihre Füße den Boden berührten.
    »Ich muss sagen, Lady Dagmar, so gut habe ich mich schon
lange nicht mehr amüsiert, wenn nicht ich derjenige war, der mit einer Frau im
Bett war.«
    Dagmar stützte den Ellbogen auf den Fenstersims, das Kinn
auf die Faust gestützt. »Ich weiß, es fiel dir schwer, ihm keine Anweisungen zu
geben.«
    »Das war es! Er war furchtbar!«
    Sie schürzte vor Abscheu die Lippen. »Das stimmt. Glaubst
du, dass meine Schwägerin es genossen hat?«
    »Wie könnte sie, wenn sie die ganze Zeit darüber
nachdenken musste, wie sie das deinem Bruder erklären soll?«
    »Woher weißt du, dass sie darüber nachgedacht hat?«
    »Ich weiß es. Ich habe diesen Blick schon mal gesehen.«
    Darauf hätte sie gewettet.
    »Morgen früh, Lady Dagmar, musst du mir vertrauen.«
    »Das klingt nicht besonders gut.«
    »Keine Sorge. Aber du musst mir vertrauen.«
    Sie nickte, in der Hoffnung, dass er ihr auch vertrauen
würde – auch wenn sie es höchstwahrscheinlich nicht verdienen würde.
    Er ging leichtfüßig zurück in sein Zimmer, obwohl seine
Klauen sich in den Steinboden gruben.
    Knut knurrte hinter ihr, und Dagmar drehte sich um und hob
die Hand. Knut setzte sich auf der Stelle. »Guter Junge.«
    Dann spürte sie es; es glitt über ihren Hintern, rutschte
kurz unter

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