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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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du mich rufen lassen?«, fragte sie.
    »Es gab keinen besonderen Grund. Ich fühle mich schwach, bin aber ansonsten okay. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, und dieser Arzt lächelt mich nur immer an, gibt mir aber keine Informationen. Wo sind wir überhaupt? Was ist mit dem Schiff geschehen?«
    »Die Blades haben das Schiff in das System der Cobo Ya Ya entführt«, antwortete sie vorschnell und wusste sofort, dass sie soeben einen Fehler begangen hatte. Schnell fügte sie hinzu: »In der Unit Eleven herrscht deswegen ein ziemliches Durcheinander.«
    Seine Augen verengten sich augenblicklich zu schmalen Schlitzen und seine Stimme wurde schärfer.
    »Cobo Ya Ya?«, fragte er leise. »Woher hast du diesen Namen?«
    »Es ist ein Fantasiename. Irgendjemand in der NAVIGATION hat ihn erfunden«, log sie und spürte, wie ihr Nacken heiß wurde.
    »Unmöglich!«, flüsterte er. »Der Name ist uralt. Es gibt ihn schon seit Urzeiten. Woher kennst du den Namen?«
    An Taminis Nacken zeichneten sich harte Muskelstränge ab, als er sich weiter aufrichtete. Sein Gesicht schien plötzlich spitz zuzulaufen.
    Caitlyn wich zurück.
    »Sergio, was soll das?«, wehrte sie ab. Ihr Protest klang jedoch halbherzig. Sie dachte nur noch an eine schnelle Flucht, auch wenn sie nicht wusste, wovor.
    Noch bevor sie eine Entscheidung fällen konnte, geschah es.
    Nein, es passierte, und zwar in Sekundenschnelle.
    Sie glaubte, etwas wahrzunehmen, konnte es jedoch nicht beschreiben.
    Plötzlich war es da und in ihr. Ein Hitzeschwall, der ihr in den Rücken fuhr. Heiß und sengend. Zuerst glaubte sie an eine Überreaktion ihres Körpers auf die Angst, die sie empfand, aber ihr Verstand war zu ausgeprägt, um diese Möglichkeit zu akzeptieren. Sie wusste sofort, dass ihr Körper mit etwas Fremdem kämpfte. Eine Abwehrreaktion ohne Aussicht auf Erfolg. Es war zu stark, zu energiereich und zu bestimmend. Weiße Blitze zogen an ihrem inneren Auge vorüber.
    Mit einem leisen Aufschrei taumelte sie zurück und prallte mit dem linken Unterarm gegen einen abgestellten Medo-Larry, der durch den Kontakt aktiviert wurde.
    »Können Sie mich verstehen?«, plärrte seine unpersönliche Computerstimme. »Sagen Sie mir Ihren Namen und die Einheit!«
    Caitlyn rutschte eilig bis zur Wand zurück und blickte ängstlich zu Taminis Med-Tank.
    Keine Bewegung von dort. Sehen konnte sie Tamini nicht, er musste wieder in den Tank nach unten gerutscht sein. Also verfolgte er sie nicht. Unwillkürlich tastete sie mit fliegenden Händen ihren Rücken ab.
    Keine Verletzung, aber die Hitze war noch zu spüren. Sie zog sich hoch zu ihrem Nacken bis in ihren Kopf.
    Beinahe hysterisch klatschte sie mit der flachen Hand auf ihre Stirn.
    Das konnte nicht sein! Sie weigerte sich, den Gedanken zu Ende zu führen. Konnte es sein, dass der Scrag-Spion von Tamini nun von ihr Besitz genommen hatte?
    Es konnte nicht sein und es durfte nicht sein! Ihr Verstand weigerte sich, diese Möglichkeit zuzulassen.
    Ihr Verstand! Sie konnte noch unabhängig denken. Keine Spur von einer Beeinflussung oder Ähnlichem. Aber diese Hitze! Sie fuhr mit der Hand über ihre Stirn.
    Kalter Schweiß! So plötzlich?
    »Hilfe ist unterwegs!«, wurde sie von dem Larry informiert. »Bitte bleiben Sie ruhig liegen!«
    Unsicher zog sie sich an seinen Auslegern hoch.
    Gleichgewichtsgefühl? Alles normal.
    Keine Schmerzen, nur diese Hitze im Kopf.
    Auch ihr Denken funktionierte, wenn sie einmal von einem leichten Schockzustand absah. Das Begreifen machte ihr Schwierigkeiten.
    Vielleicht war alles ganz anders und ihre Nerven hatten ihr einen Streich gespielt? Der Stress, diese ständige Furcht! Überzogene Einbildungskraft.
    Verotroicx und seine Geistergeschichten konnten einen ganz verrückt machen. Wahrscheinlich hatte sie nur auf seine Implikationen reagiert.
    So musste es sein!
    Sie hatte einen Dämon erwartet und war infolge ihrer Schwäche einer Einbildung aufgesessen. Reine Hysterie also.
    Dr. Sainge stand plötzlich in der Tür.
    »Miss Mulholland! Ist alles in Ordnung?«
    Sie rieb sich ihren Ellenbogen. »Es ist alles okay. Ich bin irgendwie ausgerutscht und dabei auf den Medo-Larry gefallen.« Sie versuchte zu lächeln. »Anscheinend bin ich im Moment nicht gerade in bester Form.«
    Er nickte verständnisvoll. »Wir sind alle nicht in Höchstform. Kein Wunder. Aber Sie sehen blass aus. Vielleicht ist es besser, ich sehe Sie mir zur Vorsicht einmal kurz an. Legen Sie sich auf den Larry. Ich denke, er hat

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