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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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Ihren Angriff überstanden und funktioniert noch.« Er lachte leise über seinen Witz.
    Caitlyn wollte in einem ersten Impuls widersprechen, aber dann legte sie sich gehorsam auf die Liege, die aus dem Larry herausfuhr.
    Vielleicht ist es besser so, dachte sie. Wenn etwas mit mir geschehen ist, dann erfahre ich es sofort. Der Medo-Larry würde eine gründliche Allround-Untersuchung vornehmen. Ihm würde nichts entgehen.
    Sie fuhr von der Liege hoch. »Was ist mit Tamini?«
    Dr. Sainge sah zum Tank hinüber und anschließend auf Taminis Med-Frame. »Er schläft. Sehr tief. Wahrscheinlich eine Folge der starken Beruhigungsmittel. Alles in Ordnung.«
    Beunruhigt sank sie wieder auf die Liege.
    Das passte nicht zusammen. Eben noch war Tamini sehr aggressiv ihr gegenüber gewesen, dann dieser Zwischenfall und nun schlief er friedlich wie ein Kind.
    Es blieb ihr nichts anderes übrig, als Dr. Sainge davon zu berichten. Schon aus Verantwortung dem ganzen Schiff gegenüber. Wenn sie tatsächlich einen Scrag-Spion in sich trug, dann war das Unternehmen dieser Leila gefährdet. Alles wäre gefährdet, einschließlich der Leben der 3000 Besatzungsmitglieder.
    Sie wollte sich schon wieder aufrichten, als Dr. Sainge aus dem Raum ging. »Bin gleich wieder da. Der Medo-Larry wird sich um Sie kümmern«, sagte er im Hinausgehen.
    Gut, dann warte ich die Untersuchung noch ab, dachte sie sich und ließ den Automaten arbeiten. Dabei lauschte sie in sich hinein. Die Hitze war abgeklungen. Vielleicht war es wirklich nur der Stress gewesen. Sie sollte das nicht allzu ernst nehmen.
      
    Kurze Zeit später forderte sie der Larry auf, die Liege zu verlassen. Auf dem Med-Frame war nichts Beunruhigendes zu erkennen. Eine leicht erhöhte Temperatur und ein beschleunigter Puls. Nichts Dramatisches also, soweit sie es beurteilen konnte.
    Auch Dr. Sainge teilte ihr nichts anderes mit, nachdem er die Werte abgelesen hatte.
    »Im Normalfall würde ich Ihnen ein paar Tage Urlaub empfehlen, aber Normalfälle sind zurzeit eher die Seltenheit«, meinte er sarkastisch. ».Was war übrigens mit Tamini? Warum sollte ich ihn unbedingt im Tiefschlaf halten?«
    Sie wusste im ersten Moment nicht, was sie ihm antworten sollte. Wenn sie ihm jetzt die Geschichte mit dem Scrag-Spion auftischte, würde er ihr auf keinen Fall glauben. Wahrscheinlich würde er sie gleich zur näheren Beobachtung in die MEDICAL einweisen.
    »Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht genau«, schwindelte sie. »Verotroicx hat es wohl aus Gründen der inneren Sicherheit des Schiffes befohlen.« Sie war keine gute Schwindlerin, wie sie unschwer am Gesicht Dr. Sainges ablesen konnte.
    »Innere Sicherheit«, murmelte er. »Ein sehr dehnbarer Begriff. Verotroicx ist immer noch mit der Timeless unterwegs, nicht wahr?«, half er ihr aus der Verlegenheit heraus. »Die allgemeine Informationspolitik ist zurzeit nicht gerade sehr dienlich in unserer Lage. Sie sollten sich mehr darum kümmern, sonst treten Ihnen die Leute bald alle Türen ein.«
    »Eingetretene Türen wären das geringste Problem«, bemerkte sie abwehrend und überlegte, ob sie Dr. Sainge nicht doch die Wahrheit über den Zwischenfall sagen sollte. Vielleicht sogar noch mehr. Zum Beispiel über die Situation, in der sich das Schiff befand. Er schien ihr vertrauenswürdig zu sein, besaß eine beruhigende Mischung aus Sarkasmus und Professionalität, ähnlich wie Verotroicx. Davon abgesehen hätte sie endlich wieder einen Menschen, dem sie sich anvertrauen konnte. Im Augenblick hatte sie niemanden, außer vielleicht Katrin Gauthier, die aber ziemlich gradlinig dachte und zudem einen etwas spröden Charme besaß. Zudem hatte sie eine klar definierte Aufgabe im Schiff, die sie voll und ganz in Anspruch nahm. Caitlyn hatte gar nichts mehr. Keine Aufgabe und kein Ziel. Seit die Sternbergs nicht mehr im Schiff waren, irrte sie nur noch von einer Stelle zur anderen. Ein Halt, auch wenn es nur ein ihr weitgehend unbekannter Dr. Sainge gewesen wäre, hätte ihr gut getan.
    Doch sie entschied sich anders. Es hätte an ihrer Situation nichts geändert. Sie musste zunächst einmal mit sich selbst ins Reine kommen, und das betraf in erster Linie den Zwischenfall mit Tamini, der sie plötzlich wieder stark beunruhigte. Was sie noch vor ein paar Minuten mit einer lächerlichen Erklärung abgetan hatte, jagte ihr nun mit einem Mal wieder Furcht ein.
    Sie verabschiedete sich schnell von Dr. Sainge und warf im Hinausgehen noch einen Blick auf Tamini. Er

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