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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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Jetzt befanden sie sich in der Höhle des Löwen.
    Captain Hoffmann begann, sinnlose Befehle auszugeben, die schließlich in der absurden Anordnung gipfelten, der Timeless die Abkopplung zu untersagen.
    Caitlyn schüttelte den Kopf. »Das bringt alles nichts«, sagte sie hilflos zu Katrin Gauthier. »Ab jetzt wird es hier im Schiff drunter und drüber gehen. Hier fehlt eine Autorität.«
    Katrin Gauthier stand auf. »Kann sein, aber jammern hilft uns auch nicht weiter. Ich glaube, ich bin hier fehl am Platz. Ich gehe besser zu Scott und helfe ihm. Bei was auch immer.«
    Caitlyn nickte zustimmend. Die Frage blieb, wem oder bei was sie selbst helfen konnte. Hier in der NAVIGATION würde sie schon Schwierigkeiten haben, sich überhaupt zu Wort zu melden, denn plötzlich redeten alle durcheinander.
    »Was ist mit MOSES ? Wir müssen sofort einen Durchgang probieren!«
    »Geht nicht. MOSES sagt, sie brauchen noch eine Stunde!«
    »Was ist mit dem Normalantrieb? Vielleicht kommen wir aus dem Kreis der Blades raus?«
    »Hab ich schon probiert. Keine Reaktion. Wir sitzen fest.«
    »Gibt es denn Anweisungen für solch einen Fall? Verteidigungspläne? So etwas muss man doch voraussehen. Wo sind überhaupt Gauthier FORCE oder Cohen FORCE ? Sie sind die Stellvertreter von Verotroicx, sie müssen etwas organisieren!«
    »Ganz langsam! Habt ihr schon einmal überlegt, dass alles nur ein Missverständnis sein könnte? Ich meine, das ist doch eine intelligente Spezies, mit denen kann man doch reden!«
    »Soll ich dir die Namen der 47 Opfer der Scrags vorlesen? Ein makabres Missverständnis, kann ich nur sagen!«
    »Trotzdem, ich finde wir sollten eine Abordnung zusammenstellen, die den Erstkontakt herstellt. Geschulte Spezialisten, die sich in eine fremde Kultur hineindenken können.«
    »Es wäre besser, wir hätten zunächst einmal einen Spezialisten, der sich mit unseren Leuten beschäftigt. Ich habe hier auf meinem Frame Hunderte von Anfragen, wie sich die Leute verhalten sollen. Die meisten rotten sich in Gruppen zusammen und verschanzen sich in den Abteilungen.«
    »Ruhe bitte!«, rief Captain Hoffmann. Es war ihm anzusehen, dass ihn die Situation überforderte. »Wir müssen flexibel sein. In alle Richtungen denken. Die NAVIGATION stellt einen Text zusammen, den wir senden können. Möglichst neutral, um keine Provokation hervorzurufen. MOSES arbeitet weiter an einem Durchgang. Die FORCE bekommt Zugang zu allen Waffen und erarbeitet einen Verteidigungsplan. Ein Vertreter der SERVICE fungiert als Kontaktperson zu der Besatzung und stellt sicher, dass alle Informationskanäle offen bleiben. Die beiden wachhabenden Ersten Offiziere und ich werden als Sprecher bei einem Kontakt auftreten.« Er atmete tief durch und fügte hinzu: »Falls es dazu kommen sollte.«
    Es kam Bewegung in die Leute, wenn auch unkoordiniert. Jeder wollte etwas beitragen, doch keiner wusste, wohin er sich wenden sollte.
    Caitlyn verließ das Schwalbennest und wich nach draußen in die Lobby aus, wo gerade eine Gruppe von der FORCE den Raum von einigen Neugierigen räumte, die trotz der Verwirrung nahe am Geschehen sein wollten.
    Caitlyn war unschlüssig, was sie tun sollte. Es war erstaunlich, welche Kopflosigkeit im Schiff herrschte.
    Man konnte von den Sternbergs halten, was man wollte, und auch wenn ihr Führungsstil in der Vergangenheit umstritten gewesen war, aber seit sie nicht mehr an Bord waren, existierte kein kollektiver Zusammenhalt mehr.
    Auf ihrem Frame meldete sich Dr. Sainge von der MEDICAL .
    »Tamini ist bei Bewusstsein«, sagte er. »Er möchte Sie sprechen.«
    »Sie sollten ihn doch im Tiefschlaf halten!«
    »Ich weiß, aber sein Zustand ist sehr instabil. Wir können ihn deswegen nicht immer genau sedieren. Als er zwischendurch zu sich kam, verlangte er nach Ihnen. Es klang sehr wichtig.«
    »Okay, ich bin gleich da.«
    Halbherzig drängte sie sich an den FORCE -Leuten vorbei. Ihr war gar nicht wohl bei dem Gedanken, einem vermeintlichen Spion der Cobo Ya Ya gegenüberzustehen.
      
    Er lag in einem Med-Tank und sah sie mit erwartungsvollen Augen an. Sein Blick schien irgendwie verändert. Die ganze Augenpartie wirkte schmaler und weiter nach hinten versetzt. Oder lag es daran, dass Tamini seit mehr als 24 Stunden in diesem Tank lag?
    Sie nickte Dr. Sainge zu, der gleich darauf lautlos und diskret den Raum verließ. Einem Impuls folgend wollte sie ihn zurückrufen, aber er war schon aus ihrem Blickfeld verschwunden.
    Was soll’s,

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