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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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›Blütenblätter‹ weit ab. Der innere Teil war hell erleuchtet und pulsierte in einer kurzen Frequenz.
    Die Aktivität hatte ohne Zweifel mit LaGrange zu tun. Elisabeth Regina hatte die Ausrichtung des Blütenkranzes bestimmt und festgestellt, dass sie genau auf den erkalteten Stern gerichtet war.
    Für Werfel war das kein gutes Zeichen. Er fragte sich, ob Leila nicht den Fehler begangen haben könnte, die aktuelle Technik der Cobo Ya Ya zu unterschätzen. Für ihn sah es so aus, als ob die eine Möglichkeit gefunden hatten, die Vorgänge auf LaGrange und damit den Zeitformer beeinflussen zu können.
    Es war höchste Zeit, Eigeninitiative zu zeigen und sich gegen Aktionen der Cobo Ya Ya zu wappnen – oder wenigstens Vorsicht walten zu lassen.
    Trotz seiner Unruhe zwang er sich dazu, an einem Präzisions-Frame Platz zu nehmen und sich die Scans des Drake-Systems genauer anzusehen. Er wusste nicht, wie ihn das weiterbringen sollte, aber die Untätigkeit brachte ihn noch um den Verstand.
    George hatte in den vergangenen Stunden eine umfassende Analyse des Systems angelegt, sowohl in Bildern als auch in Daten. Leila hatte sie in Zusammenarbeit mit Edda um Namen und Bezeichnungen ergänzt. Demnach besaß Drake zehn Planeten. Der zweite Planet, Mescalero, war die Heimatwelt der Cobo Ya Ya.
    Eine Welt, vor der Hyatt Sternberg vor lauter Ehrfurcht und Begeisterung wahrscheinlich auf die Knie gefallen wäre.
    Grüne Landflächen, blaue Meere und unzählige Inseln.
    Auffallend war jedoch, dass keinerlei Anzeichen einer Besiedlung zu erkennen waren. Noch nicht einmal das Infrarot-Array deutete auf intensive Energiemissionen hin. Werfel vermutete, dass die Cobo Ya Ya bei der niedrigen Bevölkerungszahl und mit hohem technischen Know-how es verstanden hatten, eine paradiesische Umwelt zu schaffen und zu erhalten.
    Verwirrend waren dabei die fehlenden Anzeichen einer Infrastruktur. Nirgendwo waren Verkehrswege oder Energieleitungen zu sehen. Der Planet wirkte wie ein Urgemälde der Schöpfung.
    Ein friedliches Bild, das in keiner Weise zu der aggressiven Verhaltensweise seiner Bevölkerung passte.
    Ein vollkommen anderes Bild bot der dritte Planet.
    Waco, den die Plattform in einer weiten Umlaufbahn umkreiste, lag gerade noch so innerhalb der habitablen Zone des Planetensystems. Auf Werfels Frame wirkten die Bedingungen auf Waco nicht sonderlich lebensfreundlich. Immerhin schien auf dem Planeten eine Atmosphäre zu existieren, die einen kurzen Aufenthalt ohne Atmungsgeräte erlaubte.
    Im Gegensatz zu Mescalero war es ein sehr kalter Himmelskörper. Ein unwirtlicher Eisplanet, nahezu von der gleichen erdähnlichen Größe, der jedoch wegen seiner riesigen und hellen Eisflächen wie ein Diamant vor dem tiefroten Hintergrund der Energiewolke erstrahlte.
    Als Werfel auf der Oberfläche weitläufige Anlagen entdeckte und zudem einen regen Schiffsverkehr im Orbit registrierte, wurde ihm die Bedeutung dieser zwei völlig unterschiedlichen Zwillingsplaneten bewusst.
    Waco war die Quelle für die Rohstoffe, ein Planet, der ausgebeutet wurde und auf dem Minen, Aufbereitungsanlagen und Verarbeitungsfabriken standen.
    Waco war eine reine Arbeitswelt, von der Mescalero profitierte.
    Eine ideale Kombination.
    Werfel war fasziniert und schockiert zugleich.
    Fasziniert von der unglaublichen Konstellation und schockiert von der Tatsache, dass seine Theorien durch die Existenz von Blue Boy, Pearl und Drake endgültig widerlegt waren. Es gab also Welten wie die Erde, sogar in nächster Nachbarschaft. Einzig und alleine die Gewissheit, dass sich all diese Welten auf der Sternberg-Linie befanden und von menschenähnlichen Rassen bewohnt waren, gab nach wie vor Rätsel auf.
    Beängstigend war auch die Erkenntnis von der Ähnlichkeit der gesellschaftlichen Struktur. Ein abgrundtiefer Hass, wie ihn die Cobo Ya Ya gegenüber den Pearl People hegten, war in der Geschichte der Völker der Erde legendär und hatte in der Vergangenheit immer wieder zahlreiche sinnlose Kriege entfacht.
    In diesem Fall war das Ergebnis des Hasses die endgültige Flucht der Pearl People aus der Galaxis und unter Umständen in naher Zukunft die endgültige zeitliche Versetzung von Drake.
    Was für eine Verschwendung, wenn man es von der »menschlichen« Seite aus betrachtete. Galaktische Kleinode verschwanden aus irrationalen Gründen von der Bildfläche.
    Aus der Sicht der beiden fremden Rassen gesehen, mochten die Zwistigkeiten unüberwindbar sein, vom rationalen Denken

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