Drake (German Edition)
ihm Victoria mit einem breiten Grinsen zu. »Die tauchen plötzlich überall hier auf.«
Werfel rutschte erleichtert am Bein der Arack herunter, bis er in die Hocke kam. Er bemerkte, dass er am ganzen Körper zitterte.
»Ein Baseballschläger?«, fragte er verwirrt. »Wieso kann man die Scrags mit einem einfachen Baseballschläger zerstören?«
»Das hat Leila uns empfohlen. Eine feste Stange tut es übrigens auch. Angeblich sind sie etwas langsam in der Reaktion beim Verstofflichen aus Zeit und Raum. Sobald sie eine kristalline Form annehmen, kann man sie wegpusten. Das geht ebenfalls mit einem Cluster, allerdings erst ab einem gewissen Zeitpunkt der Verstofflichung. Da kann es aber schon zu spät sein.«
Sie wechselte wieder den Zeitzwischenraum und kletterte anscheinend in die Arack, sehen konnte er sie nicht. »Jetzt kommen Sie schon. Wir haben es eilig. Und schön auf den Oberarm klopfen, sonst finden Sie ihr Spinnchen nicht.« Sie startete das Triebwerk. »Sie brauchen sich auch nicht zu bedanken, das geht schon in Ordnung!«
Er zog sich an dem Bein der Arack hoch und stieg blind in den zweiten Sitz in der Kanzel. Erst dann klopfte er auf die Manschette an seinen Oberarm.
Vorlaute Göre!, fluchte er innerlich. Irgendwann würde er ihr einmal die Meinung sagen.
Später. Im Augenblick zitterte er am ganzen Körper.
26
f as = Existenz von Asteroiden
Caitlyn Mulholland blickte erschöpft und mit angstvollen Augen auf das hektische Treiben in den immer noch mit fahlem Licht erhellten Räumen von Groc, der nun leblos neben dem Tisch lag.
Ihre Gefühle wechselten zwischen Zweifel und unendlicher Erleichterung. Zweifel der besorgniserregenden Lage wegen und Erleichterung des Verschwindens ihres Scrag-Spions wegen, wenngleich sie von Schuldgefühlen Leila gegenüber geplagt wurde.
Leila hingegen schien die Situation regelrecht zu genießen. Caitlyn beobachtete mit Scheu das fremde Wesen, das mit einem verwunderlichen Wedeln ihrer rechten Hand zu der hell erleuchteten Rückwand getreten war und nun mit verschränkten Armen in die Welt von Mescalero hinausblickte.
Leichte Vibrationen liefen durch die Plattform, die aber niemanden sonderlich zu interessieren schienen.
Viel wichtiger schien es, die Arack zu bergen. Victoria und die Mädchen stürmten soeben mit hoch konzentriertem Gesicht auf den Gang hinaus. Gleich darauf war das pfeifende Krachen der Cluster zu hören.
»Leila hat Sprengladungen unterhalb des Wandlers gelegt«, erklärte Verotroicx, der besorgt die Tür im Blick behielt. »Die dürften gerade hochgehen. Allerdings mit mäßigem Erfolg, weil der Wandler zur Absicherung in einer verlaufenden Zeitschiene steht.«
Sie verstand kein Wort.
Er versuchte auch gar nicht, seine Worte zu erklären. »Leila meint, der Wandler arbeite autark, er brauche die Plattform nicht unbedingt. Der obere Teil befinde sich in der Gegenwart, der untere Teilt in einem organischen Chronoton etwa eine Hundertstelsekunde versetzt. Deswegen können ihm die Sprengladungen nichts anhaben, aber vielleicht stiften sie etwas Verwirrung. Auf jeden Fall werden sie die Plattform nachhaltig beschädigen.«
»Ich verstehe kein Wort von alledem. Wie seid ihr überhaupt so schnell hierher gekommen?«, fragte sie.
»Mit einer der silbernen Kugeln. Wir sind zu einem Cobo Ya Ya zugestiegen. Leila hat ihn unschädlich gemacht und danach das Ziel programmiert. Leider haben wir keinerlei Hinweise für eine Kontrollfunktion des Wandlers gefunden. Wahrscheinlich hätten sie uns auch nichts genützt, weil sie ebenfalls mit einem Zeitschloss versehen sind. Ich verstehe selbst nichts davon, aber es scheint so zu sein, dass die Cobo Ya Ya in der Lage sind, geringe Zeitversetzungen durch organische Mittel herzustellen, ganz im Gegensatz zu den Pearl People, die anscheinend einen vollkommen anderen Weg benutzen, um die Zeitebenen zu manipulieren.«
Er sprang auf und stürzte zur Tür, durch die soeben eine kleine Arack in den Raum fuhr. An den Seiten erkannte sie einige ausgeklappte Notsitze. Caitlyn kannte diese Version nur aus Abbildungen.
Sofort kamen alle in Bewegung.
Werfel scheuchte Victoria aus der Kanzel und übernahm selbst die Steuerung.
Verotroicx hob Faith zu ihm hoch, die anscheinend etwas abbekommen hatte. Ihr rechtes Bein hing schlaff herunter.
Khartum und Jenaveve saßen schon auf den vorderen seitlichen Sitzschalen und überprüften ihre Tripods.
Victoria zog die etwas fester gebaute Royce in den
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