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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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Sitz. Dann wandte sie sich an Caitlyn und Carruther, die dem Treiben passiv zugesehen hatten: »Wenn die Herrschaften vielleicht jetzt Zeit hätten. Wir wären soweit.«
    Caitlyn erwachte wie aus einer Trance. Die zierliche Arack sah überladen aus. Einzig die langen Beine vermittelten optisch etwas Sicherheit. »Ja, natürlich, entschuldige.«
    Sie enterte den Sitz hinter Verotroicx mit einer einzigen geschickten Bewegung. Carruther brauchte etwas länger, bis er seine langen Beine endlich auf den Fußstützen untergebracht hatte.
    Werfel fuhr die Arack mit einem unsanften Ruck an, kaum dass sie den einfachen Gurt um ihre Hüfte geschlossen hatte.
    Nach wenigen Metern blieb er neben Leila stehen, die ihnen eine Handvoll der farbigen Würfel reichte.
    »Jeder nur einen!«, befahl sie. »Einer reicht für eine Weile.« Sie kletterte umständlich auf den Caitlyn gegenüberliegenden Sitz und blieb dort hängen wie eine übergroße Vogelscheuche.
    »Ich hatte vorhin schon einen«, meinte Caitlyn etwas kleinlaut.
    Leila beugte sich etwas zu ihr herüber und entgegnete verschwörerisch: »Frauen vertragen etwas mehr als die männlichen Wesen, und ich glaube, gerade Sie könnten in Ihrem Zustand auch mehr vertragen, O Maienrose!« Dabei fixierte sie Caitlyn mit ihren übergroßen Augen und legte zwei Würfel auf ihre lange schwarze Zunge, die anschließend wie bei einem Chamäleon in den Mund zurückschnellte.
    Caitlyn wandte sich unauffällig ab. Sie fand dieses Wesen unheimlich und ein bisschen ekelerregend. Außerdem war Leila entweder irre oder sie nahm die Menschen nicht ganz ernst. Oder alles zusammen. Auf jeden Fall schien sie die Situation wie ein Spiel aufzufassen. Für Caitlyn war es ein Rätsel, wie ihre Rasse gegen die aggressiven Cobo Ya Ya bestanden hatte. Sie beobachtete noch aus den Augenwinkeln, wie Leila begeistert den Ausleger ihres Schalensitzes tätschelte, als Werfel die Beine der Arack etwas einfuhr, um anschließend vorsichtig durch die Holo-Wand zu manövrieren.
      
    Der große Kontrastunterschied zwischen dem dunklen Raum und der hellen Nachmittagssonne auf Mescalero ließ Caitlyn unwillkürlich die Augen schließen.
    Sie hätte nie gedacht, dass sie so schnell wieder hierher zurückkehren würde. Merkwürdigerweise fühlte sie sich sofort wohl in dieser Umgebung, auch wenn die Gründe für den Aufenthalt nichts mit Erholung zu tun hatten.
    Werfel hatte sofort die Vortex-Flügel der Arack ausgefahren und flog einige enge Kreise vor dem Portal. Anscheinend wollte er mit den schnell vibrierenden Schwingungen die Spuren im Sand verwischen.
    »Vollkommen überflüssig«, hörte sie Leilas Stimme in ihren Protec-Flats. »Die Cobo Ya Ya werden uns nicht folgen. Eine private Holo-Wand ist für sie tabu, besonders wenn es sich um die eines hohen Ya handelt.«
    »Vielleicht will er nur verhindern, dass sie überhaupt auf die Idee kommen, wohin wir verschwunden sind«, entgegnete Caitlyn. Ihr ging diese Leila allmählich auf die Nerven. Scrag-Spion hin oder her.
    Leila starrte sie von gegenüber wortlos an. Ihre Augen wirkten noch größer als gewöhnlich. »Sie werden noch nicht einmal genau wissen, was eigentlich passiert ist«, meinte sie schließlich. »Der Ya ist eliminiert und auf dem Gang liegen einige weitere tote Ya sowie zerstörtes Gerät. Wenig später werden die Sprengladungen hochgegangen sein. Sie werden uns in der Plattform vermuten.«
    »Vielleicht besitzen sie ja auch so etwas Ähnliches wie Überwachungs-Scans«, erwiderte Caitlyn bissig.
    Leilas Augen wurden noch größer. Zusätzlich verbreiterte sich ihr Mund, aus dem ihre schwarze Zungenspitze heraushing.
    »Hab ich alle funktionsunfähig gemacht. Von den Vorgängen in diesem Sektor existieren keine Aufzeichnungen mehr.« Sie zog ein primitives Kästchen hervor und wedelte damit zu Caitlyn hinüber. »Hübsche Blume übrigens, die sie im Haar tragen. Steht Ihnen gut, Ophelia!«
    Caitlyn fuhr sich fahrig durch die Haare. Tatsächlich, die Blume war wieder da. Sie beschloss, lieber ihren Mund zu halten. Diese Hexe dachte scheinbar an alles.
    Ihr ging es jetzt besser. Alleine die Vorstellung, nicht von einer Horde Cobo Ya Ya durch diese paradiesische Idylle gejagt zu werden, beruhigte sie ungemein.
    Werfel flog dicht über dem Boden zum Meer hinunter.
    »Wohin? Links oder rechts?«
    Leila wedelte mit der Hand. »Nach links! Immer am Strand entlang.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher. Wir benötigen ein anderes Portal, um wieder in

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