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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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anfangs gut ausgesehen, doch dann kam die Arack während des zunehmenden Fallens in eine gefährliche Schieflage, die beinahe in einer Katastrophe geendet hatte. Nur die geringe Höhe und die Stabilität der Beine, die den Aufprall mit einem weichen Abfedern dämpften, hatten das Schlimmste verhindert.
    Werfel atmete tief durch, als die Arack schließlich seitlich rutschend zum Stehen kam. Seine Befürchtungen hatten sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet. Auch die Cobo Ya Ya, die auf der Brücke patrouillierten, hatten von dem Vorgang nichts mitbekommen. Werfel, der diese Wesen zum ersten Mal in der Realität erblickte, war fasziniert von der Vitalität, die von ihnen ausging. Alles an ihnen war auf Effektivität ausgerichtet. Keine überflüssige Bewegung und keine überflüssige Geste. Diejenigen, die im Augenblick keine Aufgabe hatten, standen stumm wie Roboter am Rand der Brücke.
    Die Menschen und die Arack waren für sie nicht vorhanden.
    Bisher war also alles gut gegangen.
    Nachdem Werfel die Arack überprüft hatte, fuhr er die seitlichen Sitze aus. Sie waren im Grunde genommen nichts anderes als flache Sitzschalen, auf denen man sich notdürftig festschnallen konnte. Nicht sehr komfortabel, aber für die Situation durchaus geeignet. Die Hauptsache war, dass sie schnell vorankommen würden.
    Die Kanzel ließ er offen.
    Werfel wählte eine rutschfeste Oberfläche für den Belag der sechs Beine und bedeutete den anderen, auf der Arack einen Platz zu suchen. Khartum schwang sich in den zweiten Sitz im Cockpit, Faith und Estella schnallten sich auf den Auslegern fest.
    »Okay, wo müssen hier hin?«, fragte er. Misstrauisch beobachte er eine Reihe von Cobo Ya Ya, die in unmittelbarer Nähe standen.
    Regungslos.
    Hoffentlich spielten sie ihnen kein Theater vor. Ihn schauerte bei dem Gedanken, dass die Cobo Ya Ya durch irgendein Ereignis aktiv werden könnten.
    »Rein ins Depot und dann immer geradeaus«, informierte ihn Khartum. »Ein hoher Gang, wahrscheinlich mit einem Transportsystem. Er führt durch die ganze Plattform. Irgendwo in der Mitte, das heißt so in etwa 10 Kilometern Entfernung, müssen sich die Energiestränge für den Wandler befinden, die wir mit speziellen Instrumenten anmessen und verfolgen können. Entweder wir finden dadurch die Schaltanlage oder wir zerstören einen Strang. Beides wird für Aufmerksamkeit sorgen. Ab diesem Zeitpunkt werden sie uns jagen. Wir können dann nur hoffen, dass sie weiterhin im Trüben fischen.«
    Er ahnte, was sie damit meinte. Falls die Cobo Ya Ya im Besitz von tragbaren Zeitverdichtern waren, würden ihre Chancen rapide sinken.
    Energisch fuhr er die Arack an und steuerte durch das große Schleusentor. Wie die Cobo Ya Ya den Druck- und den Temperaturunterschied ohne ein geschlossenes System regelten, war ihm ein Rätsel, aber ihm stand im Augenblick nicht der Sinn nach technischen Erkenntnissen.
    Der hohe Gang, der sich vor ihnen öffnete, war sehr hoch und breit. Werfel schätzte ihn auf mindestens 25 Meter Höhe und die doppelte Breite. Anscheinend war die Plattform nur auf Effektivität ausgerichtet, denn die Seitenwände und die Decke strotzten nur so von Rohren und Kabelsträngen. Sogar weißes Dämmmaterial quoll zwischen den Halterungen heraus. Werfel war etwas enttäuscht. Eigentlich hatte er den Cobo Ya Ya etwas mehr Ingenieurskunst zugetraut.
    »Die hätten wenigstens ihre Versorgungsleitungen anständig dämmen können«, meinte er tadelnd.
    Khartum lachte verhalten.
    »Leila hat uns erzählt, dass in der Plattform ein weißes Pilzgeflecht existiert. Die Cobo Ya Ya nennen es Stutts und ernähren sich davon. Es soll gar nicht mal so schlecht schmecken. Möchten Sie es ausprobieren?«
    Werfel schüttelte angewidert den Kopf.
    Effektivität hin oder her, es gab gewisse Grenzen.
    Er konzentrierte sich wieder auf den Weg.
    Beleuchtet wurde der Gang durch direktes Licht von unzähligen Lichtquellen, die ungleichmäßig zwischen den Rohren angebracht waren, nur der Boden sendete ein fahles Licht aus.
    Eine angenehme Temperatur, fast schon zu warm.
    In der Mitte des Ganges lagen aneinandergereiht große, silberne Kugeln, deren Funktion Werfel nicht sofort erkannte.
    Erst als eine dieser Kugeln plötzlich mit hohem Tempo aus der Tiefe des Ganges auf die Arack zuraste und mit einer eleganten Verzögerung abbremste, erkannte er in den Kugeln das Transportsystem, das Khartum erwähnt hatte.
    Eine Gruppe Cobo Ya Ya stieg eilig aus der Kugel und rannte mit weiten

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