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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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ebenfalls folgte. Er wusste es nicht.
    Er wusste jedoch, dass er richtig gehandelt hatte, auch wenn er sich im Augenblick nutzlos fühlte und etwas verloren hinter der Gruppe einherging. Hier im Schiff hätte er es nicht ausgehalten. Überall torkelten jammernde Besatzungsmitglieder in der Schwerelosigkeit umher, unfähig, auch nur die geringste Initiative zu ergreifen. Die meisten riefen verzweifelt nach Medo-Larrys oder beklagten sich darüber, dass die Schiffsführung es versäumte, sie mit notwendigen Informationen zu versorgen.
    Diese Memmen! Sie konnten froh sein, dass sie überhaupt noch in der Lage waren, irgendwo hinzukriechen oder in den Gängen herumzutorkeln.
    Werfel wollte nichts mit dem Mob zu tun haben.
    Sollte sich doch Verotroicx oder diese Modepuppe mit ihnen abgeben, schließlich war es ihr Job. Bisher hatten sie sich jedenfalls diskret im Hintergrund aufgehalten, als es darum ging, heiße Eisen anzufassen. Einzig und alleine Leila und den Mädchen war es zu verdanken, dass sie überhaupt noch lebten. Es war also nur recht und billig, wenn jeder das tat, wozu er gerade noch fähig war.
    Suum cuique tribuere. Jedem das Seine.
    Jenaveve hatte ihn bisher nicht beachtet. Vielleicht hatte sie auch gar nicht gemerkt, dass er am Ende der Gruppe hinterhertrottete. Er überlegte, ob er nach vorne zu ihr gehen sollte, unterließ es aber dann doch. Sie wirkten alle sehr konzentriert, noch nicht einmal die schwatzhafte Leila ließ etwas von sich hören.
    Besonders gut schien es ihr nicht zu gehen. Er hatte schon einige Male bemerkt, dass sie von Khartum gestützt werden musste. Wahrscheinlich machte ihr der Scrag in ihr zu schaffen. Realistisch gesehen, konnte man nur darauf hoffen, dass sie standhaft blieb und den Scrag unter Kontrolle hielt. Bis zu welchem Zeitpunkt auch immer. Es war jedoch abzusehen, dass in den nächsten Stunden eine Entscheidung fallen musste. Längst hatten sie die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit überschritten. Ohne die Wirkung der stimulierenden Mittel, die sie einnahmen, wären sie alle bereits vor Stunden vor Erschöpfung und Müdigkeit zusammengebrochen. Nicht zu vergessen diese merkwürdigen Koppler der Cobo Ya Ya. Seit der Einnahme der bunten Würfel wirkten Werfels Sinne ungewöhnlich geschärft. Seine Bereitschaft zum Risiko schien unermesslich zu sein und selbst ein beklemmendes Gefühl wie Angst schien aus seinem Empfinden gestrichen.
    Überhaupt, dieses Erlebnis auf Mescalero!
    Werfel wurde klar, dass er bislang nicht das Geringste aus der Welt Pearls oder Drakes begriffen hatte. Was er erlebt hatte, war lediglich eine statische Teilnahme an einer Auseinandersetzung dieser alten Kulturen gewesen. Er war überzeugt davon, dass Leila nichts anderes darstellte als eine menschlich aussehend konstruierte Waffe der Pearl People. Vielleicht war ›Waffe‹ nicht der zutreffende Begriff, aber in seinen Augen war Leila das Ergebnis einer Reaktion der Pearl People auf die Cobo Ya Ya. Eine Reaktion, die letztendlich von dem Auftauchen der Menschen ausgelöst worden war.
    Unglaublich, wie ein einziges Wesen den Verlauf der Geschichte verändern konnte.
    Er schüttelte den Kopf. Das waren blasphemische Gedanken, die zu keinem Ergebnis führten.
    Währenddessen waren sie an der Schleuse angelangt. Werfel war weiterhin der Gruppe gefolgt. Es wurde kein Wort gesprochen.
    Es lief alles reibungslos ab, auch der Durchstieg durch das nach wie vor bestehende Energiegitter.
    Weitere Blasphemien gingen ihm durch den Kopf, als er von Khartum durch das Gitter geschoben wurde.
    Die Pearl People und die Cobo Ya Ya.
    Beide Völker besaßen keinen Gott.
    Beide Völker handelten nach den Gesetzen der Natur, ganz im Gegenteil zu den Menschen, die sich Gott als den Verbündeten gegen die Natur auserkoren hatten.
    Die Pearl People schienen allerdings eher naturbelassen zu sein, als dass sie danach handelten. Vollkommen undurchsichtig war die Position der Altvordera, falls es sie überhaupt gab. Sie waren lediglich von Leila erwähnt worden, von der er ebenfalls nichts wusste. Nicht einmal, ob sie tatsächlich weiblichen Geschlechts war. Er tippte mehr auf eine eingeschlechtliche Version. Eigentlich wusste er gar nichts über dieses Volk, falls es überhaupt ein Volk war und nicht ein verblasstes Erbe einer ehemals mächtigen Spezies, die nur noch durch vergangene Techniken und archiviertes Wissen dahinvegetierte. So lange, bis bessere Zeiten anbrachen.
    Werfel schüttelte den Kopf über sich selbst. Hier,

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