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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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Ya um die Ecke. Seinem Gebaren nach versuchte er nach wie vor, Kontakt zu seinen Genossen herzustellen.
    Caitlyn wechselte mit angespannten Muskeln auf die andere Seite des Ganges und beobachtete das Gesicht des Monsters. Er beachtete sie nicht. Schnell rannte sie die Treppe hinab.
    Sie zwang sich, nicht in das zerschmetterte Gesicht Sternbergs zu sehen, und konzentrierte sich auf den Cluster. Sternbergs Körper schwebte durch den Rückschlag an der Wand inzwischen etwa zwei Meter in der Luft. Um an Sternberg heranzukommen und an den Cluster zu gelangen, musste sie die Zeitebene wechseln und sich in der Schwerelosigkeit vom Boden abstoßen.
    Mit einem schnellen Blick nach oben vergewisserte sie sich, dass sich der Cobo Ya Ya noch weiter hinter im Gang aufhielt, dann schlug sie vorsichtig und mit klopfendem Herzen auf ihren rechten Oberarm.
    Sie biss auf die Zähne, als dabei ein dumpfes Geräusch entstand.
    Außerdem wurde ihr in der plötzlich auftretenden Schwerelosigkeit schlagartig schwindelig. Mit einem schnellen Griff hielt sie sich am Treppengeländer fest.
    Danach schloss sie kurz die Augen, um die Orientierung nicht zu verlieren.
    Konzentrier dich auf seinen rechten Arm!
    Oder war Sternberg Linkshänder gewesen? Nein, das wäre ihr aufgefallen. Sie öffnete die Augen. Sie konnte den handschuhähnlichen Cluster nicht deutlich erkennen. Zudem wusste sie nicht, ob er einen Verschluss besaß oder einfach über den Arm gestreift war.
    Wieder erfasste sie ein leichter Schwindel.
    Sollte sie den Versuch abbrechen?
    Nein. Wenn sie noch länger wartete, wäre Sternbergs Körper noch weiter nach oben gedriftet und in der Schwerelosigkeit noch schwieriger zu erreichen.
    Nach einem ungelenken Ausrichten ihres Körpers stieß sie sich vorsichtig mit beiden Händen am Geländer ab und kam schon unmittelbar danach in ein leichtes Trudeln. Immerhin schwebte sie genau auf Sternberg zu. Trotzdem musste sie über ihre Schulter nach ihm greifen, weil sie sich nach einer halben Drehung mit dem Rücken zu ihm befand.
    Ein schabendes Geräusch hallte in ihren Ohren unnatürlich laut im Treppengang, als sie sich an Sternbergs Protec festkrallte.
    Es dauerte wertvolle Sekunden, bis sie wusste, an welchem Teil des Anzuges sie hing.
    Hinten an der Hüfte. Der rechte Arm musste dicht über ihr sein.
    Es war kein leichtes Unterfangen, an ihn heranzukommen, denn mittlerweile hatte Caitlyn weitgehend die Orientierung verloren.
    Der ganze Raum rings um sie begann, sich zu drehen.
    Mühsam unterdrückte sie ein erschrecktes Keuchen, als ein matschiger Rest vom Kopf Sternbergs vor ihr auftauchte. Sie ignorierte die immer noch aus ihm herausquellenden Blutkügelchen und verstärkte ihre Konzentration auf den Verschluss des Clusters.
    Auf den Cobo Ya Ya konnte sie nicht mehr achten. Sie wusste noch nicht einmal, wo oben und wo unten war.
    Eine silberne Spange.
    Aber auf welche Weise hielt sie den Cluster auf dem Arm?
    Sie zog daran.
    Ein hartes, reißendes Geräusch schlug ihr entgegen.
    Mein Gott, ein einfacher Klettverschluss!
    Der Schreck fuhr ihr durch alle Glieder.
    Schweißüberströmt zupfte sie an den Fingern des Handschuhs. Er lag so dicht an, dass sie schon ans Aufgeben dachte. Dann aber erwischte sie eine lose Falte und der Cluster glitt mühelos von Sternbergs Arm.
    In ihrer Erleichterung entfuhr ihr ein leises Aufstöhnen, das ihr förmlich in der Kehle stecken blieb, als sie aus den Augenwinkeln einen Schatten an der Wand des Ganges über ihr wahrnahm.
    Ohne zu zögern, schlug sie auf ihren Oberarm und wechselte damit die Zeitebene.
    Und in die Schwerkraft des Zeitzwischenraums hinein.
    Sie fiel etwa drei Meter nach unten und schlug hart mit der Schulter auf den Boden. Glück gehabt, dachte sie im ersten Moment benommen. Vorsichtig bewegte sie nacheinander alle Glieder, aber es schien nichts gebrochen zu sein. Außer einem ziehenden Schmerz in den Halsmuskeln hatte sie anscheinend keine ernsthafte Verletzung davongetragen.
    Erst jetzt wagte sie, sich nach dem Cobo Ya Ya umzusehen.
    Sie entdeckte ihn auf der Treppe, von wo er mit angespannten Bewegungen den schnell rotierenden Körper Sternbergs beobachtete. Er wusste, dass hier eine Bedrohung auf ihn wartete. Beherrscht und langsam schritt er die Stufen hinab, sein rechter Arm strich schussbereit über den Bereich des ganzen Flures. Caitlyn konnte deutlich das leichte Flimmern des Clusters an seiner Hand erkennen.
    Ohne den Cobo Ya Ya aus den Augen zu lassen, tastete sie nach

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