Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
leid. Das war
eine glatte Lüge und beide wussten es.
    Sie trank wieder einen Schluck von ihrem Tee und
deutete auf seinen Becher. »Trink das. Es ist eine ganz spezielle Mischung, die
ich selbst zusammenstelle. Ich glaube, du wirst den Tee mögen, und ich weiß,
dass er dir guttun wird.« Sie grinste ihn an. »Ich kann dir versprechen, dass
keine Kröten und auch keine Spinnen drin sind.«
    Sarahs Lächeln verschlug ihm augenblicklich den
Atem. Mit nichts weiter als einem Lächeln versetzte sie ihm einen solchen Hieb
in die Magengrube, dass ihm die Luft wegblieb. Er wartete, bis er sich wieder
so weit gefasst hatte, dass er sprechen konnte. »Weshalb glaubst du, ich
bräuchte etwas, was mir guttut?«, fragte er und rang um Ungezwungenheit.
    »Um das zu erkennen, braucht man keine Wahrsagerin
zu sein, Damon. Du humpelst. Um deinen Mund herum haben sich tiefe weiße
Furchen in dein Gesicht eingegraben und dein Bein zittert.«
    Damon hob die Tasse an seine Lippen und trank
vorsichtig einen Schluck von dem Aufguss. Der Geschmack war einzigartig. »Ich
bin vor einer Weile angegriffen worden.« Die Worte waren ihm über die Lippen
gekommen, bevor er sie zurückhalten konnte. Voller Entsetzen starrte er in den
Teebecher, denn er fürchtete, sie könnte ihm ein Wahrheitsserum einflößen.
    Sarah stellte ihre Teetasse behutsam auf den Tisch.
»Du bist von einem anderen Menschen angegriffen worden?«
    »Nun ja, ein Außerirdischer war es nicht.« Er trank
einen großen Schluck Tee. Sofort spürte er, wie sich Wärme in seinem Körper
ausbreitete und an wunde, schmerzende Stellen gelangte.
    »Weshalb sollte ein Mensch einen anderen töten
wollen?«, sagte Sarah versonnen. »Das habe ich nie verstanden. Geld ist doch
eigentlich ein blödsinniger Grund.«
    »Die meisten Leute sind nicht dieser Meinung.« Er
rieb sich den Kopf, als schmerzte er, aber vielleicht ließ ihn auch nur eine
Erinnerung seinen Kopf reiben. »Menschen töten aus vielen verschiedenen
Gründen, Sarah.«
    »Das muss ja furchtbar für dich gewesen sein. Ich
hoffe, derjenige ist geschnappt worden.«
    Ehe er sich selbst daran hindern konnte, schüttelte
Damon den Kopf. Ihre lebhaften Augen hefteten sich auf sein Gesicht und sahen
wieder so tief in ihn hinein, dass er am liebsten lauthals geflucht hätte. »Ich
konnte entkommen, aber mein Assistent...« Er unterbrach sich und verbesserte
sich dann. »Mein Freund hatte weniger Glück.«
    »O Damon, es tut mir ja so leid für dich.«
    »Ich will nicht daran denken.« Er konnte es nicht.
Das Ganze war noch viel zu nah, noch viel zu schmerzhaft. Es tauchte immer noch
in seinen Alpträumen auf, und er trug es immer noch in seinem Herzen und in
seiner Seele. Er konnte die Echos der Schreie hören. Er konnte den
flehentlichen Blick in Dan Treadways Augen sehen. Dieses Bild würde er bis zu seinem
Tode mit sich herumtragen. Es hatte sich unauslöschlich in sein Gehirn
eingeprägt. Plötzlich war der Schmerz nahezu unerträglich. Innerlich weinte er.
Seine Brust brannte und Kummer schnürte ihm die Seele zu.
    Sarah streckte eine Hand über den Tisch, um ihre
Fingerspitzen auf seinen Kopf zu legen. Die Geste wirkte ganz natürlich und
ungezwungen, und ihre Berührung war so zart, dass er sie kaum spürte. Und doch
war die Wirkung überwältigend. Es kam ihm vor, als sausten Sternschnuppen durch
sein Gehirn. Winzige elektrische Impulse, die das entsetzliche Pochen in seinen
Schläfen und in seinem Nacken gezielt bombardierten und es zersprengten.
    Er packte ihre Handgelenke und zog ihre Hände von
seinem Kopf. Er zitterte und sie konnte es fühlen. »Lass das sein. Tu das
nicht.« Er ließ sie sofort wieder los.
    »Tut mir leid, ich hätte dich vorher um Erlaubnis
bitten sollen«, sagte Sarah. »Ich wollte nur versuchen, dir zu helfen. Möchtest
du, dass ich dich nach Hause bringe? Draußen ist es schon dunkel, und es wäre nicht
ungefährlich, wenn du versuchst, den Hügel ohne ausreichendes Licht
hinunterzusteigen.«
    »Dann ist das Konservierungsmittel in der Farbe
also ein großes Geheimnis, das in der Familie bleiben muss«, sagte Damon in
seinem Bemühen, die Situation aufzulockern. »Und dein Angebot, mich nach Hause
zu fahren, nehme ich gern an.« Es tat seinem Selbstwertgefühl Abbruch, aber er
war schließlich kein Vollidiot, obwohl er sich so idiotisch benommen hatte,
dass sie ihn längst dafür halten musste.
    Sarahs leises Lachen verblüffte ihn. »Ich weiß
tatsächlich nicht, ob das Konservierungsmittel ein

Weitere Kostenlose Bücher