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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Einzelheit.«
    »Es gibt nichts zu erzählen. Er tauchte hier auf
und hat sich erkundigt, welche Farbe und welches Holzschutzmittel wir
verwenden.« Sarahs Tonfall war distanziert und zurückhaltend.
    »Du willst mir doch nicht etwa erzählen, er sei als
ungeladener Gast auf unser Grundstück spaziert? Du musst ihn eingeladen haben.
Andernfalls wäre er gar nicht bis zum Haus gekommen.«
    »Nein, eben nicht«, stritt Sarah ab. »Das Tor stand
tatsächlich offen und die Hunde haben ihn reingelassen.«
    »Das Tor hat sich von selbst geöffnet?«, fragte
Hannah ungläubig. Sie sprang auf. »Ich komme mit dir, so viel steht schon mal
fest.«
    »Nein, das wirst du nicht tun. Du bist restlos erschöpft,
oder hast du das schon wieder vergessen?«
    »Warte nur, bis ich den anderen erzähle, dass sich
das Tor für ihn geöffnet hat.« Hannah hob ihre Arme zum Himmel und den Sternen.
»Das Tor öffnet sich nur für den Richtigen, so ist es doch, oder nicht? ›Schwingt
beim Nahen eines Gastes freudig auf das Tor, steht für der Schwestern Älteste
der Richtige davor.‹ Du hast die Liebe deines Lebens gefunden!«
    » Ich
glaube nicht an diesen Unsinn. Das weißt du doch.« Sarah bemühte sich, finster
zu schauen, aber sie musste gegen ihren Willen lachen. »Ich fasse es nicht,
dass dir dazu sofort diese alte Prophezeiung einfällt.«
    »Als ob sie dir nicht selbst sofort wieder
eingefallen wäre«, sagte Hannah spöttisch. »Aber nein, du ziehst einfach nur
mitten in der Nacht los und kundschaftest die Umgebung seines Hauses aus, wie
es jeder gute Nachbar täte. Wenn du das sagst, glaube ich dir natürlich. Ist
dieses Fernrohr oben auf der Brüstung zufällig auf sein Schlafzimmer
gerichtet?«
    »Wage dich bloß nicht zu nah an das Fernrohr heran«,
drohte Sarah.
    Hannah sah ihr lange ins Gesicht. »Du lachst, aber
das Lachen erreicht deine Augen nicht. Was ist los, Sarah? Hier stimmt doch
etwas nicht.« Sie legte ihrer Schwester eine Hand auf die Schulter. »Sag es
mir.«
    Sarah zog die Stirn in Falten. »Er trägt das Mal
des Todes. Ich konnte es deutlich erkennen. Und er hat ihn in dem Mosaik
gesehen. Ich weiß nicht, wessen Tod, aber ich fühle mich zu ihm hingezogen.
Sein Herz ist gebrochen und durchbohrt und die Last des Todes drückt ihn
nieder. Mit der Zeit wird ihn diese schwere Bürde zermalmen. Er hat einen roten
Ring um den Mond herum gesehen.«
    »Er ist also von Gewalttätigkeit und Tod umgeben«,
sagte Hannah leise. »Warum gehst du allein zu ihm?«
    »Ich muss es tun. Das ist kein Job wie alle
anderen, Hannah. Es geht um ihn.«
    »Er könnte gefährlich sein.«
    »Er ist von Gefahren umzingelt, aber falls er mir
gefährlich werden sollte, dann nicht so, wie du dir das vorstellst.«
    »Ach du meine Güte, du magst diesen Kerl wirklich.
Du findest ihn scharf. Das werde ich den anderen erzählen. Und jetzt gehe ich
auf die Aussichtsplattform, um mir selbst ein Bild von ihm zu machen.« Hannah
wandte sich um, flitzte ins Haus und knallte das Fliegengitter hinter sich zu,
damit Sarah ihr nicht gleich folgen konnte.
    Sarah warf ihrer Schwester lachend eine Kusshand zu
und stieg die Stufen hinunter. Hannah war groß und braun gebrannt und
wunderschön. Wie immer sah sie blendend aus, sogar nach einem
Transatlantik-Flug. Wenn ihr welliges Haar zerzaust war, bot sie einen todschicken
Anblick. Andere Frauen blätterten ein Vermögen dafür hin, sich den lässigen
Look zuzulegen, den Hannah von Natur aus hatte. Sarah war schon immer
ungewöhnlich stolz auf Hannahs angeborene Eleganz gewesen. Ihr Temperament war
überschäumend und ihr Geist funkelte so hell wie die Sterne am Himmel. Sie war
für alles aufgeschlossen und sehnte sich nach grenzenloser Weite und den
Wundern, die die Welt zu bieten hatte. Sie beherrschte mehrere Sprachen
fließend und unternahm ausgedehnte Reisen. Es konnte leicht passieren, dass sie
gemeinsam mit dem Jetset auf den Seiten einer Zeitschrift abgebildet war, doch
schon im nächsten Monat fand man sie auf einer archäologischen
Ausgrabungsstätte in Kairo. Sie war groß und schlank und aufgrund ihrer
eleganten Haltung und ihres Auftretens sehr gefragt. Dazu kam noch ihr
unglaublich schönes Gesicht, das sie für jede Zeitschrift und für jeden
Modedesigner unwiderstehlich machte. Aber vor allem fühlten sich die Menschen
zu ihr hingezogen, weil ihre Ausstrahlung so sanftmütig war. Sarah war sehr
froh darüber, dass Hannah nach Hause gekommen war.
    Sarah bewegte sich nahezu geräuschlos über

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