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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Familiengeheimnis ist oder
nicht. Ich werde mich wohl mal mit dem Thema befassen müssen. Anschließend
hörst du von mir.«
    Damon lächelte unwillkürlich, als er sie lächeln
sah. Sarahs Lachen hatte etwas Ansteckendes und ihre Persönlichkeit machte
süchtig. »Wusstest du überhaupt schon, dass der Wind bei deiner Heimkehr
tatsächlich geflüstert hat: ›Sarah ist wieder da. Sarah ist nach Hause
gekommen‹? Ich habe es selbst gehört.« Die Worte rutschten ihm heraus, nahezu
eine Huldigung.
    Er hatte erwartet, dass sie lachen würde, aber sie
tat es nicht. Sie schien erfreut zu sein. »Wie schön du das gesagt hast. Danke,
Damon«, sagte sie aufrichtig. »Stand das Tor wirklich offen? Das Eingangstor
mit den kunstvollen Verzierungen? Oder war es die kleine Seitentür im Zaun?«
    »Ja, es stand weit offen und hat mich willkommen
geheißen. So habe ich es zumindest empfunden.«
    Ihre meerblauen Augen glitten über sein Gesicht und
nahmen jede Kleinigkeit wahr. Er wusste, dass sein Anblick nicht gerade
berauschend war. Ein Mann in seinen Vierzigern, vom Leben lädiert und vernarbt.
Die Narben waren ihm äußerlich nicht anzusehen, aber sie gingen tief, und Sarah
konnte eindeutig den gepeinigten Mann sehen, der sich unter seinem Äußeren
verbarg. »Das ist ja hochinteressant. Ich glaube, es ist uns bestimmt, Freunde
zu werden, Damon.« Ihre Stimme hüllte ihn in Seide und Glut ein.
    Damon verstand jetzt, warum die Bewohner der
Kleinstadt ihren Namen mit solcher Ehrfurcht aussprachen. Mit Respekt. Die
geheimnisvolle Sarah. Sie schien so offen zu sein und doch schienen ihre Augen
Tausende von Geheimnissen zu bergen. Ihre Stimme war Musik und ihre Hände
besaßen heilende Kräfte. »Ich bin froh, dass du nach Hause gekommen bist, Sarah«,
sagte er und hoffte nur, er würde sich mit dieser Bemerkung nicht noch mehr
blamieren.
    »Ich auch«, antwortete sie.
     

3.
     
    Sarah!« Hannah Drake warf sich ihrer Schwester in
die Arme. »Es ist ja so schön, dich zu sehen. Du hast mir sehr gefehlt.« Sie
trat zurück und hielt Sarah auf Armeslänge von sich, um sie genauer zu
betrachten. »Sarah, du siehst aus wie ein Fassadenkletterer, der sich gerade
auf den Weg macht, um das örtliche Museum auszurauben. Ich wusste noch gar
nicht, dass Frank Warners Gemälde inzwischen wertvoll sind.« Sie lachte
fröhlich über ihren eigenen Scherz.
    Sarah fiel in ihr Gelächter ein. »Ich hätte mir ja
denken können, dass du dich um zwei Uhr nachts klammheimlich ins Haus
schleichst. Das ist mal wieder typisch für dich, Hannah. Wo warst du diesmal?«
    »In Ägypten. Es ist kaum zu fassen, wie schön
dieses Land ist.« Hannah ließ sich matt auf die Schaukel sinken, die auf der
Veranda hing. »Aber ich bin total erledigt. Die Rückreise hat ewig gedauert.«
Sie betrachtete Sarahs hautengen schwarzen Overall mit einem Stirnrunzeln.
»Wirklich sehr interessant, dieses Spezialwerkzeug, mit dem du dich ausgerüstet
hast, Schwesterchen. Ich werde doch keine Kaution hinterlegen müssen, damit sie
dich aus dem Gefängnis freilassen, oder? Ich bin nämlich wirklich müde, und
falls die Polizei sich melden sollte, könnte es passieren, dass ich vom
Klingeln nicht wach werde.«
    Sarah rückte ohne jede Spur von Verlegenheit den
Gürtel mit den Spezialwerkzeugen zurecht, den sie sich um die Hüften 
geschnallt hatte. »Wenn ich es nicht schaffe, einen Polizeibeamten zu becircen
und ihm auszureden, dass er mich für einen kleinen Einbruch einbuchtet, dann
habe ich den Namen Drake nicht verdient. Geh ins Haus, Hannah, und leg dich
schlafen. Ich mache mir Sorgen um unseren Nachbarn und ich glaube, ich werde
mich mal kurz umsehen, damit ich sicher sein kann, dass ihm nichts zustößt.«
    Hannah zog eine Augenbraue hoch. »Um Himmels
willen, Sarah. Ein Mann? Es gibt einen leibhaftigen Mann in deinem Leben? Wo
ist er? Ich komme mit.« Sie rieb sich die Hände und strahlte über das ganze
Gesicht. »Ich kann es kaum erwarten, den anderen von ihm zu erzählen. Die
legendäre Sarah hat es erwischt!«
    »Mich hat es nicht erwischt – fang bloß nicht mit
diesem Blödsinn an, Hannah. Ich habe lediglich eine meiner Ahnungen, einen
leisen Verdacht, nichts weiter, und dem werde ich nachgehen. Mit Damon hat das
nicht das Geringste zu tun.«
    »Oh, das wird ja immer interessanter. Damon, so,
so. Du erinnerst dich also an seinen Namen. Wie hast du ihn kennengelernt?
Jetzt leg schon los, Sarah. Ich will alles ganz genau wissen, bis in die
kleinste

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