Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
benutzt wurde. Der gesamte Text ist in dieser eigenartigen
Hieroglyphensprache abgefasst, die wir als Teenager alle hätten lernen sollen.
Mom hat immer wieder gesagt, wir müssten uns dieses Wissen aneignen, aber wir
haben es ständig vor uns hergeschoben und uns gefragt, wozu es gut sein sollte,
so tief in der Vergangenheit zu stöbern. Mit dem Wenigen, das wir gelernt
haben, ist es uns unmöglich, in diesem unglaublichen Wälzer einen ganz
bestimmten Eintrag zu finden.«
    Matt stellte sein rastloses Umherlaufen ein, blieb
neben Kate stehen und legte eine Hand auf ihren Nacken. »Elle ist bereits auf
dem Heimweg, nicht wahr? Lange kann es nicht mehr dauern. Wie kommt es, dass
sie die Sprache gelernt hat, wenn ihr Übrigen nur einen leisen Schimmer davon
habt?«
    Abbey pustete in ihren Tee. »Sie hat sie gelernt,
um sie der nächsten Generation beizubringen, ebenso wie unsere Mutter.«
    »Da wir gerade von Elle sprechen, wie hat sie sich
mit dir in Verbindung gesetzt, Jackson? Woher wusste sie, dass du in die
Schattenwelt gehen und Kate rausholen kannst?«, fragte Sarah.
    Plötzlich herrschte undurchdringliches Schweigen
und sämtliche Blicke wandten sich dem Mann zu, der still und regungslos neben
dem Fenster saß. Seine kalten, düsteren Augen glitten über ihre Gesichter und
unterzogen sie einer grüblerischen Prüfung. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.
Ich kenne Elle überhaupt nicht.«
    Abbey setzte sich aufrechter hin. »Das entspricht
nicht der Wahrheit, Jackson.«
    Jonas schnappte hörbar nach Luft. »Tu das nicht,
Abbey!« Seine Warnung kam einen Herzschlag zu spät. Sie hatte die Worte bereits
ausgesprochen, in exakt dem richtigen Tonfall, um das Innerste der Menschen
nach außen zu kehren, in ihre finstersten Tiefen vorzudringen und ihnen die
Wahrheit zu entreißen.
    Jacksons Augen waren so hart wie Stahl, als er
langsam aufstand. Er bewegte sich vollkommen geräuschlos durch das Zimmer.
Joley setzte sich auf und sah ihn blinzelnd an. Matt stellte sich neben Abbey
und Jonas bezog seinen Posten auf ihrer anderen Seite. Jackson ignorierte die
beiden Männer und beugte sich hinunter, bis er mit Abbey auf einer Augenhöhe
war. »Ich rate dir, mich niemals nach der Wahrheit zu fragen, Abbey. Nicht über
mich und nicht über Elle.« Er hatte seine Stimme nicht erhoben, doch Abbey
erschauerte. Joley legte einen Arm um ihre Schwester.
    »Ich warte draußen«, sagte Jackson.
    »Er ist Elle nie begegnet«, sagte Sarah, nachdem
sich die Tür hinter dem Deputy geschlossen hatte. »Jonas, das stimmt doch,
oder?«
    »Meines Wissens kennt er sie nicht. Und er hat sie
mir gegenüber auch nie erwähnt. Sie hatten beide denselben Alptraum, aber das
trifft auch auf die Hälfte aller Kinder in Sea Haven zu.«
    »Er jagt mir Angst ein«, sagte Abbey. »Ich will
nicht, dass Elle auch nur in seine Nähe kommt. Sie ist so winzig und fragil und
reizend. Und er ist...«
    »Mein Freund«, sagte Jonas. »Er hat mir zweimal das
Leben gerettet, Abbey.«
    »Und mir auch«, schloss sich Matt an. »Das hättest
du nicht tun sollen.«
    Abbey schlug die Augen nieder. »Ich weiß. Ich weiß
selbst nicht, warum ich es getan habe. Aber er ist so beängstigend und die
Vorstellung, dass Elle auch dort draußen in der Schattenwelt war ...«
    »Aber das war sie doch gar nicht«, fiel Kate ihr
ins Wort. »Sie war nicht da. Ich habe ihre Stimme gehört, aber sie war nicht in
dieser Welt, die Stimme war in meinem Kopf.« Plötzlich dämmerte ihr etwas. Die
Schwestern tauschten lange Blicke miteinander aus. »Jonas, ist Jackson
telepathisch veranlagt?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«, fragte
Jonas.
    »Weil du es selbst gewissermaßen bist.« Die Schwestern
sahen einander wieder an und brachen in Gelächter aus. Ihr glockenhelles Lachen
verscheuchte die trübsinnige Stimmung, die sich über das Zimmer herabgesenkt
hatte.
    Jonas schnitt Matt eine Grimasse. »Siehst du jetzt,
was ich mir bieten lassen muss?« Er stapfte durch das Zimmer und bückte sich,
um seinen Hut aufzuheben. Bevor seine Finger die Krempe zu fassen bekamen, ließ
ein abrupter Windstoß die Flammen der Kerzen flackern und der Hut flog davon
und landete bedenklich nah am Kamin. Jonas richtete sich langsam auf, stemmte
die Arme in die Hüften und sah die Drake-Schwestern der Reihe nach argwöhnisch
an. Auf sämtlichen Gesichtern stand ein unschuldiger Ausdruck. »Kein Mensch
kann mich glauben machen, dass dieser Windstoß von allein ins Haus gekommen ist
und niemand

Weitere Kostenlose Bücher