Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK
und kamen an den Zaun.
Sarahs Schwestern sahen einander voller Unbehagen
an. Damon folgte Sarah. »Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass du dich mit
jedem einzelnen Einwohner dieser Stadt unterhältst.« Er richtete diesen
Ratschlag an Sarahs Rücken. Sie ignorierte seine Bemerkung jedoch und knüpfte
ein Gespräch mit dem älteren Paar an. Damon seufzte. Er hatte das Gefühl, er
würde für den Rest seines Lebens hinter Sarah herlaufen und sich mit jedem
unterhalten, dem sie auf der Straße begegneten.
»Na, so was, Sarah, ich hatte schon gehört, dass du
zurückgekommen bist. Ist alles in Ordnung? Wie lange habe ich dich nicht mehr
gesehen? Sind es schon zwei Jahre?« Die ältere Frau winkte Sarahs Schwestern
zu, während sie mit ihr sprach.
»Mrs. Darden, ich habe gerade Ihren Garten
bewundert. Haben Sie Ihr Haus kürzlich umgebaut?«
Die Dardens sahen einander an, ehe sie sich Sarah
wieder zuwandten. Mr. Darden räusperte sich. »Ja, Sarah, wir haben im
Wohnzimmer und in der Küche Umbauten vorgenommen. Wir haben etwas Geld geerbt
und wir wollten das Haus schon immer besser instand setzen. Jetzt ist alles
genau so, wie wir es haben wollen.«
»Das ist ja wunderbar.« Sarah rieb sich den Nacken
und blickte zum Dach auf. »Ich sehe dort einige Leitern stehen. Decken Sie das
Dach neu?«
»Es ist undicht, Sarah. Im Winter hat es
reingeregnet«, sagte Mr. Darden. »Vor sechs Monaten ist uns ein Baum
eingegangen und ein Ast ist auf das Haus gefallen. Seitdem haben wir Schwierigkeiten
damit.«
»Es sieht so aus, als wollten Sie die Reparaturen
selbst vornehmen«, bemerkte Sarah und rieb sich ein zweites Mal den Nacken.
Damon streckte eine Hand aus, um sie mit sanften
Fingern zu massieren. Die ungeheure Anspannung, die er in ihrem Nacken und in
ihren Schultern fühlen konnte, ließ ihn verstummen. Und rätseln.
»Ich habe gehört, dass Lance ein ganz
ausgezeichneter Dachdecker ist, Mr. Darden. Er arbeitet schnell und er gibt
eine Garantie auf seine Arbeit. Dann bräuchten Sie nicht selbst auf dem Dach
herumzuklettern und Zeit darauf zu vergeuden. Sie könnten sich stattdessen der
Gartenarbeit widmen.« Sie wandte ihren Kopf zu Damon um. »Mr. Darden hat sich
als Gärtner einen Namen gemacht. Für seine Rosen gewinnt er jedes Jahr einen Preis.«
Damon konnte Schatten in Sarahs Augen sehen. Er
lächelte sie an und beugte sich vor, um ihr einen zarten Kuss aufs Haar zu
hauchen, als sie sich wieder an die Dardens wandte. »Lance könnte die Arbeit
sicher gebrauchen und Sie täten ihm einen so großen Gefallen damit.«
Mrs. Darden zog an der Hand ihres Mannes. »Danke,
Sarah, das ist ein guter Rat. Genau das werden wir tun. Es hat mir ohnehin
schon Sorgen bereitet, dass Clyde dort oben auf dem Dach herumklettert,
aber...« Sie ließ ihren Satz abreißen.
»Ich glaube, du hast recht, Sarah«, stimmte Mr.
Darden ihr plötzlich zu. »Ich glaube, ich rufe Lance jetzt gleich an.«
Sarah zuckte mit einstudierter Lässigkeit die
Achseln, doch Damon spürte, dass ihre Schultern vor Erleichterung herabsackten.
»Ich kann es kaum erwarten, Ihre Beiträge zur diesjährigen Gartenschau zu
sehen. Ich wollte Ihnen Damon Wilder vorstellen, einen Freund von mir. Er hat
das alte Hanover-Haus gekauft.« Sie lächelte Damon an, um ihn in das Gespräch
miteinzubeziehen. »Ich weiß, dass Sie sich häufig in Ihrem zauberhaften Garten
aufhalten. Sind Ihnen zufällig Fremde aufgefallen, die lästige Fragen stellen
oder Ihnen sonst irgendwie nicht ganz geheuer vorkamen?«
Die Dardens sahen einander an. »Nein, Sarah, uns
ist niemand aufgefallen«, antwortete Mrs. Darden, »aber wir kümmern uns
grundsätzlich nur um unsere eigenen Angelegenheiten. Du weißt ja, dass ich noch
nie etwas davon gehalten habe, meine Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu
stecken.«
»Es ist nur so, dass ich mir dachte, da Sie so viel
draußen arbeiten, könnten Sie vielleicht die Augen für mich offen halten und
mir Bescheid geben, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt«, sagte Sarah.
»Du kannst dich auf uns verlassen, Sarah«, sagte
Mr. Darden. »Ich habe mir gerade ein neues Fernglas gekauft, und wenn ich auf
der Veranda vor dem Haus sitze, kann ich die ganze Straße gut überblicken.«
»Danke, Mr. Darden«, sagte Sarah. »Das wäre
wundervoll. Wir sind gerade auf dem Weg zu Irene und Drew.«
Das Lächeln verblasste auf Mrs. Dardens Gesicht. »Oh,
es ist ja so furchtbar traurig, Sarah. Ich hoffe, ihr könnt ihnen helfen? Wann
kommt Libby nach
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