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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Strich zusammen. Er murrte entrüstet und spuckte auf den Boden.
    Das Lächeln auf Matts Gesicht ging in ein
lausbubenhaftes Grinsen über, als er um die Ladefläche des Pick-up lief und die
Tür auf der Fahrerseite aufriss. Er saß kaum auf dem Fahrersitz, als er auch
schon das Radio aufdrehte, damit »Jingle Beils« laut aus den Boxen schallte.
    »Du solltest besser losfahren, Matt«, murmelte
Danny nervös, als er aus dem Fenster schaute und sich nach dem Gemüsestand
umsah. »Er bewaffnet sich bereits. Aber du konntest es ja nicht lassen, ihm
fröhliche Weihnachten zu wünschen, stimmt's? Du weißt doch, wie sehr er diesen
Umzug hasst. Und du weißt auch, dass du ihn mit dieser Musik auf die Palme
bringst!«
    Die erste Tomate wurde gegen die Heckscheibe des
Pickup geschleudert, als Matt Gas gab, der Wagen einen Satz machte und die
Reifen Erdklumpen in die Luft aufwirbelten, während er schlingernd anfuhr. Die
Tomate landete mit unfehlbarer Zielsicherheit und bespritzte die Heckscheibe
mit Saft, Samen und Fruchtfleisch. Etliche weitere Geschosse trafen die
Heckklappe, als der Wagen vom Parkplatz schoss und die Straße hinunterraste.
    Danny sah seinen Bruder finster an. »Du weißt doch,
dass er Weihnachten hasst. Letztes Jahr hat er während des mitternächtlichen Umzugs
den Schäfer getreten. Jetzt wird er noch grantiger sein als sonst. Wenn du
deinen Mund gehalten hättest, wären wir dieses Jahr vielleicht ungeschoren
davongekommen, aber jetzt wird er es uns heimzahlen müssen.«
    Matts Gelächter ließ seine breiten Schultern beben.
»Wenn ich mich recht erinnere, hast du letztes Jahr den Schäfer gespielt. So
weh hat er dir nun auch nicht getan, Kleiner. Ein leichter Tritt gegen das
Schienbein schadet nicht. Das festigt den Charakter.«
    »Du findest es nur komisch, weil es nicht dein
Schienbein war.« Danny rieb sein Bein, als schmerzte es fast ein Jahr später
immer noch.
    »Du kannst jede Form von Abhärtung dringend
gebrauchen«, hob Matt hervor. Er fuhr auf die Schnellstraße, ein glitzerndes
Band, das sich in zahlreichen Kurven und Kehren an den Klippen über dem Meer
entlangwand. Es war ein Ding der Unmöglichkeit, auf dieser Straße schnell zu
fahren, obwohl Matt jede Einzelne der Serpentinen kannte. Er nahm geschickt
eine scharfe Kurve und ging mit Schwung in die nächste Steilkehre. Die Straße
führte an dieser Stelle bergauf und beschrieb fast eine Haarnadelkurve. Zu
seiner Rechten stieg das Gelände steil an und die hohe Böschung war mit
smaragdgrünen Gräsern bewachsen, aus denen die atemberaubende Farbenpracht
zahlloser wild wuchernder Blumen leuchtend hervorstach. Zu seiner Linken
schlängelte sich ein schmaler Pfad an den Klippen entlang und führte steil zur
endlosen Weite des blauen Meeres mit seinen weißen Schaumkronen und den
dröhnenden Wogen hinunter.
    »O mein Gott! Da ist Kate Drake«, sagte Danny
schadenfroh und deutete auf eine Frau, die auf einem Pferd über den schmalen
Pfad neben der Straße ritt.
    »Das kann sie nicht sein.« Matt kurbelte hastig das
Fenster auf seiner Seite herunter und verrenkte sich den Hals, um sie schamlos
anzugaffen. Er konnte nur den Rücken der Reiterin sehen, die ganz in Weiß
gekleidet war und dichtes kastanienbraunes Haar hatte, dem der Sonnenschein
einen flammend roten Schimmer verlieh. Sein Herz pochte heftig. Sein Mund wurde
trocken. Nur Kate Drake brachte es fertig, Weiß zu tragen, wenn sie mit einem
Pferd so dicht am Straßenrand entlangritt. Es konnte niemand anderes sein. Er
nahm den Fuß vom Gas, damit er sie im Vorbeifahren besser sehen konnte, und
gleichzeitig schaltete er das Radio leiser.
    »Matt! Pass auf, wohin du fährst«, kreischte Danny
und stemmte sich gegen das Armaturenbrett, als der Pick-up von der Straße abkam
und geradewegs in die grasbewachsene Böschung rollte, bevor er abrupt zum
Stehen kam. Beide Männer wurden auf ihren Sitzen zurückgeschleudert und von den
Gurten gegen die Rückenlehnen gepresst.
    »Verdammter Mist!«, brüllte Matt. Er drehte sich zu
seinem Bruder um. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Nein, gar nichts ist in Ordnung mit mir, du
Volltrottel!
    Du bist gefahren wie der letzte Idiot, nur weil du
mal wieder Kate Drake angegafft hast. Mir tut von Kopf bis Fuß alles weh. Ich
brauche eine Halskrause und ich glaube, ich könnte mir den kleinen Finger
gebrochen haben.« Danny hielt eine Hand hoch, umklammerte mit der anderen sein
Handgelenk und stieß ein lautes Stöhnen aus.
    »Jetzt halt schon den Mund«,

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