Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Titel: Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
einen klaren Verstand. Zuerst musste er sie finden. Dann musste er sie dort rausholen. Und dafür sorgen, dass sie in Sicherheit war. Mit allem anderen würde er sich später befassen. Jetzt ging es nur darum, sie zu finden. Er blickte zum Himmel auf. Er konnte das Knistern der Energien bereits spüren. Hannah verließ die Aussichtsplattform und begab sich wieder ins Haus. Damit signalisierte sie ihnen, dass der Zeitpunkt nah war.
    Das Haus der Drakes ragte über den Männern auf, erhob sich wie ein uralter Drache mit weit ausgebreiteten Flügeln, der auf dem Rand der Klippe thronte. Unten schlugen die Wellen weiterhin heftig an die Felsen und sandten gewaltige Wogen weißen Schaums hoch in die Luft. Das Wasser selbst war trüb und finster und brodelte wie ein Hexenkessel. Der Wind peitschte Jackson ins Gesicht und brachte kleine Tropfen Meerwasser mit sich, die auf seinen Wangen brannten. Er schmeckte das Salz gemeinsam mit seiner Furcht. Dieses Haus würde ihm gehören, wenn er Elle für sich forderte. Ihr Erbe würde auch ihm zufallen.
    Elle war die siebente Tochter einer siebenten Tochter. Sie trug sämtliche Gaben der Drake-Familie in ihrem schlanken Körper, und damit ging die Fähigkeit einher, den Fortbestand der Familie zu sichern. Das bedeutete, dass Verhütungsmethoden bei ihr kaum funktionierten.
    Ihr war es bestimmt, die Mutter der nächsten Generation zu sein. Er würde sie heiraten, aber sie würden ihren Familiennamen behalten. Ihre sieben Töchter würden die Macht der Drake-Familie besitzen. Er hatte gewartet, Elle freien Lauf gelassen und sie dazu getrieben, vor ihm fortzulaufen, weil er sich gefürchtet hatte. Nicht vor den Kindern, obwohl er keine Ahnung hatte, wie er ihnen ein Vater sein sollte – das würde er lernen -, sondern vor seinem eigenen gewalttätigen Erbe?
    Er war nicht dazu fähig, allzu viel Kontrolle aus der Hand zu geben, und Elle widersetzte sich ihm bei jeder Gelegenheit. Sie leistete ihm nicht nur Widerstand - sie provozierte ihn regelrecht. Er hatte sich selbst nicht genug zugetraut und befürchtet, er könnte sie verlieren, weil sie beide so starke Persönlichkeiten waren. Durch sein Zögern hatte sie sich von ihm abgewandt und ihn schließlich sogar aufgegeben.
    Elle. Verdammt noch mal. Wo bist du? Antworte mir. Er ließ jeden Funken von Befehlsgewalt und von eisernem Willen in diese Forderung einfließen, und seine Willenskraft war durch Gewalttätigkeit geformt und geschärft worden. Antworte mir augenblicklich.
    Er rieb sich die Bartstoppeln und blickte auf, als Blitze den sich verfinsternden Himmel aufhellten, weiß glühende Lanzen sich durch düstere Wolken stießen, Speere, die sich anfühlten, als durchbohrten sie seine Augen und zuckten durch seinen Schädel direkt in seinen Hinterkopf. Er sank auf die Knie und presste sich die Finger fest auf die Schläfen; sein Magen rumorte, und der Schmerz in seinem Kopf war so heftig, dass ihm davon übel wurde.
    Alles wich in den Hintergrund zurück, und die besorgten Stimmen von Ilja und Jonas verklangen. Die Welt um ihn herum bog sich und bebte. Der Boden verschob sich, wurde weich und gab unter ihm nach. Er hörte eine flüsternde Stimme und konnte anfangs die Worte nicht verstehen, doch er trat in Verbindung mit ihr und die Stimme wurde kräftiger. Sheena. Sieh mich an. Sprich mit mir. Wer bist du? Was tust du hier? Wer hat dich geschickt? Sprich mit mir, Sheena, und der Schmerz wird vorübergehen. Eine männliche Stimme. Ein schmeichelnd. Solche Stimmen hatte er schon früher gehört. Sie klopften ihre Opfer weich und sollten ihnen vermeintlich Hoffnung geben.
    Jackson erstarrte, denn er wagte es nicht, sich von der Stelle zu rühren, und er wagte nicht zu hoffen. Er hatte den Kontakt zu ihr hergestellt. Die Verbindung war zustande gekommen, und wenn jemand sie als Sheena verhörte, war ihre Tarnung noch intakt. Er versuchte trotz der Schmerzen - ihrer Schmerzen – zu atmen, öffnete sein Bewusstsein weit und reckte sich ihr entgegen. Elle. Kleines? Kannst du mich hören? Ich komme dich holen. Wir kommen. Bleib für mich am Leben, Liebes.
    Er fühlte die schwache Berührung aus weiter Ferne, eine winzig kleine Regung in seinem Innern. Zart. Schwach, als fürchtete sie sich, daran zu glauben. Jackson?
    Ihre Stimme traf sein Herz, und der Schmerz, den er spürte, ließ ihn einen Moment lang glauben, er könnte einen Herzinfarkt bekommen. Ich bin hier. Ich bin bei dir. Sag mir, wo du bist, Elle. Ich weiß es nicht. Ich

Weitere Kostenlose Bücher