Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
den sie liebte, in Gefahr geraten konnte. Wenn es Stavros so lange Zeit gelungen war, sie zu täuschen und in Gefangenschaft zu halten, dann war er, ganz gleich, was Jackson sagte, ein extrem gefährlicher und mächtiger Gegner. Sie hatte absolut nicht vor, ihn noch einmal zu unterschätzen oder ihre eigenen Kräfte zu überschätzen.
»Komm frühstücken, Elle«, rief Jackson.
Elle holte Atem und stieß ihn wieder aus. Sie würde sich bei ihren Arbeitgebern melden und Dane Bescheid geben, dass sie noch am Leben war. Das war das einzig Richtige. Sie hatte kaum Informationen, die jemandem dabei helfen konnten, den Menschenhandelsring zu sprengen, aber sie hatte genug in der Hand, um zumindest den Verdacht zu bestätigen, dass Stavros etwas damit zu tun hatte und dass sein Bruder am Leben und wahrscheinlich für das Entführen der Frauen zuständig war. Die Ermittlungsbehörden würden eine Möglichkeit finden müssen, die beiden auszuschalten, und das würde einige Zeit dauern, aber sie würde wenigstens etwas dazu beigetragen haben.
Jackson blickte vom Tisch auf, als sie ins Zimmer kam. Sein verschlossener Gesichtsausdruck und seine schwelenden dunklen Augen sagten ihr, dass er in ihrem Bewusstsein gewesen war und ihre Gedanken gelesen hatte. Sie ließ sich auf einen Stuhl sinken und griff nach ihrer Teetasse.
»Nein.«
Er hatte den Tee genauso zubereitet, wie sie ihn mochte, mit Milch. Er schmeckte köstlich. Elle sah ihn über den Rand der Tasse hinweg an. »Ich will mich nicht mit dir streiten, Jackson. Du weißt, dass ich Dane anrufen und ihm Bescheid geben muss, dass ich am Leben bin. Ich kann mich nicht ewig verstecken. Und es ist auch nicht fair ihm gegenüber.«
»Sowie er es weiß, wird Gratsos es wissen. Gratsos hat die Polizei gekauft. Verdammt nochmal, wahrscheinlich hat er weltweit mehr als genug Angehörige der Ermittlungsbehörden gekauft. Sowie du Bericht erstattest, wird er mit Sicherheit wissen, dass du am Leben bist, und er wird Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um dich zu finden. Wir sind noch nicht genügend auf ihn vorbereitet«, hob Jackson hervor.
»Er hat uns bereits angegriffen.«
»Er greift überall an, wo übernatürliche Energien zu erkennen sind«, sagte Jackson. »Das weißt du selbst. Und ich werde es beweisen. Ich gehe heute auf die Website und sehe mir die weltweiten Meldungen über sonderbare Vorfälle an. Ich bin bereit zu wetten, dass etliche Gegenden Brandungsrückströmungen zu verzeichnen hatten, in denen es sonst keine gibt, und Quallenschwärme, die dort nicht hätten sein sollen, eben alles, was gestern passiert ist. Also warte noch, bis du wieder vollständig bei Kräften bist.«
»Wir können nicht wissen, ob alles vollständig verheilen wird, Jackson. Je länger ich mit meinem Bericht warte, desto weniger Zeit haben die Behörden, diesen Ring stillzulegen. Ich muss wissen, dass das, was mir zugestoßen ist, wenigstens anderen hilft.«
Es legte seine Gabel hin, beugte sich zu ihr vor und sah ihr fest in die Augen. »Dann lässt du Kate heute einen Versuch unternehmen.«
Elle schlug die Augen nieder und spielte mit den Spiegeleiern auf ihrem Teller. »Ich werde es versuchen, Jackson.« Als er nichts dazu sagte, blickte sie zu ihm auf. »Ich werde es wirklich versuchen. Du wirst mir helfen müssen, aber ich werde mich bemühen es zuzulassen.«
Er streckte einen Arm über den Tisch und legte seine Hand auf ihre. »Wir werden nicht erlauben, dass ihr etwas zustößt.«
»Er jagt mir Angst ein, Jackson. Ich weiß, dass du ihn nicht für allmächtig hältst, aber sieh dir doch an, was er bisher getan hat.«
Sie wollte nicht, dass Jackson ihren gemeinsamen Feind unterschätzte. Sie selbst hatte es einmal getan und die schwerwiegenden Folgen getragen.
»Wenn deine Familie hier ist, und ich vermute, deine Schwestern sind schon auf dem Weg?« Als sie nickte, sprach er weiter: »Dann können wir über Gratsos reden. Aber ich glaube, jetzt solltest du dir erst einmal anhören, was Inez zu sagen hatte.«
Sie sah ihn mit offenem Mund an. »Du hast tatsächlich Inez angerufen und ihr gesagt, wir würden heiraten?«
Er zuckte die Achseln, doch das belustigte Schmunzeln in seinen Augen entging ihr nicht. »Nicht direkt. Ich habe zu ihr gesagt, wir wollten augenblicklich heiraten und die ganze Ortschaft zu einer Hochzeit am Strand einladen, aber wir hätten keine Ahnung, wie man das anstellt.«
Sie schlug sich die Hände vors Gesicht und lugte zwischen ihren Fingern
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