Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
brauchte man eine Sonnenbrille und Jackson setzte sie nun endlich auf.
»Das ist ja schlimmer als mit einer ver ... - einer ... äh ... einer Berühmtheit durch die Gegend zu ziehen«, zischte Jackson durch zusammengebissene Zähne. »Kein Wunder, dass Joley Ilja heiratet. Sie braucht einen professionellen Leibwächter, um von einer Straßenecke zur nächsten zu kommen.«
»Du wolltest doch laufen.« Ein Anflug von Gelächter klang in ihrer Stimme mit. Da sich Jackson mittlerweile unbehaglich fühlte, könnte der Spaziergang vielleicht doch noch Spaß machen. Bomber musste da ganz ihrer Meinung sein, denn er blickte zu ihr auf, und auch in seinen Augen stand Gelächter. »Du hast mir noch gar nicht erzählt, dass du Drew geholfen hast, eine Woche lang eine Jugendfreizeit zu besuchen.«
Er zuckte die Achseln. »Der Junge konnte doch nie irgendwas tun, er ist immer so krank gewesen. Und die anderen Jugendlichen kommen zurück und reden ohne Ende über all die Orte, an denen sie waren, und all die Erfahrungen, die sie gemacht haben, und ich dachte mir einfach, es könnte ihm guttun.«
»Es hat ihm bestimmt gutgetan.«
»Er hat ständig seine Mutter am Hals, die einen solchen Wirbel um ihn macht. Er liebt sie, aber er ist ein Teenager, er braucht auch mal ein bisschen Freiheit.«
Es klang fast so, als wollte sich Jackson verteidigen. Elle blickte zu ihm auf. »Was hast du sonst noch für ihn getan?«
»Nichts. Da ist nur noch dieses Programm, in dem ich ihn im kommenden Sommer unterbringen will. Es ist so was in der Art von Schüleraustausch. Er wird durch vier Länder reisen und ein bisschen was von der Welt sehen. Er braucht das, Elle.« Sie blieb mitten auf dem Bürgersteig stehen, schlang ihm die Arme um die Taille, zog sich auf die Zehenspitzen und bedeckte sein Kinn mit Küssen, bis sie seinen Mund erreicht hatte. Seine Hände legten sich auf ihre Hüften, und er hielt sie etwas weiter von sich weg. »Was tust du da? Alle sehen uns zu.«
»Ich küsse dich.«
»Dann lass das.«
»Ich küsse dich nun mal gern.«
»Nicht in der Öffentlichkeit. Es ist mein Ernst, Elle, du brauchst gar nicht so verrucht zu lächeln.«
»Der große, böse Jackson. So weich unter der harten Schale«, verspottete sie ihn. Lachend nahm sie seine Hand und lief mit ihm zum Lebensmittelgeschäft. Bomber ging bei Fuß.
Jackson seufzte tief und fuhr mit einem Finger über den runden Ausschnitt seines T-Shirts. »Es ist heiß heute.« Er beschleunigte seine Schritte und zog Elle in der Hoffnung mit sich, die Tür zu erreichen, ehe weitere derartige Begegnungen zustande kamen. »Ach ja?« Der spöttische Tonfall verlieh ihrer Stimme etwas Anzügliches.
Er sah sie finster an und setzte auf Einschüchterung. Sie war in einer typischen »Drake-Laune«. Wenn die sieben Schwestern zusammenkamen, konnte sie nichts und niemand davon abhalten, sich über alles und jeden lustig zu machen, der in ihre Schusslinie geriet. Elle schien ihn heute im Fadenkreuz zu haben. Mit einem Gefühl von Erleichterung streckte er eine Hand über Elles Kopf, stieß die schwere Ladentür auf und trat höflich zurück, um ihr den Vortritt zu lassen. Er folgte ihr ... geradewegs in die Hölle.
Jackson blieb mitten in der Tür erstarrt stehen, mit einem Fuß drinnen und mit dem anderen Fuß draußen. Die halbe Ortschaft drängte sich in dem Geschäft. Seine Hand spannte sich instinktiv fester um Bombers Leine und der Hund reagierte sofort mit größter Wachsamkeit.
»Jackson!«, rief Inez mit scharfer Stimme. »Sie lassen die Fliegen rein.«
Hier gab es keine Fliegen. Aber sie verstand sich wirklich darauf, die Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken. Alle Köpfe drehten sich zu ihm um und starrten ihn mit einem breiten Grinsen an. »Du siehst aus wie ein Reh im Scheinwerferlicht«, flüsterte Elle. Ihre Stimme klang selbstzufrieden.
Er streckte die Hand nach ihr aus, um den Stoff ihrer Bluse zu packen, und er spielte mit dem Gedanken, sie rückwärts aus dem Laden herauszuzerren. Doch sie war ihm bereits entschlüpft und hatte sich seiner Reichweite haarscharf entzogen, als ob sie seine Reaktion vorhergesehen hätte. Vereinzelt wurde Beifall geklatscht, und er konnte fühlen, wie die Röte unter seinem Hemd in seinen Hals aufstieg.
»Herzlichen Glückwunsch«, sagte Reginald Mars zu ihm und gab ihm einen kräftigen Klaps auf den Rücken. »Gut zu wissen, dass es in dieser Stadt jemanden gibt, der den Grips hatte, sich dieses Mädel zu schnappen.« Er beugte sich
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