Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
gebunden und war über dem Zwerchfell in einer Passe aus durchscheinender Spitzen gerafft, die mit weiteren Platinplättchen und Perlen überzogen war. Dieser Schnitt stellte ihre üppigen Brüste zur Schau und ließ ihren Rücken verwegen entblößt. Sarah hatte alle Kleider bei derselben Modeschöpferin aus Neuseeland ausgesucht, weil sie sich für eine Strandhochzeit perfekt eigneten und ihnen allen schmeichelten. Seidensatin floss bis zu den Knöcheln hinab und in jeder Bewegung drückte sich Eleganz aus.
»Es ist ein Brautkleid. Ich war selber begeistert davon und wollte darin heiraten, aber für eine kirchliche Trauung erschien es mir nicht passend.«
»Na toll, dann schiebe ich also einen dicken Babybauch vor einem Brautkleid her. Haltet ihr das etwa für attraktiv?“
Für sehr attraktiv sogar«, sagte Hannah beschwichtigend. »Du siehst wunderschön aus, Joley. Reg dich nicht so auf.“
Um Himmels willen«, sagte Sarah. »Es weiß doch jeder, dass du schwanger bist. Warum stellst du dich so an? Hannah sieht man es an, aber dir überhaupt nicht.«
Joley wirkte verlegen. »Hannah ist verheiratet. Ich wollte warten, bis Elle wieder zu Hause ist.«
»Joley!«, rief Elle bestürzt aus. »Das tut mir leid. Vielleicht sollte ich warten, bis ihr alle verheiratet seid.«
»Nein, das solltest du nicht«, sagte Joley mit fester Stimme. »Ich habe nur ein ganz komisches Gefühl dabei, Mom und Dad schwanger gegenüberzutreten. Ihr wisst doch, dass ich immer die bin, die Mist baut.« Sie zuckte die Achseln. »Vermutlich ist es albern, dass ich verheiratet sein möchte, wenn ich doch diejenige bin, über die sich die Regenbogenpresse laufend das Maul zerreißt. O Mann, wie die Presse das wieder ausschlachten wird!«
»Mom und Dad haben noch nie geglaubt, dass du Mist baust, du Dummkopf«, sagte Sarah und schlang ihren Arm um ihre jüngere Schwester. »Sie sind stolz auf dich. Sie lieben Ilja und sie wissen, warum ihr gewartet habt. Es war doch klar, dass du auf Elle warten würdest. Ich vermute, du wirst einfach so impulsiv sein müssen wie Jackson und gleich als Nächste heiraten. Wir können das auf die Schnelle organisieren. Abbey und Aleksandr heiraten im Kreis der Familie im Garten ihres Hauses.«
Joley strich wieder mit den Händen über ihr Kleid. »Ich bin verrückt nach Ilja«, brach es aus ihr heraus, »aber manchmal mache ich mir Sorgen, dass ich gerade, weil ich so verrückt nach ihm bin, alles verpatzen werde.«
Abigail zog die Stirn in Falten. »Joley, Ilja ist genauso verrückt nach dir. Wieso bist du plötzlich so verunsichert?«
»Wenn es um Mom und Dad geht, war ich schon immer verunsichert. Und Ilja ist mein Leben. Ich gehe so sehr in ihm auf, dass es mir manchmal so vorkommt, als sei ich besessen von ihm.« Joley rieb ihre Handfläche an ihrem Oberschenkel. »Ich hasse es, nicht in seiner Nähe zu sein.«
Sarah warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Nun, meine Süße, uns bleiben nur noch ein paar Minuten für die letzten Handgriffe, denn sonst kommt die Braut zu spät und Jackson wird einen Bullen herschicken, damit er sie abholt.«
»Nun erzähl uns schon die Neuigkeiten«, drängte Hannah.
»Sylvia Fredrickson bekommt ein Baby.« Joley kostete das Erstaunen ihrer Schwestern aus. »Inez hat Mason und Sylvia zur Hochzeit eingeladen, und Sylvia wollte sich absichern, dass wir auch ganz bestimmt nichts dagegen haben, wenn sie kommen. Sie war wirklich ganz reizend am Telefon, und sie hat einen glücklichen Eindruck gemacht. Sie hat gesagt, Mason hätte sich nicht von ihr scheiden lassen und sie würden sich wieder vertragen. Aber sie wollte sich noch einmal bei Abigail entschuldigen, und du sollst wissen, Abbey, dass ihr Leben durch dich tausendmal besser ist, als es andernfalls gewesen wäre.«
»Natürlich hast du ihr gesagt, sie soll zur Hochzeit kommen«, sagte Elle. »Ja«, bestätigte Joley.
»Es freut mich, dass sie ihr Leben wieder im Griff hat«, sagte Abbey.
Hannah gab einen Laut von sich und wartete, bis alle sie ansahen. »Ich finde, diejenigen unter euch, die meinen Entschluss kritisiert haben, Sylvia eine Lektion zu erteilen, sollten sich entschuldigen. Ich bin sicher, dass meine Hilfe sie auf den rechten Pfad geführt hat.«
»Der Abdruck einer leuchtend roten Hand auf ihrem Gesicht, sobald sie gelogen hat?«, sagte Joley. »Richtig, Hannah, das war sehr hilfreich.«
Sie lachten alle. Sarah schüttelte den Kopf. »Wie du es hinkriegst, das zu sagen, ohne eine Miene zu
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