Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
aber wir tun es für Elle. Hat Jackson dir irgendetwas gesagt?«
Jonas schüttelte den Kopf. »Er sagt kein Wort, aber er ist wieder der Mann, der er früher war, bevor er mit mir nach Hause gekommen ist. Kälter. Reizbarer. Jackson ist wie Ilja, Sarah, und so sehr ich Ilja respektiere – ein umgänglicher Mann ist er nicht.«
»Wenn diese Männer Menschenhandel treiben, graut mir bei dem Gedanken, was ihr im Laufe dieses letzten Monats zugestoßen sein könnte.«
Jonas wandte den Blick ab. Jackson wusste es und seine Reaktion war beängstigend gewesen. Auf irgendeiner Ebene wollte Sarah es gar nicht wissen, weil es einfach zu schmerzhaft war. Er schaute vorsätzlich zu den Kajüten. »Hannah ist es während der Reise die meiste Zeit übel gewesen. Ich hätte dafür sorgen sollen, dass sie zu Hause bleibt.«
»Sie wäre uns gefolgt.«
Jonas schnitt eine Grimasse. »Deshalb habe ich mir gar nicht erst die Mühe gemacht, es ihr zu befehlen. Sie hört ja doch nie auf andere.«
Sarah lächelte zum ersten Mal. »Das überrascht dich gewiss nicht. Libby ist bei ihr, und wir brauchen Hannah wirklich dringend. Sie kann den Wind befehligen wie niemand sonst; nicht einmal Ilja ist so geschickt darin.«
Jonas hatte versucht Hannah zurückzuhalten, wenn es nicht ausgerechnet um ihre jüngste Schwester gegangen wäre. Seine Frau wäre nicht aufzuhalten gewesen, ob sie nun schwanger war oder nicht. Nicht, wenn Elle die Gefangene war und Jackson langsam aber sicher den Verstand verlor.
»Team eins setzt sich in Bewegung.« Iljas Stimme hallte in seinem Ohr.
»Es geht los«, verkündete Jonas laut. »Sagt den anderen, sie sollen sich bereithalten.«
Hannah würde das Unwetter gewaltig entfesseln müssen, und sie würden auf Iljas Fähigkeit angewiesen sein, einen Hubschrauber bei kräftigen Sturmböen stabil zu halten, wenn sie das Rettungsmanöver durchziehen wollten. Dann nämlich würden sie den Hubschrauber zur Unterstützung des Rettungstrupps losschicken müssen. Aber erst mussten sie das Kraftfeld einreißen, das Gratsos zu seinem Schutz errichtet hatte.
Als hätte sie seine Gedanken gelesen, drehte sich Sarah wieder zu ihm um. »Du bist dir sicher darüber im Klaren, Jonas, dass Gratsos, wenn dieses Kraftfeld zum Einsturz gebracht wird, ebenfalls psychische Energien benutzen kann. Wir kennen ihn nicht und wir wissen nicht, wozu er fähig ist, also seht euch entsprechend vor.«
Jonas sah ihr fest in die Augen, und ein Schauer lief ihr über den Rücken.
»Ich habe gesehen, wie Jackson auf den Fußboden eingeschlagen hat; er war vollkommen außer sich. Was auch immer dieser Mann Elle angetan hat, er wird dafür büßen, Sarah, auf die eine oder andere Weise. Mir ist scheißegal, welche psychischen Kräfte er besitzt. Wenn du es gegen ihn aufnehmen würdest, würde ich jederzeit und ohne mit der Wimper zu zucken auf dich wetten.
Wenn du deine Fähigkeiten jetzt noch mit denen deiner anderen Schwestern multiplizierst, hat der Mann keine Chance.«
Jonas ging zu Jackson und blieb neben ihm stehen, während er dem Team, das mit dem Boot losfahren würde, letzte Anweisungen erteilte. Die drei Männer, die sich auf die Insel begeben würden, um den Schaden in der Stromversorgung zu »beheben«, machten sich in einem kleineren Boot unbewaffnet auf den Weg. Er kannte diese Männer, gute Freunde, die bereit waren, ihr Leben zu riskieren, um Jonas und Jackson dabei zu helfen, Elle zurückzuholen. Sie begaben sich mit keiner anderen Waffe als ihren gut ausgebildeten Körpern in ein Kriegsgebiet.
»Team zwei wird dicht hinter euch sein«, beteuerte ihnen Jackson und sah die vier Taucher an, die bereits ihre Scuba-Ausrüstung angelegt hatten und sich unten im Boot niederließen. »Matt, du und Tom, ihr müsst schnell sein. Unsere Männer werden in Gefahr sein, bis ihr die Wächter, die sie abholen, außer Gefecht gesetzt und deren Waffen unseren Leuten zugesteckt habt. Wir werden niemanden in der Luft haben, bevor ihr uns das Signal gebt.« Jackson vertraute Kate Drakes Verlobtem. Er war früher Ranger beim Militär gewesen und sowohl Jonas als auch Jackson hatten zahllose Male mit ihm zusammengearbeitet.
Matts Augen waren nüchtern und sachlich. »Wir geben ihnen Deckung.«
»Denkt daran, wir lassen nichts und niemanden zurück. Wir müssen schnell und sauber arbeiten. Rein und gleich wieder raus. Ich glaube nicht, dass wir es mit irgendwelchen Zivilpersonen zu tun haben werden, ausgenommen die Haushälterin und das
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