Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
Objekt.« Jackson achtete sorgsam darauf, nicht an Elle zu denken, da er sonst nicht einsatzfähig gewesen wäre. Er würde besser funktionieren, wenn es nicht darum ging, seine große Liebe heil dort rauszuholen; stattdessen stellte er sich vor, sie brächen zu einem Rettungseinsatz auf und würden ihn erfolgreich ausführen. »Die Haushälterin muss wissen, was los ist, das heißt, wenn sie uns in die Quere kommt, ist sie ein Feind.«
Jonas räusperte sich. »Das können wir nicht wissen.«
Jackson sah ihn scharf an. »Jeder auf dieser Insel ist ein Feind, mit Ausnahme von Elle. Wir bringen unsere Männer keinesfalls grundlos in Gefahr.« Seine Stimme war unversöhnlich. Jonas nickte, denn er wusste, dass Jackson momentan zu allem fähig war, unter anderem auch dazu, ihn bewusstlos zu schlagen und ihn bei den Drake-Frauen zurückzulassen.
Matt nahm die versiegelte Tasche mit den Waffen und dem Sprengstoff an sich und ließ sich auf dem Boden des Boots nieder. Sein Team, in Neoprenanzügen und Scuba-Ausrüstung, würde sich im Boot nicht blicken lassen, bis alle vier Taucher abgesetzt werden konnten, kurz bevor die Insel in Sicht kam. Er übernahm die weiteren Anweisungen und sorgte dafür, dass sein Team verstand, worum es ging. »Wir schwimmen alle zum Anlegeplatz und trennen uns dort«, wiederholte er erneut. »Tom und ich werden uns einen Weg über die Insel zu dem kleinen Kraftwerk bahnen und Team eins unterstützen. Wir räumen die Wächter aus dem Weg und bewaffnen unsere Jungs, bevor wir uns auf den Weg zu dem kleineren Anlegeplatz auf der Nordseite machen. Rick und Jock, ihr schlagt euch zum Hubschrauberlandeplatz durch. Team eins wird im Schutze des Unwetters die Notstromaggregate sabotieren, und dann helfen wir alle zusammen, die Boote aus dem Verkehr zu ziehen.« Jackson klopfte ihm auf die Schulter. »Ihr müsst uns so viele Informationen wie möglich zukommen lassen. Bezieht eure Posten, sobald ihr mit den Booten fertig seid, um unseren Rückzug zu decken.«
»Wird gemacht«, beteuerte ihm Matt. »Wir holen sie da raus, Jackson.«
Jackson wollte nicht an »sie« und auch nicht an das denken, was passieren könnte. Er wagte es nicht, sich mit ihr in Verbindung zu setzen, bevor sie nicht alle an Ort und Stelle waren. Wenn sie glaubte, sie kämen, und es ging doch noch etwas schief, dann würde sie es nicht verkraften.
Jonas klopfte Jackson auf den Rücken. »Wir haben es bisher schon schneller geschafft, als anzunehmen war, und die Mädchen stehen bereit. Sowie du ihnen das Signal gibst, werden sie das Unwetter herschicken. Ilja hat bereits mit dem Kraftfeld experimentiert. Er sagt, es ist stark, aber mit dem Unwetter als Deckung können wir es zum Einsturz bringen.«
»Wer hat das Gelände ausgekundschaftet?«
»Ilja«, sagte Jonas, der wusste, dass Jackson den Mann respektierte. »Es sieht so aus, als hätte Gratsos eine kleine private Armee. Die einzige Zivilperson, die er gesehen hat, war eine Haushälterin, aber es muss jemanden geben, der die Außenanlagen pflegt. Er hat uns das Haus in groben Zügen skizziert. Es besteht vorwiegend aus Glas, und daher konnte er das Erdgeschoss recht gut einsehen, aber aufgrund der Bauweise hatte er so gut wie keinen Einblick in den ersten Stock. Dort wirst du dich allein zurechtfinden müssen.«
Jackson schob kleine Wurfmesser in seine Gürtelschnallen. »Ich werde sie da rausholen.«
Jonas stieß den angehaltenen Atem aus. Jackson war verändert, härter, kälter; er balancierte auf einem schmalen Grat, seit er auf dem Fußboden des Drake-Hauses ausgerastet war. Als die Verbindung zu Elle abgerissen war, hatte er geflucht, um sich geschlagen und hätte am liebsten jemanden umgebracht. Er war überhaupt nicht mehr der beherrschte Mann gewesen, als den Jonas ihn im Lauf der Jahre kennengelernt hatte. Er hatte gezittert und sogar echte Tränen vergossen. Zum Glück hatte das Haus Jackson erkannt und die zerstörerischen Schläge auf den Fußboden auf irgendeine Weise abgefangen. Aber dann hatte er auf dem alten Mosaik gesessen und sich gewiegt, die Hände vor das Gesicht geschlagen und Laute von sich gegeben, die seiner Seele entrissen wurden.
Jonas und die anderen Männer hatten alle Hände voll damit zu tun gehabt, die Drake-Schwestern wieder aufzupäppeln. Sie hatten sie nach oben in ihre Betten getragen und ihnen Tee eingeflößt. Ilja hatte trotz seines geschwächten Zustandes versucht, den Schaden zu beheben, der auf Libbys Hand entstanden war, als
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