Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Titel: Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
obgleich er ziemlich sicher war, dass er damit eher sich selbst als sie beruhigte. Er war in ihrem Innern gewesen und wusste, was sie ihr angetan hatten. Dennoch machte es ihn krank, ihren geschundenen Körper zu sehen, ihr geschwollenes Gesicht, die Striemen der Peitsche überall auf ihrem Körper und die Spuren, die auf Handschellen und gefesselte Knöchel schließen ließen. Ihm war von dem Anblick so übel geworden, dass er sich tatsächlich über den Bootsrand übergeben hatte, mit brennenden Augen und zugeschnürter Kehle.
    »Dir kann nichts mehr passieren, Kleines«, gurrte er leise. »Bei mir bist du sicher. Mach die Augen auf, Elle, sieh mich an. Bei mir bist du sicher.« Er wiederholte es wie ein Mantra, eine Litanei.
    Ihre Wimpern flatterten. Sie stöhnte. Das Boot traf fest auf einer Welle auf und sie wurden alle umhergeschleudert. Mehrere Männer fluchten, als sich Meerwasser über sie ergoss. Elle keuchte und sah sich um, sichtlich verwirrt und verständnislos. Jackson beugte sich dichter über sie und griff auf die weitaus intimere Form der Verständigung zurück. Elle schien benommen und ohne jede Orientierung zu sein, in weiter Ferne.
    Wir haben dich in Sicherheit gebracht, Kleines. Wir haben die Insel verlassen und sind auf dem Weg zu unserem Schiff.
    Sie starrte ihn so lange an, dass es ihm wie eine Ewigkeit erschien, und dann erkannte sie ihn plötzlich. Einen Moment lang wurden ihre Augen von Tränen verschleiert.
    Wo ist er? Stavros? Habt ihr ihn geschnappt?
    Wir werden ihn kriegen. Jetzt müssen wir dich erst mal fortbringen.
    Elles Gesichtsausdruck veränderte sich. Ihre Augen nahmen ein leuchtendes Smaragdgrün an, wie zwei Edelsteine, die in ihr blasses Gesicht eingepasst waren. Sie wand sich aus seinen Armen und stand auf, ohne den Männern im Boot die geringste Beachtung zu schenken. Sie drehte sich zu der Insel um und hob ihre Arme hoch in die Luft. Augenblicklich spalteten Blitze den Himmel. Der Wind strömte wie durch einen Trichter durch den Bogen, den sie mit ihren Armen formte, und raste als gebündelter Strahl auf die Villa zu.
    Es entstand ein gewaltiger Luftdruck im Boot, den sie alle schwer auf sich lasten fühlten, während sie gleichzeitig wahrnahmen, wie die Kraft des Windes in ihren Körpern vibrierte, als er über ihren Köpfen vorüberzog und mit geballter Kraft auf die Villa traf. Glas und Stahl zersplitterten, als seien Sprengladungen am Fundament des Hauses befestigt worden. Elle weigerte sich aufzuhören, selbst dann noch, als Jackson an ihr zog. Sie trat ihrem Feind gegenüber und ebnete alles, was auf der Insel stand, mit der Wucht ihres Zornes ein. Bäume barsten. Pkws und Lkws flogen in die Luft und knallten wieder auf den Boden.
    »Elle, hör auf«, sagte Jonas. »Sie blutet, Jackson.«
    Jetzt konnte Jackson ihr Gesicht sehen. Blut strömte aus ihren Augen, ihrem Mund und ihrer Nase, sogar aus ihren Ohren. Er fühlte den Schmerz, der durch ihren Kopf schoss, als sich in ihrem Gehirn Wunden öffneten, doch sie weigerte sich aufzuhören und hieb wüst auf den Mann ein, der sie beinah zerstört hatte.
    »Heiliger Strohsack«, sagte Kent. »Seht euch das an. Ich bin absolut hingerissen.«
    Jackson packte Elles Arme, zerrte sie wieder an sich und presste seinen Mund an ihr Ohr. »Hör jetzt auf, Elle, oder ich schwöre es dir, ich werde dich bewusstlos schlagen. Du wirst dich seinetwegen nicht umbringen. Hör sofort auf, verflucht nochmal.«
    Elle sank schlaff an ihn.
    Lass nicht zu, dass meine Schwestern mich berühren. Es ist zu gefährlich. Und es wäre mir unerträglich, wenn sie fühlen würden, was ich fühle. Versprich es mir.
    Blut quoll aus ihrer Nase.
    Nur du, Jackson, niemand sonst. Schwöre es mir, oder ich mache weiter.
    Jackson schloss die Augen. »Ich schwöre es dir, Elle.«

6.
     
    Das ist lächerlich, Elle«, sagte Sarah mit scharfer Stimme. »Du musst ins Krankenhaus oder wenigstens in eines unserer Häuser, wo wir für dich sorgen können. Du bist nicht in der Verfassung, hier draußen zu stehen und dich mit uns zu streiten, ganz zu schweigen davon, für dich selbst zu sorgen.«
    Elle hatte die Arme um ihren Oberkörper geschlungen und wiegte sich, als wollte sie sich selbst beschwichtigen, während sie zu dem Drake-Haus aufblickte. »Ich werde dieses Haus nicht betreten, Sarah.« Sie schüttelte den Kopf und senkte ihn, um ihren Gesichtsausdruck zu verbergen, doch Jackson sah die Tränen in ihren Augen schimmern. »Erzählt mir nicht, ich hätte

Weitere Kostenlose Bücher