Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
Elle. Es ist nicht ungewöhnlich, dass RJ herkommt. Joley und Hannah und sogar Kate machen Schlagzeilen. Und er will das auch. Wir werden uns unauffällig im Hintergrund halten.«
Sie nickte und zwang sich, gleichmäßig zu atmen. »Ich weiß selbst nicht, warum ich so nervös bin. Ich möchte einfach noch nicht, dass mein Name in irgendeiner Form an die Öffentlichkeit gelangt. Wahrscheinlich muss ich erst noch Dane kontaktieren und meinen Bericht einreichen, und selbst davor fürchte ich mich. Als Stavros mich in seinem Haus gefangen gehalten hat, ist mir mit jedem Tag klarer geworden, wie viel Macht er tatsächlich besitzt. Es ist nicht nur sein Geld - und, glaube mir, er könnte sich aus jeder Lage freikaufen –, es sind seine übernatürlichen Fähigkeiten. Er übt einen ganz subtilen Einfluss auf andere Menschen aus. Ich habe diese Energieströme noch nicht einmal als solche erkannt, bevor wir auf der Insel waren.«
»Wie beeinflusst er denn die Menschen? Worin genau bestehen seine übernatürlichen Fähigkeiten?«
Sie rieb sich die Schläfe. Ihre Hand zitterte, und sie verschlang ihre Finger in ihrem Schoß miteinander. »Ich weiß es nicht, Jackson. Er wusste offenbar, dass ich übersinnliche Fähigkeiten besitze, aber ich hätte bei ihm niemals auch nur den Verdacht geschöpft. Ich konnte nicht in sein Inneres blicken und dachte einfach nur, er besäße natürliche Barrieren. Auch seinen Leibwächter konnte ich nicht durchschauen und auch keinen der anderen Männer, die gemeinsam mit uns in einem Raum waren. Ich hätte Verdacht schöpfen müssen, aber ich habe in seiner Gegenwart nie irgendwelche Energien wahrgenommen.«
»Könnte das seine einzige Fähigkeit sein?«
»Er hatte Angst vor seinem Bruder, und aufgrund dieser psychischen Barriere auf der Insel vermute ich, dass sein Bruder gefährlichere Gaben als er besitzen könnte, aber ich weiß es nicht.« Sie rieb sich wieder die Schläfe.
Jackson stellte sich hinter sie, ließ seine Hände auf ihre Schultern sinken, massierte sie und fühlte, wie zart ihre Knochen waren. Er konnte nicht verstehen, wie Stavros ihr solches Leid hatte zufügen können. Elle brauchte jemanden, der sie liebte, sie verstand, sie bewunderte und sie respektierte. Weshalb sollte jemand versuchen sie zu brechen?
Sie hob ihre Hand und legte sie auf seine Finger. »Er ist nicht wie du, Jackson, und er wird auch nie so sein. Er will keine starke Frau. Er will keine Partnerin. Ich weiß es selbst nicht, vielleicht geht ihm ja alles nur um Macht und Unterwerfung, und ich habe es einfach nicht richtig verstanden.«
»Das bezweifle ich, Kleines. Nach allem, was ich gehört habe, liebt jemand, dem es um Dominanz geht, seine Frau wirklich und weiß sie zu würdigen. Er will, dass sie glücklich und zufrieden ist. Eine devote Person liefert sich seiner Partnerin oder ihrem Partner aus freiem Willen restlos aus. Nein, er hat dich gebrochen und deine Abhängigkeit von ihm erzwungen. Erzähl mir, was du über seinen Bruder weißt.«
Eine Möwe schrie und eine andere antwortete ihr. Jackson blickte zum Himmel auf. Der Nebel, der vom Meer her kam, wurde dichter, ließ Finger aus Dunst über die Küste gleiten und bewegte sich auf sie zu.
»Sein Bruder ist einmal ins Zimmer gekommen, und er hat mir wirklich Angst eingejagt. In seinen Augen und in seiner Aura war das Böse zu erkennen. Stavros fürchtet sich zu Recht vor ihm. Dem Bruder macht es Spaß, Menschen wehzutun, nicht nur Frauen, sondern jedem. Und er hat Stavros mit genau demselben Blick angeschaut, mit dem er mich betrachtet hat. Kalt. Berechnend. Er hat Stavros gesagt, wie er mich brechen und mich seinem Willen unterwerfen kann. Als er mit ihm geredet hat, hat er dafür gesorgt, dass ich jedes Wort hörte. Er hat mir die Peitschen und Rohrstöcke gezeigt und jeden dieser Gegenstände und die Schmerzen, die sie verursachen, detailliert beschrieben. Er hat die blauen Flecken und die Wunden geschildert, die zurückbleiben, und wie er mir beibringen kann, ihm sexuell zu dienen. Er hat gesagt, es macht ihm Spaß, die Frauen für ihre Kunden abzurichten.«
Jackson zerrte an ihrer Hand. »Du zitterst. Lass uns ins Haus gehen.«
Elle schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Ich bin gern im Freien, wo ich sehen kann, ob etwas auf mich zukommt.«
Ihm gefiel nicht, wie der Nebel aussah, dunkel und feucht und viel dichter als gewöhnlich. Er warf einen Blick auf Bomber und stellte fest, dass der Hund in Alarmbereitschaft war, auf das
Weitere Kostenlose Bücher