Draußen wartet die Welt
nicht, dass alle deine Freundinnen zu Hause in derselben Situation sein werden«, sagte Beth. »Sie alle stehen kurz vor ihrer Taufe und fragen sich, was die Zukunft für sie bereithält.« Ich lächelte. Es war ein tröstlicher Gedanke, dass meine Freundinnen und ich all diesen Fragen über unsere Zukunft gemeinsam begegnen würden. Während unserer Quiltkreise und der Partys am Freitagabend würden wir unsere Ideen austauschen. Wir würden bei den Gottesdiensten nebeneinandersitzen und aneinander denken, wenn wir Freundschaftsbrote backten.
Beths Stimme wurde immer leiser, und mir wurde bewusst, wie schwer es für sie war, darüber zu sprechen, dass ich fortgehen würde. »Und all das, was du in deiner Zeit hier gelernt hast, geht ja nicht verloren. Es bleibt immer ein Teil von dir.« Ich schloss die Augen und dachte über ihre Worte nach. Dann schaute ich Beth wieder an.
»Ich habe noch eine Frage«, sagte ich. »Was soll ich mit meinen ganzen englischen Klamotten machen?«
»Ich dachte, wir könnten sie hier bei mir lassen. Eines Tages könnte es nötig sein, dass du mich für längere Zeit besuchen kommst, und dann möchtest du sie vielleicht tragen.« Sie unterbrach sich einen Moment lang und sah mich vorsichtig an. Ich wartete und spürte, dass Beth mir etwas zu sagen versuchte. »John möchte schon seit längerer Zeit, dass wir eine Familie gründen, aber ich habe mich nie dazu bereitgefühlt. Ich war mir nicht sicher, ob ich nach allem, was zwischen mir und meiner Familie passiert ist, eine gute Mutter sein könnte. Aber seit du ein Teil meines Lebens bist, glaube ich, zu wissen, was für ein wunderbares Gefühl es ist, ein Kind zu haben. Und ich weiß jetzt, dass ich es mir auch wünsche.« Sie machte eine Pause und ihre Stimme brach. »Und wenn es tatsächlich passiert, dann brauche ich hier deine Hilfe.«
Ein warmes Gefühl stieg in meiner Kehle und meiner Brust auf. Ich streckte meinen Arm über den Tisch aus und nahm Tante Beth bei der Hand. »Es ist das Richtige«, sagte ich. Sie nickte.
Nach dem Abendessen machten Beth und ich es uns an gegenüberliegenden Enden der Couch gemütlich, unsere Quilts über unseren Schoß und die Lücke zwischen uns gebreitet, während unsere Nadeln sich gleichzeitig hoben und senkten. Irgendwann fragte Beth mit leiser Stimme: »Also, wann wirst du abreisen?«
»Nächstes Wochenende«, antwortete ich.
»Onkel John und ich haben uns unterhalten«, begann sie. »Ich werde meinen Chef bitten, mir ein paar Tage freizugeben, damit ich dich nach Hause fahren kann. Und vielleicht bleibe ich ja eine Weile.«
Ich schnappte nach Luft. »Kannst du das denn? Ist das erlaubt?«
»Ich denke schon darüber nach, seit deine Mutter hier war. Mir ist klar, dass es gewisse Einschränkungen geben wird, weil ich unter dem Bann stehe. Ich darf nicht mit euch am Tisch sitzen oder den Gottesdienst besuchen. Einige Leute werden mich sicher nicht sehen wollen, aber andere würden das Risiko vielleicht eingehen.« Einen Moment lang stickte sie schweigend weiter und sie wirkte sehr emotional und angespannt. Dann legte sie ihre Nadel beiseite und sah mich an. »Ich möchte meine Eltern sehen. Ich möchte deine Schwestern und deinen Bruder sehen. Und ich hoffe, dass ich auch mit Emmy sprechen kann. Ich glaube, dass sie sich mit mir treffen würde. Es ist jetzt schon so lange her.«
Ich hielt Tante Beths Blick über die Couch und unsere ausgebreiteten Quilts hinweg lange stand. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich würde meine Tante wieder nach Hause bringen.
Wir beschlossen, am Samstag abzureisen. Ich würde meine Arbeitswoche beenden und den Kindern genügend Zeit geben, sich darauf einzustellen, dass ich sie verlassen würde. Als ich von meinem Abend bei Beth zurückkehrte, ging ich zu Rachel ins Arbeitszimmer. Sie blickte von ihrem Computermonitor auf, und ich setzte mich auf den Stuhl, der gegenüber von ihrem Schreibtisch stand. »Ich habe einen Brief von meinem Vater bekommen«, sagte ich. »Er möchte wissen, wann ich wieder nach Hause komme.«
Rachel nickte und biss sich auf die Lippe. »Und was hast du ihm gesagt?«
»Ich habe ihm noch nicht geantwortet. Aber ich werde ihm morgen schreiben und ihm mitteilen, dass sie mich nächsten Samstag erwarten können.«
»Ich wusste ja, dass das kommen würde«, erwiderte Rachel. »Aber es ist trotzdem ein Schock.«
Ich erzählte ihr von meinem Abend mit Beth und von ihrem Plan, mit mir nach Hause zu kommen. Ein Lächeln breitete
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