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Draußen wartet die Welt

Draußen wartet die Welt

Titel: Draußen wartet die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Grossman
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hin und her. Dann führte Mr Allen, dem die Pension gehört, in der die Gäste übernachten, die Gruppe zum Esszimmertisch. Mr Allen ist kein Amisch, aber er kennt unsere Gepflogenheiten. Vor einem Jahr hat er meinen Eltern seine Idee mit den Abendessen unterbreitet und seitdem ist er allwöchentlich Gast an unserem Tisch, gemeinsam mit den Besuchern.
    Die Gäste scharten sich ruhig und gesittet um den Tisch und staunten über die Möbel aus Kirschholz, die mein Vater mit seinen eigenen Händen gebaut hat. Von früheren Abenden wusste ich, dass sie sich während des Essens wieder angeregter unterhalten würden, aber für den Moment sprachen sie alle mit gedämpften Stimmen und waren sehr aufmerksam. Ich sah zu, wie sie sich auf ihre Stühle setzten, während ihre Blicke durch das Esszimmer und die angrenzende Küche huschten. Ich wusste, dass sie dabei nicht das registrierten, was sich in unserem Haus befand, sondern das, was fehlte. Ein Computer, elektrisches Licht, ein Telefon.
    Fünf Frauen und drei Männer hatten sich um unseren Tisch versammelt. Erst als ich sie genauer betrachtete, stellte ich fest, dass zwei der Frauen tatsächlich Mädchen in meinem Alter waren. Sie saßen zwischen einem Mann in einem dunkelblauen Pullover und einer Frau, deren Haar so orange war wie die Karotten in unserem Garten. Ich nahm an, dass sie eine Familie waren. Das war das erste Mal, dass sich englische Teenager in unserem Haus aufhielten, und ich spürte, wie ein nervöses Kribbeln in mir aufstieg. Eines der Mädchen trug eine schwarze Hose, die eher wie eine dicke Strumpfhose aussah, und ein schwarzes, wallendes Hemd, das bis kurz über ihre Hüften reichte. Ihr Haar hatte die Farbe von starkem Kaffee, und die dunklen Linien, die sie um ihre Augen gemalt hatte, standen in starkem Kontrast zu ihrer blassen Haut. Das andere Mädchen trug enge blaue Jeans und ein T-Shirt mit V-Ausschnitt und pink-und lilafarbenen Klecksen, das aussah, als seien zwei Farbdosen umgekippt und hätten ihren Inhalt auf dem Kleidungsstück verteilt. Ihr dunkles Haar war von unregelmäßigen dunkelroten Strähnen durchzogen.
    Ich fragte mich, wie es möglich war, dass das Haar der beiden Mädchen so glatt und seidig aussah, als hätten sie es auf einem Bügelbrett ausgebreitet und platt gebügelt. Vielleicht hatten sie ja einen dieser pistolenförmigen Haartrockner benutzt, die ich in der Pension gesehen hatte. Meine Finger fuhren durch das dichte braune Haar, das über meinen Rücken fiel. Es wurde von einem Gummiband zusammengehalten, aber einige lockige Strähnen hatten sich bereits gelöst und flatterten mir ins Gesicht. Mir kam der flüchtige Gedanke, dass mir einer dieser Haartrockner möglicherweise helfen könnte, mein Haar zu bändigen.
    Das Mädchen mit den Farbklecksen auf dem T-Shirt schaute mich an. Als sich unsere Blicke einen Moment lang trafen, konnte ich sehen, dass sie ihre Augenlider lavendelfarben geschminkt hatte. Das dunkelhaarige Mädchen starrte nur auf ihren Schoß hinunter, aber das farbenfrohe Mädchen sagte: »Hey, ich bin Jess«, so als sei es die natürlichste Sache der Welt, dass sie einen Jungennamen trug. »Und das ist meine Schwester Caroline.« Das andere Mädchen blickte nicht auf.
    »Ich bin Eliza«, erwiderte ich. Dann stellte sich meine Mutter neben mich und räusperte sich. Die Gesichter am Tisch wandten sich uns zu, offen und voller Erwartung. Meine Mutter stand ganz gelassen neben mir, die Hände ineinandergefaltet, und ich beobachtete, wie sich ihr »Fremdenlächeln« auf ihrem Gesicht ausbreitete. Diesen Ausdruck, bei dem sich ihre Lippen zwar in die Länge ziehen, ihre Mundwinkel aber nicht nach oben wandern, kenne ich inzwischen sehr gut. Es ist ein höfliches Lächeln, aber kein freundliches. Ich schaute wieder zu Jess hinüber und setzte ein breiteres Lächeln auf, von dem ich hoffte, dass es freundlich auf sie wirken würde. Sie grinste zurück und ich spürte ein winziges aufgeregtes Kribbeln.
    »Ich danke Ihnen allen, dass Sie gekommen sind«, begann meine Mutter. »Meine Tochter Eliza und ich freuen uns, Sie als unsere Gäste begrüßen zu dürfen. Wir wollen nun alle unseren Kopf zum Gebet senken.« Bevor ich mein Kinn auf meine Brust fallen ließ, sah ich noch einmal auf und erhaschte einen flüchtigen Blick auf die Fremden. Ihre Köpfe waren geneigt, aber einige von ihnen richteten ihre Augen weiter auf meine Mutter, so als warteten sie darauf, dass sie den Befehl wieder aufhob. Jess und Caroline

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