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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mich dazu, ruhig neben ihm herzugehen.
    »Und was ist mit Vallia?«
    Er nickte hastig. »Vallia kennen wir gut, denn seine allgegenwärtigen Schiffe, die auf der ganzen Welt zu Hause sind, bringen uns seltsame und wunderbare Dinge aus fernen Ländern.«
    Ich sah mich schon in den Armen meiner Delia. Einen Augenblick lang war mir schwach zumute. Was war nun mit den Plänen der Herren der Sterne – wenn wirklich diese Wesen mein Geschick steuerten, die Everoinye ...
    Akhram sprach weiter, und aus Höflichkeit – etwas, das mir meine Eltern eingebleut hatten – zwang ich mich zum Zuhören. Er erzählte von der Flut, die am Nachmittag erwartet wurde. Aus seinen Worten wurde mir klar, was hier vorging und welche Pflichten die Todalpheme versahen. Kurz gesagt berechneten die Todalpheme die Gezeiten auf Kregen, führten Listen und erstellten all die vertrauten Seemannsdaten, deren Umgang ich auf der Erde gelernt hatte. Insgeheim staunte ich über die Berechnungen, die diese Männer anstellen mußten. Denn Kregen hat neben der Zwillingssonne sieben Monde, von denen der größte fast zweimal so groß ist wie der Trabant der Erde. Ich wußte, daß bei so vielen Monden normalerweise sich die Gezeitenbewegungen weitgehend aufhoben, da nämlich die Vielfalt der Einflüsse nicht mehr Tidenhub verursachte, sondern ihn eher verminderte – außer wenn mehrere Himmelskörper sich hintereinander aufreihten, dann mußten die Tiden eine enorme Höhe und Gewalt erreichen. Schon in Zenicce hatte ich den Gezeitenschutz bemerkt, mit dem man vor allem die Häuser an den Kanalufern versehen hatte, die überdies hoch über dem mittleren Hochwasser gebaut waren. Wenn die Gezeitenwogen in Zenicce wüteten, konnte es zur Katastrophe kommen, also wurden die Sperren, Dämme und Tore stets in ausgezeichnetem Zustand erhalten – eine Aufgabe der Stadtversammlung.
    Akhram berichtete mir, daß sich am seewärtigen Ende des Kanals ein großer Damm befinde, der dieses Binnenmeer von dem Äußeren Ozean trennte. Durch den Damm führten Kanäle, die sich schließen ließen. Der Damm sei nach beiden Seiten bewehrt. Die Menschen des Sonnenaufgangs hätten ihn in ferner Vergangenheit erbaut, wie sie auch den Kanal begradigt und eingefaßt hätten, um den Gezeitenzustrom und den Abfluß vom Binnenmeer zu steuern.
    »Hier am Binnenmeer sind wir ein nach innen gekehrtes Volk«, berichtete er. »Wir wissen, daß es im stürmischen Äußeren Ozean andere Kontinente und Inseln gibt. Manchmal segeln Schiffe durch die Öffnungen im Damm der Tage. Vallia, Wloclef, die uns Vliese des gekräuselten Ponsho liefern; Loh, von wo wir herrlich gewachsene und geschliffene Juwelen und Glaswaren von unglaublicher Schönheit beziehen; diese Orte kennen wir, da sie Handel mit uns treiben. Auch Donengil in Südturismond ist uns bekannt. Auf der Liste stehen noch ein paar Namen; ansonsten beschränken wir uns bewußt auf unser Binnenmeer.«
    Später durfte ich die Observatorien besuchen und den Todalpheme bei der Arbeit zusehen. Viel von dem, was sie mit Tabellen und Himmelsinstrumenten anstellten, war mir vertraut; manches jedoch war mir fremd und überstieg mein Verständnis, denn diese Männer arbeiteten mit einer Logik, die der meinen nicht entsprach. Sie waren ihrer Arbeit fast mönchisch ergeben. Doch sie lachten gern und waren frei und gelassen.
    Sie hatten einen gewissen Respekt vor meinem Verständnis der Bewegungen der Himmelskörper und der vorhersehbaren Entwicklung von Gezeiten, Strömungen und Winden – und all der Gefahren, die damit verbunden waren.
    Das Binnenmeer war praktisch gezeitenlos. Das war nicht weiter verwunderlich (auch im Mittelmeer machen Ebbe und Flut selten mehr als einen halben Meter Unterschied aus), und diese Männer verbrachten ihr Leben mit der Berechnung von Gezeitenlisten, damit sie die Wächter an den Schleusen des Dammes rechtzeitig warnen konnten, wenn der Äußere Ozean wieder in Bewegung geriet und mit voller Wucht gegen den Damm anstürmte. Wie ich erfuhr, gab es keinen anderen von Schiffen befahrbaren Ausgang aus dem Binnenmeer.
    »Warum lebt ihr hier, am inneren Ende des großen Kanals?« fragte ich.
    Akhram lächelte und machte eine vage Armbewegung, die den fruchtbaren Boden, die Obsthaine und die glatte See einschloß. »Wir sind ein nach innen gekehrtes Volk. Wir lieben das Auge der Welt.«
    Den großen Damm hatte Akhram den »Damm der Tage« genannt. Mir wurde klar, was das bedeutete. Wenn auf dem großen Ozean eine mächtige

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