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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Bug zog. Wir liefen nach vorn und winkten Nath ermutigend zu, der seine beiden Varter mit einer Geschwindigkeit und Präzision weiterfeuern ließ, wie sie die Bedienungen noch bei keiner Übung erreicht hatten.
    Ich führte hier mein eigenes Schiff; ich war gerade so lange Kommandant, daß der Ausbildungsstand der Mannschaft dem entsprach, was ich mir vorstellte; kein mieser Grodnofreund sollte mir das nun nehmen!
    Dann stieß Nath auf seiner Varterplattform einen schrillen Triumphschrei aus.
    »Gelobt sei die Gesegnete Mutter Zinzu! Wir haben ihren Trommeldeldar zerquetscht wie eine Paline!«
    Sofort kamen die gegnerischen Ruder aus dem Takt. Noch während mir der Gedanke an die mangelnde Ausbildung der Magdager durch den Kopf ging, wandte ich mich um, legte die Hände an den Mund und brüllte nach hinten: »Jetzt!«
    Die Zorg schwang abrupt nach Steuerbord.
    Unsere Backbordruder wurden mit einer Geschwindigkeit eingezogen, die deutlich von dem Wissen unserer Sklaven kündete, was geschehen würde, wenn sie mit ausgestrecktem Ruderbaum erwischt wurden. Ich sah, wie der spitze Bug der Magdagschen Galeere zur Seite scherte und konnte nun auf ihr Vorderdeck blicken, wo die Vartermannschaft mit der Winde kämpfte. Ich sah die gegnerische Bugfigur – einen Katzenkopf – unter unserer Bugreling verschwinden und spürte das ruckhafte Knirschen, als unser bronzener Bugkopf – der Schädel eines angreifenden Chunkrah – die gegnerische Bordwand traf.
    Dann dröhnten wir an der Backbordseite der Galeere entlang und brachen in einem nicht enden wollenden Krachen splitternden Holzes sämtliche Ruder auf dieser Seite ab – wir scherten die Flanke kahl wie einen magdagschen Sklavenschädel.
    Ich wußte, was nun auf den Backbordruderbänken an Bord des Hundertruderers los war. Dort saßen Männer aus Zair, Mitbürger, Kameraden; sie würden begreifen, was wir taten, und es bitter bedauern, doch ihr Haß würde Magdag gelten.
    Wir schossen an dem hochgereckten Heck der Galeere vorbei, und kein einziger Magdager sprang zu uns an Bord.
    Darauf drehten wir bei und schossen die Galeere in Stücke.
    Als wir schließlich enterten, vermochten mich Chaos und Blut nicht mehr zu beeindrucken. Es war nur eine erfolgreiche Aktion mehr auf dem Binnenmeer.
    Von den achthundert Sklaven, die sich an Bord befanden, waren etwa dreihundertfünfundzwanzig tot oder so schwer verwundet, daß es keine Hoffnung mehr für sie gab. Von den Magdagern konnten wir nur zweiundzwanzig an unsere Bänke ketten. Wir gaben dem gekaperten Hundertruderer eine Prisenmannschaft an Bord, die wir mit allen Reserverudern ausstatteten, die wir hatten – und dann nahmen wir Kurs auf das Heilige Sanurkazz.
    Ich leitete die erforderlichen Maßnahmen ein, um die Gefallenen auf See zu bestatten. Unsere Decks wurden gereinigt, unsere Verwundeten versorgt, die geretteten Sklaven waren es zufrieden, noch ein wenig länger an den Rudern zu arbeiten, um heimatliche Gewässer zu erreichen – doch jetzt ohne Bedrohung der Peitsche.
    Wir segelten an dem Leuchtturm der Außenbastion von Sanurkazz vorbei. Zolta hatte in der Tat sein Mädchen auf der Insel Isteria gehabt, wo wir die letzte Nacht geankert hatten. Wie oft habe ich einen Abend in jenem hübschen geschützten Hafen verbracht, dem letzten vor Sanurkazz, und dabei an meine Rückkehr nach Felteraz gedacht!
    Die Zairer hießen uns willkommen, wie sie stets eine erfolgreiche Schiffsmannschaft begrüßten. Die vier breiten Handelsschiffe, die wir gekapert hatten, würden mein Vermögen erheblich vergrößern. Ich hatte mein Herz an ein Gewand gehängt, das ganz aus Gold- und Silberstoff bestand, mit Seide gefüttert war und Mayfwy sicher gefallen würde. Und nun konnte mir Zenkiren das Kommando über einen Doppeldecker nicht mehr vorenthalten – einen Hundertzwanzigruderer! Sobald ich das Kommando übernahm, würde ich dieses Schiff Zorg taufen.
    Ich wußte schon, welches mir am meisten gefallen würde. Es hatte unmittelbar vor der Fertigstellung gestanden, als wir ausliefen. Inzwischen mußte es fertig sein, brandneu aus der Werft; es lag sicher im Becken des Arsenals und wartete auf mich. Zo, der neue König, ein Mann, den ich mochte, würde sich Zenkirens Bitte bestimmt nicht widersetzen, doch einen seiner Seekapitäne zum Kommandanten zu ernennen. Der Hohe Admiral mochte den Kopf schütteln, und Harknel von Hoch-Heysh würde mir bestimmt neue Steine in den Weg legen wollen, aber Intrigen konnte ich mit Intrigen

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