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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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beantworten. Auch ich hatte mächtige Freunde im Heiligen Sanurkazz. Schließlich war ich der erfolgreichste Kaperkapitän im Auge der Welt.
    Die Formalitäten waren schnell erledigt. Die befreiten Sklaven verabschiedeten sich dankbar, um ihr Leben in Sanurkazz wieder aufzunehmen.
    Meine Mannschaft wurde ausbezahlt und trat einen wohlverdienten Landurlaub an. Unzählige goldene, silberne und rote Flaggen flatterten in der hellen Luft über Sanurkazz, und von Hunderten von blumenübersäten Balkons hingen kostbare Teppiche. Mein Agent, der schlaue alte Shallan mit seinem spärlichen Bart, den faltigen Wangen und listigen fröhlichen Augen, der mir für einen Kredit lächelnd fünfzehn Prozent abknöpfte, würde sich um den Absatz der Prisenware kümmern, nachdem die nötigen Gebühren an König Zo, den Hohen Admiral, an Zenkiren und an Felteraz bezahlt worden waren.
    Ich saß im Heck meiner privaten Barke, die von einer Mannschaft von sechzehn Freien gerudert wurde. Zolta hatte neben mir Platz genommen, sein Mädchen versuchte sich als Trommeldeldar, und Nath saß etwas unsicher am Steuer, eine Flasche an den Lippen. Wir umrundeten die Landspitze zwischen Sanurkazz und Felteraz. Als wir in den Hafen einfuhren, erinnerte ich mich an unseren ersten Besuch, als wir singend in dem Eselskarren vorgefahren waren.
    Zenkiren wartete auf mich in einem hohen kühlen Raum voller Wandteppiche und schwerer geschnitzter Möbel – in Begleitung eines Mannes, der etwa so aussah, wie ich mir Zenkiren in hundert Jahren vorstellen würde. Mayfwy küßte mich auf die Wange, während ihre Mädchen in ziselierten Silberkrügen Wein servierten.
    »Mayfwy!« sagte ich. »Ich habe eine hübsche Zedernholztruhe für dich ...«
    »Dray!« sagte sie, und in ihren Augen tanzte ein Licht, und ihre Wangen waren gerötet. »Wieder ein Geschenk!«
    »Wie ich mich erinnere«, sagte Zenkiren trocken, »kann er seine Finger nicht von magdagschem Gold oder Silber lassen. Wenn er dir kein Geschenk brächte, müßte Lord Strombor schon ein leeres Meer vorgefunden haben.«
    »Was dich angeht, Zenkiren«, sagte ich und wickelte den blaugravierten und goldgeschmückten Fristle-Krummsäbel aus, den ich an Deck des Magdag-Piraten erbeutet hatte, »so dachte ich, daß du hieran vielleicht Freude hättest.«
    »Großartig!« sagte Zenkiren und fuhr mit der Fingerspitze an der gekrümmten Schneide entlang. »Vielen Dank.«
    »Und jetzt«, fuhr er fort, und eine ungewohnte Feierlichkeit lag in seiner Stimme, »jetzt möchte ich dich mit jemandem bekannt machen.« Er wandte sich an den anderen Mann, der sich während unserer Begrüßung ruhig und unauffällig im Hintergrund gehalten hatte, mit unbewegtem Gesicht, in eine schneeweiße Tunika gehüllt, das lange Schwert nach Art eines Kämpfers an der Seite gegürtet.
    »Ich möchte dir Lord Strombor vorstellen.« Und Zenkiren wandte sich an mich. »Ich habe die Ehre, dir Pur Zazz, den Ersten Abt der Krozairs von Zy, vorzustellen.«

10
     
     
    Auch heute noch erinnere ich mich deutlich an den Schauder der Erregung, der mich damals überlief.
    In der Zeit, die ich bei den sanurkazzischen Korsaren verbracht hatte, war mir ab und zu ein Wort zu Ohren gekommen, Bruchstücke eines Gesprächs, unvorsichtige Bemerkungen – und so wußte ich etwa soviel, wie der sorglose Durchschnittsbürger von Sanurkazz über die Krozairs von Zy wußte.
    Jetzt stand dieser große, ruhige Mann vor mir, in dem vertrauten Zimmer der Zitadelle von Felteraz – auf den ausdrücklichen Wunsch Zenkirens – so mußte es jedenfalls scheinen. Der Abt der Krozairs!
    Was nun kam, mußte ihm sehr vertraut gewesen sein, denn er war seit vielen Jahren Vorsteher des Ordens. Gewissen Hinweisen entnahm ich, daß Zenkiren als sein Nachfolger vorgesehen war, daß mein Freund Zenkiren später einmal Erster Abt werden sollte. Pur Zazz musterte mich mit kühlem Blick. Instinktiv richtete ich mich auf und reckte meine ungewöhnlich breiten Schultern. Er betrachtete mich von Kopf bis Fuß, und ich hatte das Gefühl, als risse er mir mit den Augen das Fleisch von den Knochen, um mein innerstes Ich darunter zu erkunden. Ich hatte mich auf dem Binnenmeer ausgetobt, ich hatte das Leben in vollen Zügen genossen, ich hatte Reichtum aufgehäuft und Freunde gefunden. All das kam mir in diesem Augenblick irgendwie unbefriedigend und unzureichend vor, ein bloßes Vorspiel der Dinge, die dieser Mann mir abverlangen würde.
    Wenn ich die Ereignisse des Jahres nach diesem

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