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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Er verschwendet keine Zeit darauf, mit einer Frau zu kämpfen; er verlangt, daß sie sich ihm mit falscher Freude hingibt.«
    »Ich kenne diese Art Untermensch«, sagte Seg, ohne mich anzusehen.
    »Wann ziehen wir los?« fragte ich.
    »Morgen früh«, sagte Orpus und nickte zufrieden. »Die Pläne stehen fest. Du wirst an der Spitze der Truppe reiten, Dray Prescot. Die Generäle der Königin haben jede Einzelheit sorgfältig festgelegt ...«
    Erzürnt schaltet sich Seg Segutorio ein. »Was ist mit Delia?«
    Naghan schwieg. Lilah ließ die Peitsche hin und her zucken, doch auch sie sagte kein Wort.
    »Kann sein, daß Delia diese Frau ist«, sagte Seg. »Wir wissen es nicht ...«
    »Seg«, sagte ich. »Wir beide werden an der Spitze reiten. Wir werden kämpfen. Wenn die hiclantungische Armee mir folgen kann, bitte sehr. Doch ich werde bis zu Umgar Stro vorstoßen, glaube mir – oder sterben.«
    Orpus nickte lebhaft. »Ausgezeichnet. Unsere Pläne sehen einen massiven Angriff vor, bei dem wir die Cramphs aus Chersonang zertreten werden. Es sind doch nur Harfnars ...«
    »Harfnars!« sagte Naghan ruhig. »Doch sie kämpfen ausgezeichnet. Sie mögen Halbmenschen sein, doch sie kämpfen.«
    Orpus lachte dröhnend.
    »Diesmal gibt es in unseren Reihen keinen Verräter, wenn die Ullars aus der Luft angreifen. Inzwischen haben wir es gelernt, uns gegen Impiter und Corths zu verteidigen. Wenn die verfluchten Harfnars ihre Verbündeten fliehen sehen, werden sie nicht mehr so entschlossen kämpfen wie früher.«
    Orpus meinte den langen historischen Konflikt zwischen den beiden Völkern. Seit vielen Jahren schwelten Haß und Rivalität zwischen Hiclantung und Chersonang. Jetzt waren die Ullars als neues Element in diese Auseinandersetzung eingetreten. Aus Orpus' Worten sprach Vernunft – Vernunft und eine große Gefahr, die die Lohier nicht zu erkennen schienen.
    Am Morgen brachen wir auf, eine stolze, kampflustige Armee. Königin Lilah war bei den Truppen. In eine grüne Tunika mit schimmerndem Brustpanzer gekleidet, führte sie uns an. Seg und ich ritten auf Nactrixes bei Hwangs Kavallerieregiment. Gepanzerte Lanzenreiter mit atemberaubend schönen Stickereien auf Geschirr und Seidenbannern ritten arrogant und zuversichtlich hinter uns.
    Die Infanterie marschierte in geordneten Formationen, und zwischen den Truppenteilen rollten Varters. Auch sah ich viele seltsame Geräte auf Rädern, deren Zweck ich erst in späteren Jahren ganz begreifen sollte. Damals erlebte ich sie zum erstenmal im Kampf und war beeindruckt.
    Thelda ritt bei Seg und mir. Lilah hatte sie im Auge behalten wollen. Seg und ich trugen Halbpanzer – herrlich geschmiedete Brustschilde und Schulterstücke. Bei manchen Völkern sind die Rüstungen dermaßen verziert, daß die Zweckmäßigkeit völlig in den Hintergrund gedrängt wird. Das walfargische Reich war nicht allein der Barbareninvasion zum Opfer gefallen – es hatte auch innere Probleme gehabt, und ein Symptom dieser alten Krankheit zeigte sich in der auffälligen Schönheit unserer Bewaffnung, in der übertriebenen künstlerischen Bearbeitung, in der Bequemlichkeit und Polsterung, in Schnallen und Riemen – und in den fahrlässigen Spalten zwischen den einzelnen Stücken, in den Lücken an Nacken und Schulter.
    Mir war das gleichgültig.
    Ich fühlte mich seltsam befreit. Ich war in einem Luxusgefängnis eingesperrt gewesen, ohne ausbrechen zu können; jetzt aber ritt ich wieder unter der Doppelsonne Scorpios dahin und stürzte mich in eine kregische Auseinandersetzung. Ob Delia noch lebte, wußte ich nicht. Ich würde es herausfinden – dessen war ich gewiß.
    Die schimmernde Prozession hielt entschlossen auf Chersonang zu, gefolgt von einem gewaltigen Zug von Versorgungswagen. Bei einem lohischen Feldzug durfte es den Soldaten an nichts fehlen. Jedenfalls sollte es nur wenige Tage dauern, bis wir die Grenze überschritten und uns der Stadt Chersonang näherten.
    »Du hast hoffentlich gemerkt, Dray, daß dich dieser weibliche Leem nur zum Kommandanten ihrer Armee machen wollte? Sie will, daß du als erster durchbrichst und ihren Lakaien einen Weg freikämpfst. Bei der Strategie hast du doch nicht mitreden dürfen, oder?«
    »Ja, Thelda«, sagte ich, und: »Nein, Thelda. Doch ich habe mehr oder weniger mein Versprechen gegeben. Du mußt mich verstehen.«
    »Aber das war doch ganz unnötig!« Sie biß sich auf die Unterlippe und mißachtete Segs Blick, als sie ihr Tier zwischen uns lenkte. Sie trug

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