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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wie es vielen Soldaten erging, die überraschend einen Kampf verloren.
    »Du darfst dich nicht opfern«, sagte ich. »Suche nicht den Tod! Dein Untergang wäre sinnlos. Wenn dein Regiment zu retten ist, mußt du es retten, das ist deine Pflicht!«
    »Möglich.«
    »Wenn du noch etwas erreichen willst, mußt du jetzt losschlagen, ehe sich die Ullars wieder sammeln. Abgeschnitten und ohne Varters kannst du dich nicht so gut wehren wie ...«
    Vor uns bohrte sich ein Pfeil ins Gras.
    Die Verwundeten waren neben den festgepflockten Nactrixes untergebracht worden. Die Tiere stampften und schnaubten unruhig, doch sie behielten die Nerven. Ich wußte nicht, wie es mit der Versorgung aussah, doch ich nahm an, daß die Armee als Kind eines großen historischen Reiches gut vorgesorgt hatte. Auf jeden Fall reichte der Pfeilvorrat noch für eine Weile; ständig liefen Männer zwischen den Versorgungswagen und den Kampflinien hin und her. Hwangs Offiziere hatten ihre Soldaten gut im Griff. Ordnung, Tüchtigkeit, Beachtung der Vorschriften – all diese eindeutigen Vorteile wurden hier demonstriert –, aber trotzdem ...
    »Du mußt einen Ausfall machen, Hwang, ehe ihr in Stücke gehauen werdet!«
    Ehe er wieder »Möglich« sagen konnte, näherte sich Seg im Gefolge Theldas. Ihr liefen die Tränen über die Wangen. Seg schien verärgert zu sein.
    »Du kannst nicht hierbleiben«, begann er sofort. »Wir werden ja völlig aufgerieben! Steig auf und reite los! Die Langbögen Lohs können Granitmauern niederkämpfen!«
    Hwang blickte zwischen Seg und mir hin und her. Er nahm sich zusammen – und ich verstand seine Lage. Was mich anging, so wußte ich, was ich zu tun hatte. Als Seg und Hwang eine hitzige Diskussion begannen und zu Hwangs Offizieren gingen, berührte Thelda meinen Arm.
    »Dray ...«
    Ich nahm ein Stück Tuch und wischte ihr über das Gesicht.
    »Es wird schon alles gut werden, Thelda. Seg wird dafür sorgen.«
    »Der gute Seg ...«
    »Er ist der beste Mann, den du dir wünschen kannst – in Vallia oder sonstwo.«
    »Ich weiß – und ich habe ihn schlecht behandelt. Aber Dray, es blieb mir gar nichts anderes übrig, das verstehst du doch? Ich mußte es tun!«
    »Ich verstehe gar nichts.«
    Hinter den bewegten Bogenenden und Helmbüschen unserer Männer formierten sich die Harfnars plötzlich zu einem heftigen Sturmangriff. Unsere langen Lanzen stießen in geübter Präzision zu, die schmalen Schwerter fanden ihr Ziel, und der Ansturm wurde wieder zurückgeschlagen. Doch mit jeder Mur lichteten sich die Reihen der Männer aus Hiclantung. Wenn Hwang nicht bald etwas unternahm, war es um uns geschehen.
    Thelda schluckte und rang die Hände. Sie schien am Ende ihrer Kräfte zu sein.
    »Aber ich mußte so handeln! Ich hatte Befehl ...«
    »Befehl?«
    »Jawohl, Dray! Du weißt doch, wie die bevorstehende Verbindung zwischen dir – einem einfachen Lord der Klansleute – und der Prinzessin Majestrix in Vallia aufgenommen wurde! Selbst das Presidio vermochte sich nicht darüber zu einigen. Jedes Mitglied muß seine eigenen Interessen wahren.«
    Ich ahnte, was sie jetzt sagen würde. Ja, nur ein gutgläubiger Idiot wie Dray Prescot hatte die unmißverständlichen Anzeichen übersehen können!
    »O Dray! Sag, daß du mich nicht haßt – bitte!«
    »Ich hasse dich nicht, Thelda.«
    Sie musterte mich unter Tränen.
    »Als Delia darauf bestand, sich selbst auf die Suche zu machen, mußte ich sie als ihre Gesellschafterin begleiten. Die Partei der Ractoren gab mir einen Befehl – und diese Leute sind sehr mächtig, unglaublich mächtig.«
    Ich nickte.
    »Sie haben einen eigenen Kandidaten für die Hand der Prinzessin. Sie wollen um jeden Preis verhindern, daß du sie heiratest ...«
    »Du hattest also Befehl, mein Interesse von Delia abzulenken – auf dich?«
    Arme Thelda! Wie hatte sie sich einbilden können, daß mich eine andere Frau von Delia abbringen konnte! Sogar Mayfwy, die liebe, wunderbare Mayfwy, hatte das nicht vermocht.
    Die Schlacht konnte nicht mehr lange dauern. Die Reihe der Verwundeten war nun schon sehr lang. Ich nahm an, daß Hwang seine Verwundeten nicht zurücklassen würde – und er brauchte jetzt in vorderster Reihe jeden schwerterfahrenen Mann. Ich berührte Theldas Schulter, um sie zu beruhigen, doch sie ergriff meine Hand und drückte ihre Lippen darauf. Ich spürte ihre heißen Tränen.
    »Ich hatte meine Anweisungen und versuchte, sie zu befolgen – und dann habe ich mich wirklich in dich

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