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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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neu, wobei sie sich an ihre Traditionen halten. Sie wollen denselben Fehler nicht noch einmal machen.«
    Hwang, der Neffe der Königin, besuchte uns. Ihn bekümmerte, daß Lilah uns dies antun mußte – was, wie er sagte, zu unserem eigenen Besten war.
    Sein junges Gesicht zeigte einen Ausdruck, wie man ihn manchmal bei Kindern findet, die einen Streich begangen haben und ihn ausbügeln wollen. Er streifte beim Hinsetzen die bestickten Roben zur Seite. Zuvorkommend schenkte ihm Seg einen Kelch Wein ein – einen ausgezeichneten Jahrgang, vollmundig, aber nicht zu süß –, und Hwang nahm das Getränk, als wolle er vergessen, was ihn beschäftigte.
    »Ich komme gerade von den Tänzerinnen in Shling-Feraeo«, sagte er. »Langweilig!«
    »Umgar Stro«, sagte ich.
    Hwang nickte. »Ja, Dray Prescot. Du hast es erraten.«
    Wir stürzten uns in eine technische Diskussion über Ausrüstung und Taktik der hiclantungischen Armee, wobei sich Seg besonders auszeichnete. Bei jedem anderen Mann hätte mich vielleicht die Art und Weise amüsiert, wie er sich um die Chancen dieses winzigen Walfargüberbleibsels sorgte. Segs Heimat, das geheimnisvolle, düstere Erthyrdrin der Berge und Täler, sollte ich später kennenlernen; doch nichts vermochte den brennenden Stolz in Seg zu unterdrücken, einen Stolz, den auch Hwang empfand, das Bestreben, daß die Tugenden Lohs überleben müßten und daß er als Erthyrer mit allen Kräften für ihre Verbreitung zu sorgen hatte. In jenem luxuriösen Gefängnisraum im Palast Hiclantungs erhielt ich damals einen ersten Eindruck vom Zusammenbrechen der Nationalitätsschranken, das mein Leben auf Kregen noch sehr beeinflussen sollte.
    Seg hatte mir freimütig berichtet, daß sein Volk bei den anderen Stämmen Lohs gefürchtet war, und jetzt saß er hier und war bereit, unbekannte Feinde der Lohier niederzukämpfen.
    Unsere Feinde waren insofern unbekannt, als Seg und ich die Chersonanger noch gar nicht zu Gesicht bekommen hatten und Umgar Stro militärisch noch eine unbekannte Größe war.
    Hwang schwenkte lächelnd seinen Weinkelch und wandte sich an mich. »Du bist ein kluger Mann, Dray Prescot, daß du nicht zu fliehen versuchst. Wenn du wirklich die Absicht hättest, könntest du es wohl schaffen. Aber sowohl die Königin als auch ich stehen in deiner Schuld, und wir sind uns dessen bewußt ...«
    »Du stehst nicht in meiner Schuld.«
    »Ich, der ich dich als Freund ansehe, bin ja froh, daß du nicht allein gegen Umgar Stro ziehst, sondern mit einer Armee.«
    »Wie bitte?« fragte Seg.
    Hwang neigte den Kopf und starrte in seinen Wein.
    »Du darfst mich nicht falsch verstehen, Seg. Mit ›allein‹ meinte ich in deiner Begleitung und ohne meine Armee.«
    »Führst du das Kommando?« fragte ich.
    »Man könnte es so nennen. Orpus ist gleichberechtigter Heerführer. Daneben gibt es noch andere Generäle. Wir sind überzeugt, daß du zu uns stoßen wirst, Dray Prescot, um uns mit deiner Weisheit zur Seite zu stehen.«
    »Auch Seg ist es gewöhnt, Männer in den Kampf zu führen.«
    Hwang sah mich mit seltsamer Zuneigung an. »Ja. Seg kommt aus Erthyrdrin, und wir, die wir vom walfargischen Reich abstammen, kennen diese Menschen. Es gab einmal eine Zeit, da ...« Er leerte seinen Kelch. »Nun ja.«
    Hwang wandte sich zum Gehen.
    An der Tür blieb er stehen und blickte auf mich herab. »Ich habe von Naghan gehört. Du erinnerst dich doch an Naghan, den Spion?«
    »Ja.«
    »Er wird bald wieder hier sein. In seinem Bericht – der so vorsichtig abgefaßt ist, wie es sich für einen Spion gehört – heißt es, daß er Informationen über Delia hat ...«
    Im nächsten Augenblick lagen Hwangs Schultern im Griff meiner Fäuste, und mein häßliches Gesicht starrte ihn an.
    »Was?«
    Er wand sich frei. Ich nahm die Hand fort und atmete tief ein.
    »Sobald sich Naghan bei uns meldet, bringe ich ihn zu dir.«
    »Tu das, Hwang. Ich bete zu Gott und Zair, daß er gute Nachrichten hat.«
    Wir hatten darauf bestanden, uns sportlich betätigen zu können, und der Kommandant der Gardisten führte uns jeden Tag in eine große Halle, in der Seg und ich herumhüpften, um die Wette liefen und mit langen Stöcken gegeneinander kämpften, bis wir schwitzend und völlig außer Atem zu Boden sanken. Ich kann nicht behaupten, daß wir müde waren, denn solche vorgetäuschte Fechterei kitzelte im Grunde nur die Muskeln, die die Mühen echter Feldzüge und Kämpfe gewöhnt waren.
    Endlich kehrte Naghan zurück.
    Königin

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