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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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tun, o Königin. Wir haben sie in einer Situation vorgefunden, die mir außerordentlich mißfallen würde, wenn ich annehmen müßte, daß Sie dahintersteckten.«
    Sie erwiderte meinen Blick. »Ich verstehe.«
    »Es gibt da einen Mann, einen Zauberer aus Loh, einen gewissen San Lu-si-Yuong.«
    Ihr stockte sichtlich der Atem. »Was ist mit ihm?«
    »Seg Segutorio und ich haben ihn aus dem Turm in Plicla befreit. Er war der einzige Gefangene. Er wird Hiclantung betreten, sobald morgen früh die Tore geöffnet werden, obwohl er es sicher begrüßen würde, wenn Sie ihn schon jetzt durch eine Gruppe Wächter in die Stadt holten. Draußen treiben sich viele Leems herum.«
    »Ja.« Sie machte eine herrische Handbewegung, und ein Hikdar verließ das Zimmer, um den unausgesprochenen Befehl auszuführen. »Der San bedeutet mir viel. Seinen Verlust bei dem Massaker habe ich sehr bedauert. Und du hast ihn gerettet?«
    »Seg Segutorio und ich.«
    »Ja.« Sie schien nicht zu wissen, was sie sagen sollte, und als sie schließlich weitersprach, schien sie etwas von ihrer Selbstsicherheit verloren zu haben. »Anscheinend stehe ich schon wieder in deiner Schuld, Dray Prescot.«
    »Sie wissen, was ich will. Umgar Stro. Sagen Sie mir ...«
    »Sobald ich erfahre, wo sich diese Bestie befindet, sollst du es wissen. Soviel wir bis jetzt herausgefunden haben, befindet er sich in Chersonang.«
    Chersonang war das Nachbarland, das mit Hiclantung in Feindschaft lebte. Ich ahnte Probleme voraus.
    Lilah beugte sich auf ihrem Thron vor, stützte eine Hand unter das bleiche Kinn und sah mich düster an. »Ich werde meine Armee gegen Chersonang aufmarschieren lassen, um Umgar Stro zu fangen. Ich glaube, wir können beide Ziele mit einem Schlag erreichen. Dir böte sich dabei eine Gelegenheit, die Frau zu finden, die du dir ersehnst. Ich biete dir die Chance, meine Armee zu führen, und mit meinen Generälen gegen Umgar Stro vorzugehen. Was sagst du dazu?«
    Thelda hielt den Atem an. – Die Wächter drängten noch näher heran. – Ich brauchte nicht zu überlegen.
    »Ich danke Ihnen für das großzügige Angebot, Lilah. Aber ich kann nicht warten. Ich werde sofort nach Chersonang abreisen.«
    »Dummkopf!« schrie sie mir nach, als ich mich zum Gehen wandte, und Segs Hand zuckte mit dem Pfeil hoch, doch ich stand ihm für einen schnellen Schuß im Wege, und eine Speerspitze brachte ihn zu Fall. Mein Schwert war halb aus der Scheide, als mich etwas – eine Speerspitze, die Flachseite einer Klinge – am Kopf traf und ich in den tiefen Brunnen der Bewußtlosigkeit stürzte.

16
     
     
    Wenn Ihnen mein Verhalten unverständlich vorkommt, könnte ich Ihnen nicht widersprechen.
    Heute führe ich meinen Starrsinn auf die Angst zurück, daß Delia nicht mehr leben könnte – sie schien mich damals aus dem Gleis geworfen und mir jeden vernünftigen Gedanken geraubt zu haben.
    Nur ein einziger Umstand war sicher: Ob sie nun tot war oder noch lebte – Delia hätte bestimmt darauf bestanden, daß ich weiterlebte, daß ich mich ans Leben klammerte, daß ich niemals aufgab.
    Seg und ich erholten uns in einem bequemen Zimmer, das irgendwo im Palast liegen mußte. Der fensterlose Raum war so denkbar luxuriös eingerichtet und wurde von Samphronöllampen erleuchtet. Überall standen Gardisten herum – Speerträger der königlichen Leibgarde in bestickten Roben und mit schimmernden Helmen. Seg und ich waren nackt und hatten keine Waffen.
    »Wir könnten diesen Marionetten leicht die Speere abnehmen«, sagte Seg.
    »Möglich«, erwiderte ich. »Mag sein, daß wir durchkommen, wenn wir wirklich fliehen wollten. Aber was ist mit Thelda?«
    Sein Blick betrübte mich.
    »Thelda«, sagte er und legte den Kopf auf seinen muskulösen Unterarm.
    Wir berechneten unsere Chancen, die rundliche Lady aus Vallia mitzunehmen. Sie standen nicht gut.
    Wenn wir im Palast der Königin unterwegs waren, hatten wir stets eine große Eskorte aus Speerträgern und Bogenschützen um uns. Besonders die Bogenschützen wären bei einer Flucht zum Problem geworden. Und doch waren wir keine Gefangenen im eigentlichen Sinne. Wir spürten eine Atmosphäre zielstrebiger Vorbereitung in Hiclantung. Überall waren Soldaten zu sehen. Irgend etwas war im Gange.
    »Die Leute haben nicht vergessen, was Umgar Stro ihnen angetan hat«, sagte Seg anerkennend. »Durch den Verrat des Ratsherrn Forpacheng wurden sie in ihrem Stolz verletzt.« Seg bewegte vielsagend die Hände. »Nun formieren sie sich

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