Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
nichts zu essen bekommen.«
    »Der Gegner verfügt über Undurkers. Wenn die rotuniformierten Bogenschützen aus Loh nicht kämpfen, ist der Herrscher ein toter Mann.« Ich blickte zwischen die Ruinen. »Ich will mit ihm sprechen. Delia muß hier sein. Wenn sie es nicht ist, weiß er vielleicht, wo sie steckt.«
    Seg hüstelte und musterte mich von der Seite. »Denk an eins alter See-Leem. Er ist der Herrscher. Noch umgeben ihn seine Getreuen.«
    »Ich weiß, Seg. Aber ich bin gekommen, um Delia zu finden ...« Und dann erzählte ich ihm, daß ich Inch womöglich in den Tod geschickt hatte.
    »Du hast mir viel von diesem Inch erzählt«, erwiderte Seg. »Danach müßte er in der Lage sein, mit jeder Situation fertigzuwerden.«
    Das munterte mich etwas auf. Da Segs Wachdienst beendet war, begleitete er mich auf meiner Suche nach dem Herrscher. Überall lagerten Söldner zwischen den Ruinen. Sie machten einen niedergeschlagenen, entmutigten Eindruck. Ich konnte mir die Probleme vorstellen, die sie wälzten. Ein Söldner kämpft für Geld und ist seinem Auftraggeber treu – aber wenn er nicht bezahlt wird, wenn man ihn nicht ernährt und ihm keinen Wein gibt, die Lage darüber hinaus hoffnungslos erscheint ...
    »Sei willkommen, Strom Drak!« Der Herrscher hielt mir die Hand hin, und wir tauschten den vallianischen Gruß. Er schien erschöpft zu sein. Dunkle Ringe lagen unter seinen Augen. Doch ihn erfüllte die alte eiserne Entschlossenheit; dieser Mann würde nicht aufgeben, bis man ihn ins Grab legte. Vielleicht war dies der Unterschied zwischen uns – denn ich hätte nicht aufgegeben, bis ich jene getötet hätte, die mich begraben wollten. »Sei willkommen, Strom Drak. Es ist gut, in Vallia noch treue Männer anzutreffen!«
    Der Dummkopf! Er glaubte, ich hätte mich zu ihm durchgekämpft, um ihn zu retten!
    »Wo ist die Prinzessin Majestrix, Majister?«
    »Ich weiß es nicht.« Er machte eine abwehrende Handbewegung. »Jedenfalls ist sie nicht mit uns eingeschlossen. Aber bald werden meine treuen Untertanen eintreffen, Strom Drak, und die verräterischen Rasts vernichten, die von Trylon Larghos angeführt werden – Vox möge ihm mit glühenden Zangen die Gedärme herausreißen!«
    »Aber Majister«, sagte ich, »die Prinzessin Delia – sie muß doch ...« Ich schluckte. Der Herrscher musterte mich kühl, denn man durfte die Prinzessin Majestrix nur mit ihrem Titel anreden. Ihr Name war wie ihre Person heilig. »Sie war in einem Flugboot ... dann kam der Sturm ... die verrückten Leem da draußen ...«
    Pallan Rodway, Schatzminister des Herrschers, versuchte mich fortzuziehen, doch ich ließ mich nicht von meinem Ziel abbringen. Düster starrte ich den Herrscher und die wenigen Würdenträger an, die ihm treu geblieben waren.
    »Wo ist sie?« brüllte ich. »Die Prinzessin Majestrix?«
    Der Herrscher erwiderte meinen Blick mit einer Wildheit, die sicher auch in meinen Augen flackerte. Was aus dieser Auseinandersetzung geworden wäre, weiß ich nicht – denn in diesem Augenblick traten fast gleichzeitig zwei Ereignisse ein.
    Eine Stimme meldete sich, eine Stimme, die ich kannte: »Gut gebrüllt, Drak! Komm, trink Wein mit mir, denn wir haben uns viel zu erzählen.«
    »Vomanus, du hast mir einmal gesagt: ›Ich werde tun, was du sagst.‹ Erinnerst du dich?«
    Er trat in das Licht der Fackeln. »Ich erinnere mich.« Er sah unverändert aus, hübsch, gelassen, ein Mann, der über dem kleinlichen Gezänk der Parteipolitik zu stehen schien. Dennoch ...
    Im nächsten Moment stieß ein Chuliksöldner einen lauten Schrei aus: »Die Cramphs greifen an! Die Undurkers! Sie kommen!«
    Ich nahm meinen großen, lohischen Langbogen von der Schulter und spannte ihn mit geübter Bewegung. Ich blickte Seg und Vomanus an. Der eine war ein einfacher Koter in der persönlichen Leibgarde des Herrschers, der andere ein Provinzherrscher – für mich waren es Kameraden. Wir gingen in den Außenbezirken der Ruinen in Stellung und schossen einen undurkischen Bogenschützen nach dem anderen ab. Es gab nichts auf Kregen, das einem lohischen Langbogen an Schußkraft überlegen ist. Die angreifenden Krieger Kov Furtways wurden niedergestreckt. O ja, auch wir erlitten Verluste, aber wir schlugen den Angriff zurück, und nur an einer Stelle kam es zum Nahkampf, wo unsere Chuliks mit wilder Kraft angriffen und den Gegner sehr schnell verjagten.
    Die metallbeschlagenen Rücken der Söldner verschwanden im Knochenwald, und wir kümmerten uns um

Weitere Kostenlose Bücher