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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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ChenForce die feindlichen Attrappen. Die übrigen beschleunigten weiter und näherten sich in Schlangenlinien ihrem eigenen Ziel, der Wurmlochstation Drei. Die Relaisstation musste zerstört werden, ehe Martinez rings um Okiray die Taktik anwendete, die er sich zurechtgelegt hatte.
    Er beobachtete die Explosion der Attrappen im Deckendisplay über seinem Bett. Danach war er einigermaßen zufrieden und konnte ein paar Stunden schlafen.
    Nach dem Frühstück vollzog das naxidische Geschwader, dem elf Attrappen vorausflogen, eine scharfe Wende um Pelomatan und setzte sich hinter die ChenForce. Die feindlichen Schiffe beschleunigten nur noch mit zwei Grav und prüften offenbar, welche taktischen Auswirkungen das Bremsmanöver der Loyalisten hatte. Dann beschleunigten sie wieder auf acht Grav und fühlten sich elend, statt bewusstlos zu werden, Verletzungen davonzutragen oder sogar zu sterben.
    Ein sehr schwieriges Timing …
    Auf eine gespenstische Weise verlief der Rest des Tages völlig normal. Die Mannschaft ließ die Kampfstationen unbesetzt, wurde nicht einmal alarmiert, als es Zeit wurde, eine weitere Raketensalve auf eine andere Gruppe von Attrappen abzufeuern, die Okiray umkreisten. Die Naxiden achteten viel genauer auf die Raketenabschüsse als die ChenForce selbst. Abermals unterbrachen alle feindlichen Schiffe und Attrappen die Beschleunigung für zwölf Minuten, sobald sie die Strahlenausbrüche der startenden Raketen aufgefangen hatten.
    An Bord der Illustrious waren unterdessen alle Offiziere und Mannschaften mit ihren alltäglichen Tätigkeiten befasst. Sie putzten, polierten oder nahmen Wartungsarbeiten vor. Kapitän Fletcher inspizierte die Abteilung, die für Versiegelung, Dichtigkeit, Vakuumanzüge und mechanische Reparaturen zuständig war, und verteilte in den Werkstätten das übliche Pensum an Kritik, weil er wie immer Unordnung und Schmutz vorfand.
    Die dienstälteren Unteroffiziere prüften und warteten ihrerseits die mächtigen Schadenskontrollroboter, die von Bedienern in gesicherten Unterständen ferngesteuert wurden. Sie würden die Illustrious reparieren, falls sie durch einen Angriff Schaden nahm. Martinez wechselte insgeheim ein paar Worte mit den Abteilungsleitern, die daraufhin Alikhan, Espinosa und Ayutano mit Freuden als Hilfskräfte aufnahmen.
    Martinez fand, dass die Diener in der kommenden Schlacht etwas Wichtigeres tun konnten, als seine Würde zu wahren.
    Ohne ein bestimmtes Ziel wanderte er durchs Schiff. Er konnte nicht ruhig sitzen, das Warten fiel ihm schwer. Wenn er sich bewegte, hatte er wenigstens keine Gelegenheit, immer und immer wieder die Zahlen in seinem Plan zu überprüfen.
    Wie er feststellte, war die Besatzung ausgesprochen ruhig. Beinahe schien es, als lauschten die Leute, während sie ihren Pflichten nachgingen – als hätten sie unsichtbare Antennen ausgefahren, um Informationen von den Offizieren, von ihren Kollegen und aus dem Vakuum jenseits der Schiffshülle aufzunehmen. Selbst nachdem der Kapitän befohlen hatte, das gesicherte Lager zu öffnen und zum Abendessen eine Ration Schnaps auszuschenken, klangen die Jubelrufe gedämpft, und die Untergebenen tranken bedächtig.
    Als er in seiner Galauniform mit dem steifen Kragen zur Suite der Geschwaderkommandantin ging, begegnete er Chandra Prasad, die sich wie er herausgeputzt hatte. Sie war allerdings auf dem Weg zu einem privaten Abendessen beim Kapitän. Höflich nahm sie Haltung an, aber dann lächelte sie breit und stand locker.
    »Drei Jahre ist es her«, sagte sie. »Wer hätte das gedacht?«
    Er betrachtete sie. Anscheinend mussten sie jetzt das Gespräch führen, vor dem er sich bisher gedrückt hatte.
    Peinlich , dachte er.
    Chandra schüttelte den Kopf und lächelte ungläubig. »Die Goldene Kugel«, sagte sie. »Der Held des Reichs. Verheiratet mit der Erbin des Chen-Clans …« Ihre Augen blitzten belustigt. »Der Kapitän hält dich für eine eigenartige Laune der Natur.«
    Dann beruht das Gefühl ja auf Gegenseitigkeit, dachte Martinez.
    »Es verletzt Fletchers ästhetisches Empfinden, wenn jemand raffinierte Ideen mit deinem Akzent vorträgt«, fuhr Chandra fort. Bevor er aufbrausend reagieren konnte, tätschelte sie seinen Arm. »Allerdings hält er dich tatsächlich für raffiniert. Er meint, es sei eine Schande, dass du nicht in der richtigen Familie zur Welt gekommen bist.«
    »Wenn überhaupt jemand, dann weiß er natürlich, was die richtige Familie ist.«
    Chandra lächelte ironisch,

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