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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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eintraf und sah, was Martinez tat, folgte sie seinem Beispiel.
    »Viel Glück«, sagte sie, als sie auch ihm die Hand drückte.
    Er blickte ihr in die braunen Augen unter der Ponyfrisur und lächelte. »Das Gleiche wünsche ich Ihnen, meine Lady.«
    Dann schnallte er sich auf seiner Liege an und schaltete die Displays ein. Noch sechsundvierzig Minuten bis zum Punkt der größten Annäherung an Okiray und sechs Minuten, bis sie die nächste Raketensalve abfeuern wollten. Das Geschwader hatte bereits seine Befehle erhalten, und Martinez beherrschte sich und verzichtete darauf, alle Schiffe zu kontaktieren und Bestätigungen einzuholen.
    Die sechs Minuten verstrichen zäh, bis endlich jedes Schiff der ChenForce zwei Raketen abfeuerte, die ihre Antimaterietriebwerke zündeten und Kurs auf die elf Attrappen nahmen, die sich zwischen dem Geschwader und Bleskoths Kriegsschiffen befanden.
    Martinez beugte sich vor und starrte ungeduldig die Displays an. Er wollte unbedingt wissen, ob Bleskoth sich erneut so verhielt, wie er es schon zweimal getan hatte, und genau zwölf Minuten lang die Beschleunigung unterbrach, wann immer die ChenForce Raketen abfeuerte. Martinez war der Ansicht, dass Bleskoth nichts anderes übrigblieb, denn da seine Attrappen auf diese zwölfminütige Pause programmiert waren, musste er sich an diesen Ablauf halten, wenn er sich nicht verraten wollte.
    Genau so kam es dann auch. Martinez atmete erleichtert auf. Bleskoth hatte ihm soeben die Mühe erspart, in letzter Minute eine Menge Flugbahnen nachzubessern.
    Das Schiff drehte sich und begann mit dem Beschleunigungsmanöver in Richtung Okiray. Martinez verkrampfte sich und rang knurrend um Atem, wehrte sich gegen die Schwärze und musste den Kampf gegen die zunehmende Schwerkraft am Ende doch verlorengeben. Schließlich wurde er ohnmächtig und verpasste den Augenblick, in dem die taktischen Computer des Geschwaders hundertachtundzwanzig Raketen abfeuerten. Zwei Kadetten in Pinassen, die – bewusstlos wie alle anderen – nach den Raketen auf die Reise geschickt wurden, sollten die Geschosse ins Ziel leiten.
    Sobald der Schub nachließ, kam Martinez keuchend wieder zu sich und griff nach seinen Displays, um sie dichter vor seine trüben Augen zu ziehen. Als ihm das nicht gelang, wollte er sich in den Gurten vorbeugen und prallte dabei mit dem Helm gegen ein Display. Endlich konnte er die hellen Symbole anstarren, die ihm zeigten, dass die Raketen auf dem richtigen Kurs waren, durch den Planeten gedeckt und vorläufig für den Feind unsichtbar. Triumphierend ließ Martinez sich zurücksinken.
    Einige Minuten später löschten die sechzehn Raketen der ersten Salve die meisten der elf Attrappen aus und erzeugten zwischen Bleskoth und Okiray einen grellen heißen Sichtschirm aus expandierenden, einander überlappenden Plasmawolken. Den Start der zweiten Salve hatte der feindliche Kommandant nicht beobachten können.
    Bleskoth konnte unmöglich wissen, dass im Planetenschatten das Verhängnis auf ihn wartete.
    »An alle Schiffe, um achtzehn vierzehn nulleins den Schub auf drei Grav erhöhen«, befahl Michi dem Geschwader.
    » Imperious , verstanden«, meldete Coen. » Illustrious, verstanden. Challenger , verstanden … alle Schiffe haben quittiert.«
    Erneut drückte der Schub Martinez auf seine Liege. Die ChenForce wartete nicht mehr auf die naxidischen Verfolger, sondern beschleunigte und flog dem Kampf entgegen.
    Die Minuten verstrichen. Die nächsten naxidischen Attrappen manövrierten wie echte Geschwader und passten ihre Geschwindigkeit an die der ChenForce an. Andere erweckten gar nicht erst den Eindruck, sie seien Kriegsschiffe, sondern schossen mit irrwitzigem Tempo aus allen Winkeln des Systems herbei. Sie sollten nun als Waffen eingesetzt werden. Bleskoths Geschwader raste unterdessen durch die sich abkühlende Plasmawolke und bemerkte jetzt erst, dass die Loyalisten auf einen Kampf aus waren, da sie in Richtung des Wurmlochs flogen und nicht etwa einen weiten Bogen durchs System schlugen.
    Der naxidische Verband hob die Beschleunigung auf, und der Kommandant wog seine Möglichkeiten ab. Zweifellos wollte Bleskoth zunächst einmal einen klaren Kopf bekommen und in Ruhe nachdenken. Mit einem Wutschrei sendete Martinez Kurs- und Geschwindigkeitskorrekturen an die Raketen, die sich Okiray näherten, damit Bleskoths Radar sie nicht erfassen konnte.
    Als die Naxiden ihre Triebwerke wieder zündeten, war Martinez bereit. Er schickte den Raketen

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