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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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wir abschicken, wäre ihnen schutzlos ausgeliefert.«
    »Nicht wenn wir eine Runde durch das ganze System fliegen«, fuhr Fletcher fort. »Wir könnten das Boot starten, nachdem wir Aratiri hinter uns gelassen haben. Von da aus ist es nicht mehr weit bis zum Wurmloch Zwei.«
    »Bei allem Respekt, Lord Kapitän Fletcher«, erwiderte Martinez, »ich glaube, wir sollten direkt zum Ausgang fliegen. Bleskoth setzt sich nicht dieser selbstmörderischen Beschleunigung aus, um uns entkommen zu lassen. Er sucht den Kampf, und es entspricht nicht seinem Charakter, uns ungeschoren ziehen zu lassen.«
    »Sein Charakter?«, fragte Fletcher ein wenig abwesend. »Sind Sie denn persönlich mit Kapitän Bleskoth bekannt?«
    »Das nicht«, antwortete Martinez, »aber ich habe seine Akte eingesehen. Er ist jung, er hat mit seiner Rennjacht Siege errungen, er war Kapitän der Lighumane-Mannschaft. In Felarus hat er ohne Zögern unsere Flotte zerstört. Alles deutet darauf hin, dass er ein aggressiver, entschlussfreudiger Kommandant ist. Sehen Sie sich nur an, wie verbissen er uns verfolgt.«
    Wieder rührte Fletcher seine Suppe um. »Ich frage nur, weil ich Bleskoth tatsächlich kenne. Er war Leutnant auf der Quest , als ich die Swift hatte. Damals war er nicht sehr aggressiv. Er hat sich streng an Renzaks Vorgaben gehalten und sich beim Geschwaderkommandanten lieb Kind gemacht, wie es Naxiden eben tun.«
    Das Gebäude, das Martinez errichtet hatte, rutschte eine Handbreit in Richtung Abgrund, und er griff sofort ein, um es zurückzureißen. »Wie hat er sich denn bei den Rennen gemacht?«, fragte er ohne große Hoffnungen.
    »Mittelprächtig, wenn ich mich recht erinnere. Allerdings interessiere ich mich nicht für Rennen.«
    Martinez fiel etwas ein. »Wer war damals sein Geschwaderkommandant?«
    Fletcher kostete seine Suppe, ehe er antwortete: »Fanaghee.«
    »Ah.« Martinez wandte sich an Lady Michi. »Fanaghee hat eine ganze Reihe fähiger Offiziere übergangen, als sie Bleskoth in Felarus das Kommando übergab. Vermutlich hat er schon damals zu den Verschwörern gezählt.«
    Michi nickte. »Das ist durchaus möglich.« Sie wandte sich an Fletcher. »Wie gut kannten Sie Bleskoth?«
    »Ich hatte öfter mit Kapitän Renzak zu tun. Bleskoth war häufig dabei und tänzelte umher, um Aufmerksamkeit zu erlangen.«
    Wenn Naxiden sich um Aufmerksamkeit bemühten, dann tanzten sie tatsächlich. Ihre kleinen Hüpfer und Zuckungen in der Gegenwart eines Vorgesetzten hätten komisch wirken können, wenn es nicht so gespenstisch gewesen wäre. Bitte ignorieren Sie diese unwürdige Person, schien die Körpersprache zu sagen, aber während Sie mich ignorieren, nehmen Sie bitte gnädigst meine Kriecherei und die Aufrichtigkeit meiner Unterwerfung zur Kenntnis.
    Michi machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Wir haben noch viel Zeit, bevor wir Entscheidungen treffen müssen«, erklärte sie. »Falls Bleskoth uns aber weiter verfolgt, neige ich dazu, mich Kapitän Martinez’ Ansicht anzuschließen.«
    Fletcher zuckte mit den Achseln. »Wie Sie wollen, meine Lady. Kapitän Martinez’ Herangehensweise lässt dem Feind jedoch die Möglichkeit zu entkommen. Meine dagegen nicht.«
    »Das ist wahr.« Michi probierte ihre Suppe und dachte weiter über ihre Möglichkeiten nach. Auch Martinez aß jetzt, säuberte seine Zähne von den zerquetschten Bohnen und brachte ein anderes Element seines Plans zur Sprache.
    »Welche Taktik wir auch verfolgen, wir werden jenseits von Okiray kämpfen müssen. Beide Verbände müssen durch Okirays Schwerkraftfeld fliegen, um für das nächste Ziel den Kurs zu ändern. Das bedeutet also …« Er rief das Wanddisplay auf und zeigte den beiden Offizieren eine Darstellung des Planeten mit langen, flachen Kurven, die ihre möglichen Flugbahnen darstellten, »… dass Okiray ein Engpass wird. Auch wenn das naxidische Geschwader weit auseinandergezogen fliegt, müssen alle Schiffe den Planeten an einer relativ eng begrenzten Stelle passieren. Deshalb möchte ich vorschlagen, sie genau dort, an der Engstelle, mit einem Sperrfeuer von Raketen zu empfangen.« Er ließ einen hellen Zeiger über das Display wandern und zeigte ihnen, was er meinte.
    Michi verfolgte interessiert die Demonstration. »Sie werden die Raketen kommen sehen und können das ganze Gebiet mit ihren eigenen Raketen freiräumen.«
    »Meine Lady«, erklärte Martinez, »sie müssen die Raketen nicht unbedingt kommen sehen. Zwischen uns und Bleskoth fliegen elf

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