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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Heimatflotte ist zahlenmäßig überlegen«, sagte Pezzini. »Diesen Vorteil hat Kangas verspielt. Seine Schiffe sind getrennt und müssen allein kämpfen.«
    Chen schwieg. Die Schlacht war schon seit Stunden vorbei.
    Die Feinde rasten aufeinander zu, die Raketen suchten Ziele und explodierten in heißen Plasmawolken.
    Nach und nach flog die Heimatflotte in die Explosionswolken hinein und verschwand, als hätte sie nie existiert.
    »Verdammt«, sagte Pezzini.
    Niemand sagte etwas. Sogar Tork war sprachlos.
    Dann kühlten sich die Wolken ab und lösten sich auf, und nach und nach tauchte die Heimatflotte wieder auf, ein Schiff nach dem anderen. Inzwischen hatten die Einheiten jedoch gewendet und bremsten ab.
    Lord Chen zählte die Schiffe.
    Zehn Überlebende der Heimatflotte flogen nun wieder in Formation und näherten sich dem Wurmloch, das sie nach Zarafan führen würde.
    Von den Naxiden war nichts mehr zu sehen.
    »Wir haben sie ausgelöscht!«, platzte Lord Chen heraus. »Wir haben gesiegt!«
    »Dieser verdammte Kangas!«, sagte Tork. »Er hat zwei Schiffe verloren!«
    Kurze Zeit später ging der Bericht des Geschwaderkommandanten Do-faq ein. Die Heimatflotte hatte acht feindliche Einheiten vernichtet und zwei eigene verloren.
    Unter den Verlusten war auch das Flaggschiff. Lord Eino Kangas war gestorben, als die Heimatflotte ihren einzigen Sieg errungen hatte.
     
    Am Morgen gingen Einladungen an alle höheren Mannschaftsdienstgrade hinaus. Der Umtrunk mit dem neuen Kapitän sollte eine Stunde vor dem Essen stattfinden. Dies war ein Zeitpunkt, zu dem kaum jemand aus dienstlichen Gründen ablehnen konnte, und tatsächlich ging nur wenige Minuten später die letzte Zusage ein.
    Sie erschienen fast gleichzeitig: Gawbyan mit dem runden Gesicht und dem spektakulären Schnurrbart, Strode mit dem Bürstenschnitt, die stämmige Francis, der schmale und nervöse Cho. Einige waren überrascht, dass auch der Schiffssekretär Marsden anwesend war und ein Datenpad in der Hand hatte.
    Die Gäste nahmen ihrem Rang entsprechend am Tisch Platz, die kürzlich degradierte Francis saß ganz unten. Yau hatte die Küche anscheinend nur widerstrebend verlassen. Gulik, bei der Inspektion noch sehr nervös, wirkte jetzt beinahe fröhlich.
    Martinez begrüßte sie mit erhobenem Glas. »Auf die Praxis«, sagte er.
    »Auf die Praxis«, wiederholten sie und tranken.
    »Lassen Sie den Wein ruhig herumgehen.« Auf dem Tisch standen mehrere Karaffen bereit. »Wir werden eine Weile brauchen, und Sie sollen nicht trockenlaufen.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich, einige Gäste schenkten sich sofort nach.
    »Der Grund dafür, dass diese Sitzung eine Weile dauern wird, ist der, dass es wie beim letzten Treffen um die Buchhaltung gehen wird.«
    Seine Gäste schwiegen betreten, dann seufzten sie leise.
    »Wenn Sie wollen, können Sie Kapitän Fletcher die Schuld geben«, fuhr er fort. »Er hat die Illustrious auf eine sehr eigenwillige Weise geführt. Bei Inspektionen hat er Fragen gestellt und erwartet, dass Sie die Antworten kannten, doch er hat nie irgendwelche Dokumente verlangt. Er hat die Siebensiebenzwölfer nie überprüft und Sie auch nicht angehalten, die Logs zu führen.«
    Martinez betrachtete sein Weinglas und schob es genau auf eine eingebildete Trennlinie, die mitten durch den Raum lief.
    »Das Fehlen jeglicher Dokumentation ist für manche Leute allerdings gleichbedeutend mit Profit.« Yau und Gulik zuckten zusammen.
    »Letzten Endes hat Kapitän Fletcher nur das gewusst, was Sie ihm gesagt haben. Solange alles ordentlich aussah und Ihre Antworten plausibel waren, hat er nicht erfahren, was Sie wirklich getan haben. Hinzu kommt, dass sämtliche Bauteile darauf angelegt sind, die Mindestlaufzeit weit zu überschreiten. Seit Jahrhunderten klagen die Politiker über diese vermeintliche Geldverschwendung, doch der Flottenausschuss hat stets darauf bestanden, dass unsere Schiffe mit großen Toleranzen gebaut werden, und ich glaube, er hat gut daran getan.«
    Martinez hielt einen Moment inne.
    »Dies bedeutet aber auch, dass die Abteilungsleiter mit ein wenig zusätzlichem Wartungsaufwand die Bauteile erheblich länger in Betrieb lassen können, als es die Vorgaben eigentlich erlauben.«
    Strode sah ihn nachdenklich und etwas überrascht an, als müsste er gründlich überlegen, ob Martinez Recht hatte. Francis starrte ins Leere, das Gesicht halb hinter dem teils ergrauten Haar verborgen. Cho schien wütend zu sein.
    Gulik war

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