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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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alles.«
    Als Mersenne verwirrt aufstand und Haltung annahm, fügte Martinez hinzu: »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mit niemandem über mein Interesse an dieser Angelegenheit sprechen würden.«
    »Ja, mein Lord.«
    Am folgenden Tag würde er Deck acht inspizieren und reichlich Zeugen in der Nähe haben, falls er etwas entdeckte.
     
    Gleich nach dem Frühstück begann Martinez mit der Inspektion und ließ auch die Zugangsluke vier öffnen. Von unten drang das ewige Grollen der Ventilatoren herauf. Er stieg mit Marsdens Datenpad hinunter, drängte sich zwischen den Lüftern und den mit gelbem Isoliermaterial umwickelten Kühlrohren hindurch und überprüfte die Seriennummern anhand des Siebensiebenzwölfers, den ihm der Erste Monteur Rao gegeben hatte.
    Die Ziffern stimmten.
    Martinez hockte sich hin und überprüfte es noch einmal. Kein Fehler, die Zahlen waren richtig.
    Dann stieg er wieder hinauf. Rao sah ihn ängstlich an.
    »Wann wurden die Lüfter das letzte Mal getauscht?«
    »Kurz vor Ausbruch des Krieges, mein Lord. Sie sind erst in vier Monaten wieder fällig.«
    Also waren es die Lüfter, die auch Kosinic gesehen hatte, als er durch diese Luke gestiegen war. Wenn es nicht die Seriennummern waren, was hatte Kosinic dann dort unten gesucht?
    Martinez stieg erneut hinunter und fuhr mit der Hand über die Leitungen und Rohre und die Verkabelung. Vielleicht fand er irgendetwas, eine geheime Botschaft oder eine Warnung. Er entdeckte nichts außer Staub, der ihm in die Nase stieg und ihn husten ließ.
    Vielleicht hatte Mersenne sich auch geirrt und Kosinic woanders gesehen. Martinez ließ noch einige weitere Zugänge öffnen und stieg hinein, doch es war alles in Ordnung.
    Innerlich frustriert lobte er Rao für dessen Buchhaltung.
    Als er einige Stunden später beim Essen saß – ein Schinkensandwisch aus den Resten des Mahls mit Michi -, fiel ihm etwas ein.
    Bei Francis geht es immer nur ums Geld.
    Das hatte Alikhan über die ehemalige Meistermonteurin gesagt.
    Glücksspiel , dachte er.
    Er nahm den Teller vom Esstisch zum Schreibtisch mit, aktivierte das Display und überprüfte die Konten der Schiffsbank.
    Während der Reise bekam die Besatzung kein Bargeld. Die Konten wurden elektronisch verwaltet. Wer etwas einkaufen wollte, zahlte ebenfalls elektronisch. Spielschulden wurden durch direkte Transfers zwischen den Konten beglichen.
    Die Mannschaft bekam alle zwanzig Tage ihren Sold. Martinez überprüfte Francis’ Konto und stellte fest, dass sie ein Guthaben von fast neuntausend Zenith hatte. Damit konnte sie sich auf fast jedem Planeten des Reichs ein kleines Anwesen kaufen.
    Möglicherweise besaß sie sogar noch weitere Bankkonten auf verschiedenen Planeten.
    Martinez rief Alikhan zu sich. Der Diener betrat zuerst das Esszimmer und kam überrascht ins Büro.
    »Soll ich den Teller mitnehmen, mein Lord?«
    Martinez sah überrascht den leeren Teller an. »Ja«, sagte er. »Aber vorher will ich Sie noch etwas fragen. Sie haben vor einiger Zeit um einen Vorschuss gebeten, um Spielschulden zu begleichen.«
    Alikhan nickte vorsichtig. »Ja, mein Lord.«
    »Ich möchte gern wissen, mit wem Sie gespielt haben.«
    Der Diener zögerte. »Mein Lord, ich würde nur ungern jemanden …«
    »Betrügen sie?«, fragte Martinez.
    »Ich glaube nicht, mein Lord. Ich denke, es sind sehr erfahrene Spieler, die manchmal sogar gemeinsame Kasse machen.«
    »Aber sie spielen doch auch mit Rekruten, oder?«
    Martinez glaubte, ein kleines verärgertes Zucken in Alikhans Miene zu erkennen.
    »Ja, mein Lord. Jeden Abend in der Messe.«
    Es geht immer nur ums Geld.
    Das Glücksspiel verstieß natürlich gegen die Vorschriften der Flotte, doch die Vorgesetzten schritten nur selten ein. Es war ein kleines Laster und fast unmöglich zu unterbinden.
    Gefährlich wurde es allerdings, wenn die Grenzen der jeweiligen Kaste überschritten wurden. Sobald Mannschaftsdienstgrade mit einfachen Rekruten spielten, war der Machtmissbrauch nicht weit. Ein Offizier konnte seinen Untergebenen bösartige Zahlungsbedingungen diktieren und Rekruten mit Zusatzschichten oder gar körperlichen Übergriffen bestrafen. Ein Rekrut, der seinem Vorgesetzten Geld schuldete, konnte durch überzogene Zinszahlungen seinen ganzen Sold verlieren und musste möglicherweise die Schulden auf andere Weise begleichen: Geschenke, sexuelle Gefälligkeiten, die Pflichten des Offiziers übernehmen, auf dessen Geheiß etwas stehlen.
    Die ChenForce hatte Harzapid schon vor

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