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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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kreidebleich, Martinez sah den Puls an seinem Hals pochen. Als er Martinez’ Blick bemerkte, griff er abrupt nach dem Weinglas und trank einen großen Schluck.
    »Wenn man die alten Bauteile weiterlaufen lässt und weiß, an wen man sich wenden muss«, fuhr Martinez fort, »kann man die neuen Teile für eine Menge Geld verkaufen. Lüfter, Kühlaggregate und Pumpen werfen einen netten Profit ab. Jeder will Flottengeräte haben, weil sie so zuverlässig und robust sind. Die Kunden haben sogar fabrikneu verpackte Geräte bekommen.«
    Er sah die finster dreinschauende Francis an. »Ich habe die Pumpe überprüft, die in Arkhan-Dohg ausgefallen ist. Sie hätte schon vor drei Jahren stillgelegt werden sollen. Irgendjemand hat sie weiterlaufen lassen, obwohl sie schon längst als Schrott hätte abgestoßen werden müssen.«
    Martinez wandte sich an Gulik, dessen Gesicht inzwischen vor Schweiß glänzte.
    »Außerdem habe ich die Seriennummer der Antiprotonenkanone überprüft, die in demselben Gefecht versagt hat. Sie hätte vor dreizehn Monaten ausgetauscht werden sollen. Ich hoffe, der Verkäufer hat das neue Austauschteil nicht an jemanden geliefert, der es jetzt gegen uns als Waffe einsetzt.«
    »Ich war’s nicht«, krächzte Gulik. Er wischte sich den Schweiß von der Oberlippe. »Ich habe keine Ahnung von alledem.«
    »Wer es auch war«, fuhr Martinez fort, »hatte nicht die Absicht, das Schiff zu gefährden. Wir waren nicht im Krieg. Die Illustrious lag seit drei Jahren in Harzapid, und die Geräte wurden eingebaut und ausgebaut und zwischen dem Schiff und dem gesicherten Lagerraum hin und her befördert, wo leicht und unbemerkt etwas verschwinden konnte.«
    Martinez betrachtete der Reihe nach die Abteilungsleiter. »Damit dies funktioniert, braucht man Zugang zum Lagerraum und die Hilfe eines erstklassigen Maschinisten, der eine gute Reparaturwerkstatt hat, damit die älteren Geräte überarbeitet und erneut eingebaut werden können.«
    Strode betrachtete nachdenklich den Meistermaschinisten Gawbyan, der die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst hatte und den Stiel seines Weinglases gepackt hatte, als wollte er jemanden erwürgen.
    »So weit, so gut«, sagte Martinez. »Unsere fröhlichen Gauner haben also eine Menge Profit gemacht. Dann haben sie allerdings neue Partner einbezogen, und diese Partner waren Naxiden.«
    Das überraschte einige von ihnen. Yau und Cho starrten ihn verblüfft an, Strode riss den Mund auf.
    »Genauer gesagt, waren es Leute von der naxidischen Fregatte Quest , die neben der Illustrious auf dem Ring angelegt hatte. Ich nehme an, die Bande kannte einige Naxiden recht gut, und so benutzten sie wechselseitig die vorhandenen Einrichtungen und tauschten die Bauteile aus. Deshalb haben wir jetzt an Bord der Illustrious Teile, die eigentlich der Quest gehört haben. Damit dies alles gut lief, haben sie vermutlich auch die Codes für das Lager ausgetauscht. Das war keine gute Idee, denn die Naxiden haben es irgendwie geschafft, auch die Codes für das zusätzlich gesicherte Lager mit den Antiprotonenbehältern zu bekommen. Kurz vor der naxidischen Rebellion haben sie unsere vollen Behälter gegen leere ausgetauscht.«
    Das Wort »unsere« benutzte Martinez absichtlich, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch nicht an Bord gewesen war. Im Krieg ging es immer um uns und die anderen , und Martinez wollte deutlich machen, wer auf wessen Seite stand.
    »Die Folge davon war, dass die Illustrious sich in der Schlacht nicht verteidigen und unseren Kameraden nicht helfen konnte. Ich bin sicher, dass Sie sich alle noch gut daran erinnern.«
    Sie erinnerten sich, das war den verkniffenen Mienen zu entnehmen.
    »Diese Schweinehunde«, sagte Nyamugali. In ihren Augen brannte der blanke Hass.
    Wir und sie, dachte Martinez. Sehr gut, Funkerin.
    »Die Illustrious hat die Schlacht überlebt, doch die Diebe hatten nach Beginn des Krieges ein Problem. Vorher waren sie Verbrecher, doch nach dem ersten Schuss waren sie Verräter. Die Strafe für den Diebstahl von Flotteneigentum ist in der Praxis schon schlimm genug, aber Verräter werden noch viel, viel strenger bestraft. Die Probleme der Diebe nahmen noch zu, als ein Offizier Nachforschungen aufnahm, um zu klären, warum die Antiprotonenbehälter leer waren. Sobald Kosinic begann, die eingebauten Geräte zu überprüfen – als er Zugangsplatten anhob und die Seriennummern ablas -, war klar, dass er vernichtende Beweise gegen die Clique auf unserem Schiff

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