Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
würde Lady Trani nicht die erste Gouverneurin von Zanshaa bleiben, die Sula umbringen musste.
    Vielleicht würde man sie zum Kapitän befördern. Sie war offen für alles.
     
    Tork zeigte, dass er die Lektion gelernt hatte, und beförderte sie tatsächlich zum Kapitän. Allerdings teilte er ihr dies nicht persönlich mit, sondern überließ es einem Stabsoffizier. Sula gab bei ihrem Schneider neue Uniformen in Auftrag.
    Dann stellte sie überrascht fest, dass es noch andere loyalistische Truppen gab.
    In den Fragmenten des demontierten Rings von Zanshaa, die seit Monaten schwerelos im Raum trieben, hielten sich einige kleine Spähtrupps auf, die elektronische Mitteilungen abfingen und an die Konvokation und die Flotte weiterleiteten. Sie benutzten dazu geheime Satelliten, die auf beiden Seiten der Wurmlöcher standen. Sula nahm an, dass sie Lord Tork schon seit Beginn der Besetzung von Zanshaa mit detaillierten Informationen über die naxidische Flotte versorgt hatten.
    Die Teams baten Sula nun um Ablösung. Sie hätte ihnen den Wunsch gern erfüllt, doch dies war nur mit Shuttles möglich, und die einzigen Shuttles auf dem Planeten waren für naxidische Besatzungen konfiguriert. Also mussten die Leute warten.
    Vielleicht hatte sie Lady Trani auch überschätzt, und es waren die Teams auf dem Ring gewesen, die Lord Tork Bericht erstattet hatten.
    Zwei Tage nach Tranis Tod, als ein Eisregen auf die Hohe Stadt prasselte, wurde die normale Kommunikation zwischen Zanshaa und dem Reich wiederhergestellt. Tork hatte die Relaisstationen erneut angegriffen, und dieses Mal war keine naxidische Flotte zur Stelle gewesen, die die Kommandotrupps vernichten konnte.
    Nach Monaten des Schweigens strömte nun wieder eine ungeheure Menge von Informationen nach Zanshaa herein. Mails, die seit langer Zeit in irgendwelchen Zwischenspeichern gelegen hatten, wurden ausgeliefert. Die Bürger erhielten Informationen über Verwandte und Geliebte, Geburten und Todesfälle, Geld und Märkte. Die Hauptstadt jubelte.
    Sula bekam kaum persönliche Mails. Eine freundliche Botschaft von Lord Durward Li, einem ehemaligen Klienten der Sulas, dessen Sohn als Sulas Kapitän in Magaria gefallen war. Eine förmliche Mitteilung von Morgen, einem früheren Leutnant der Delhi, der inzwischen Kapitänleutnant war.
    Zwei Anfragen von Lady Terza Chen, Martinez’ Gattin, die wissen wollte, wo Sula war und wie es ihr ging. Terza erwähnte auch, dass sie bald Martinez’ Kind zur Welt bringen würde.
    Sula explodierte fast vor Hass. Sie löschte die Botschaften und hoffte, sie könne damit irgendwie auch Terza löschen.
    Sie wurde informiert, dass die Konvokation einen neuen Gouverneur für Zanshaa ernannt hatte. Lord Eldey war seit fast zwei Monaten von Laredo nach Zanshaa unterwegs und würde in etwa zwanzig Tagen eintreffen. Sula suchte in den umfangreichen Datenbanken der Stadt und fand heraus, dass das Oberhaupt des Eldey-Clans ein einundsechzigjähriger Torminel war, der in der Konvokation verschiedene Ausschüsse geleitet hatte. Vielleicht würde er einer jungen Offizierin freundlicher begegnen als Tork.
    Jedenfalls schien es einen Versuch wert. Sula schickte ihm einen ausführlichen Bericht über die Lage auf Zanshaa, eine Zusammenfassung ihrer Aktivitäten und die Leistungen der Untergrundarmee. Sie fügte Empfehlungen hinzu, wie man die Armee und die verschiedenen Interessen, die sie vertraten, am besten behandeln solle.
    Dieser Bericht abzüglich ihrer Empfehlungen ging auch an die Konvokation und den Flottenausschuss. Sie wollte, dass alle es von ihr selbst und nicht durch Torks Filter erfuhren.
    Zu ihrer großen Überraschung ging Eldeys Antwort schon zwei Tage später ein. Die Kamera zeigte ihn auf einer verzierten Beschleunigungsliege aus braunem Leder mit silbernen Beschlägen. Er war leger gekleidet und trug nur die schlichte Weste, auf die sich viele Torminel beschränkten, um keinen Hitzschlag zu bekommen. Seine Stimme war leise und ein wenig zögernd, das Fell war schon etwas schütter.
    »Ich stimme Ihrer Einschätzung der Armee völlig zu«, sagte er, »und werde alle Amnestien und Auszeichnungen bestätigen. Meiner Ansicht nach haben Sie Außerordentliches geleistet, und ich werde dem Flottenausschuss empfehlen, Sie auszuzeichnen. Ich kann mir nichts anderes vorstellen, als dass Ihnen eine bemerkenswerte Karriere bevorsteht.«
    Es mochte die Schmeichelei eines erfahrenen Politikers sein, aber es waren wenigstens die richtigen Worte. Sula

Weitere Kostenlose Bücher