Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
stand, Sula hatte ihren Tee mit Rohrzucker gesüßt.
»Ich kontrolliere noch einmal die Wachen, ehe ich ins Bett gehe«, sagte Julien. »An einem Abend wie diesem verstecken sie sich wahrscheinlich alle drinnen.«
Sula lächelte. Julien verwandelte sich in einen Antreiber, und sein Eifer ersparte ihr eine Menge Ärger.
»Eldey hat vorgeschlagen, dass wir die Armee bald auflösen«, sagte Sula.
Julien lachte. »Was hat Eldey damit zu tun? Er gehört doch zu denen, die weggelaufen sind und uns mit den Naxiden sitzengelassen haben.«
Patel dagegen erwiderte nachdenklich Sulas Blick. »Du wirst es tun, nicht wahr, Prinzessin?«
»Ja. Ich habe um eine Versetzung zur Flotte gebeten. Sobald die reguläre Regierung im Amt ist, werden sie uns als Gefahr betrachten, und besiegen können wir sie nicht.«
Julien lief vor Wut rot an. Nur die Narben, die an seine Verhöre durch die Naxiden erinnerten, blieben weiß. »Du willst aufgeben!«, sagte er.
»Ich kämpfe weiter gegen die Naxiden. Das kann ich gut.« Sie sah ihn an. »Wir müssen uns zurückziehen, solange wir vorne liegen. Bevor wir uns zu viele Feinde machen. Frag deinen Vater, er wird mir zustimmen.«
Julien drehte sich zum Feuer um und trank einen Schluck Punsch. »Es gefällt mir, in der Armee zu dienen«, sagte er. »Es ist schwer, wieder zum alten Leben zurückzukehren.«
»Das musst du ja gar nicht«, entgegnete Sula. »Das war doch der Zweck der Amnestie.«
»Diese Möglichkeit habe ich nicht«, erklärte er bedrückt. »Mein Vater freut sich über die Amnestie, aber ich soll seine Nachfolge antreten.«
»Und das willst du nicht? Das tut mir leid«, sagte sie.
Julien zuckte mit den Achseln. »So übel ist es gar nicht. Ich habe Geld und alles, was ich mir nur wünschen kann, und ich werde der Boss sein.«
Patel beobachtete die beiden mit dunklen sanften Augen. »Wir haben uns alle daran gewöhnt, geliebt zu werden, Prinzessin. Das ist das Problem.«
Sula lächelte. »Ja, das war das Beste daran.«
Geliebt werden. Die Worte Lang lebe der Weiße Geist auf einer Hauswand entdecken. Fahrgäste mit dem Widerstand in der Hand aus der Bahn steigen sehen. Die Gesichter der Menschen, die sie bei ihren öffentlichen Auftritten erkannt hatten. In Casimirs Armen liegen und sich von seinem männlichen Geruch einhüllen lassen. Sie hatte etwas Wundervolles erlebt, und der Moment war nun vorbei.
Sie wandte sich an Patel. »Was wirst du tun?«
Er lächelte leicht. »Oh, ich mache weiter wie früher. Sonst könnte ich mir meine Laster nicht mehr leisten.«
Sie hob die Teetasse. »Auf neue Abenteuer«, sagte sie.
Die anderen hoben die Gläser und tranken. Julien starrte düster ins Feuer.
»Ohne Casimir macht es nicht mehr so viel Spaß«, sagte er.
»Das ist wahr«, stimmte sie zu.
Er war Martinez, aber irgendwie war er es auch nicht. Das markante Kinn und die dichten Augenbrauen waren da, trotzdem war das Gesicht irgendwie anders geschnitten, und die Haare waren schwarz und glatt statt braun und gewellt. Er und Sula standen im vorderen Zimmer von Sulas alter Wohnung hinter dem Shelley-Palast.
Der falsche Martinez, er trug die mit silbernen Tressen verzierte Uniform eines Kapitäns, reichte ihr die Guraware-Vase, in der Gladiolen standen. »Die haben Sie meinem Vater zur Hochzeit geschenkt«, sagte er. »Ich dachte, ich schenke sie jetzt Ihnen zu der Ihren.«
Sula starrte ihn schockiert an. Es war nicht Martinez, sondern sein Sohn, den Terza Chen zur Welt gebracht hatte.
»Es ist durchaus sinnvoll, dass unsere Clans vereinigt werden«, sagte der zukünftige Lord Chen, »doch Sie müssen vorher Ihr kleines Problem lösen.«
»Welches Problem?«, quetschte Sula heraus.
Der junge Mann sah sie mitleidig an. »Das war Gredels Stimme. Nehmen Sie sich zusammen. Wir brauchen nur einen Tropfen Blut für die Genbank.«
Chen stellte die Vase weg und nahm Sulas Hände, in deren Handflächen sich das Blut sammelte.
»So wird das nichts«, sagte er und ließ sie wieder los. »Die Heirat ist erst möglich, wenn wir dieses Problem aus der Welt geschafft haben.«
Er nahm ein Kissen mit langen goldenen Troddeln vom hässlichen Savigny-Sofa.
»Ich fürchte, es geht nicht anders«, sagte er mit Terzas sanfter Stimme und presste ihr das Kissen auf das Gesicht.
Natürlich wehrte sie sich, doch er war viel zu stark.
Mit einem erstickten Schrei und ausgetrocknetem Mund fuhr Sula auf. Sie sprang aus dem Bett und wehrte sich heftig gegen den eingebildeten
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