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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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rauchen, ohne die Hände heben zu müssen.
    Sula fragte sich, ob die Zigarette aus ihren eigenen Vorräten stammte.
    »Sie dürfen gern rauchen, meine Lor… meine Damen und Herren«, sagte Trani.
    Julien zündete sich eine Zigarette an. Sergius, der neben ihm saß, starrte die Gouverneurin mit seinen toten Augen an und ließ sich nicht anmerken, was in ihm vorging.
    »Außerdem müssen wir über die Orden und Auszeichnungen reden«, sagte Lady Trani. »Ich werde persönlich alle Empfehlungen auf ihre Berechtigung hin überprüfen. Drittens sind die Amnestien zu diskutieren, die Lady Sula für die vor dem Krieg begangenen Vergehen versprochen hat. Dies werde ich von Fall zu Fall entscheiden. Der Oberkommandierende sieht keinen Grund, warum frühere Verbrechen ungesühnt bleiben sollten, nur weil jemand seine Pflicht erfüllt und den Feind bekämpft hat.«
    Julien kicherte in seiner Wolke aus Zigarettenqualm, Sergius Bakshi ließ sich nichts anmerken. Sula hustete, als eine Wolke zu ihr trieb.
    »Lady Präfektin«, wandte Trani sich an die Polizeichefin, »ich brauche Ihre Unterstützung beim Auffinden der Polizeiakten.«
    »Ja, meine Lady.«
    Wieder kicherte Julien. Die Polizistin war eine Freundin der Bakshis und konnte auf eine lange, profitable Beziehung mit der Familie zurückblicken. Wahrscheinlich würden viele Akten nie mehr aufgefunden.
    Trani ließ sich über die Vorräte von Antimaterie und die Energieversorgung, über wirtschaftliche und Sicherheitsfragen unterrichten. Sula machte sich auf dem Datenbildschirm im Tisch einige Notizen und übermittelte sie an ein ähnliches Pult im Ministerium der Weisheit. Während Lady Trani die Berichte der Ratsmitglieder entgegennahm, meldete das Ministerium Sulas Absetzung und brachte kurze Biografien von Sula und der neuen Gouverneurin. Dabei wurde nicht verschwiegen, dass Trani sich vor den naxidischen Besatzern versteckt hatte.
    Außerdem wurde erwähnt, dass die Amnestien in Frage standen, und dass jemand, der während des Krieges untätig in Kaidabal gehockt hatte, der Armee die Medaillen wieder wegnehmen wollte.
    Nichts konnte die neue Gouverneurin unbeliebter bei ihren Bürgern machen.
    Das wird eine nützliche Lektion, dachte Sula. Wenn sie genug Zeit und Energie gehabt hätte, dann hätte Lady Trani eine Menge weiterer Lektionen lernen können.
    Doch diese Zeit und Energie hatte sie nicht, und vor allem musste sie jemand anders eine Lektion erteilen.
    Nach der Sitzung ging Sula mit Julien hinaus. »Du kannst dich doch sicher darum kümmern, oder?«
    Julien lächelte kalt. »Überlass das nur mir«, sagte er.
     
    »Mein Lord«, begann Sulas nächste Nachricht an Tork, »Ihre neue Gouverneurin konnte sich leider nur zwei Tage halten, ehe sie bei Unruhen getötet wurde. Im Moment ist nicht völlig klar, was geschehen ist, aber sie hielt es anscheinend für geboten, bei einer öffentlichen Ansprache den Zuhörern zu drohen, dass jeder bestraft würde, der jemals mit den Naxiden zusammengearbeitet habe. Ich fürchte, die Menge hat darauf sehr ungehalten reagiert.«
    Sie blickte in die Kamera und verkniff sich ein Achselzucken.
    »Natürlich werde ich den Vorfall gründlich untersuchen lassen. Das offizielle Vid der Veranstaltung wurde leider zerstört, aber vielleicht finden wir noch etwas heraus.«
    Sie war ins Büro des Kommandeurs der Heimatflotte zurückgekehrt. Die Techniker waren schon dabei, sämtliche Passwörter zu ändern, und die Ju-yao-Vase stand wieder auf dem Schreibtisch.
    »Ich habe Ihre Korrespondenz mit Lady Trani durchgesehen und muss Ihnen zustimmen, dass die Aufgabe eines Militärgouverneurs mit dem Rang eines Leutnants nicht vereinbar ist.«
    Die Andeutung eines ironischen Lächelns spielte um ihre Lippen.
    »Ich glaube, ich sollte mindestens zum Kapitän befördert werden, denn in dieser Situation brauche ich all den Einfluss, den mir dieser Rang verschafft. Die Bürger hier haben zwei Regierungen gestürzt, die sie nicht wollten, und ich möchte vermeiden, dass dies zur Gewohnheit wird.«
    Nachdem sie ihre Mitteilung mit dieser kleinen Drohung garniert hatte, schaltete sie ab und drehte den Stuhl herum, bis sie mit einer Tasse Tee in der Hand den Blick über die Unterstadt schweifen lassen konnte.
    Es hilft, wenn einem alles egal ist, dachte sie. Sie konnte alles auf einen einzigen Fall der Würfel setzen, weil ihr das Ergebnis gleichgültig war.
    Vielleicht würde man sie beschuldigen, Lady Tranis Ermordung veranlasst zu haben.
    Vielleicht

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