Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
und Pionen gingen von den in der Nähe explodierten Raketen aus. Die Außentemperatur näherte sich dem Grenzwert.
Die ausgeblendete Hälfte des Universums erwachte allmählich wieder zum Leben, als die zerstörten Sensoren automatisch ausgetauscht wurden.
Wieder vernichtete eine mächtige Strahlung die Hälfte der Sensoren. Es war keine explodierende Rakete, dort war etwas Großes zerstört worden. Wahrscheinlich ein ganzes Schiff mit seinem gesamten Antimaterietreibstoff und seiner Munition.
»Zwölf Grav für zwei Minuten«, befahl Martinez.
Die Maschinen donnerten. Martinez wehrte sich einen Moment lang gegen die Schwärze, in der er am Ende doch versank.
Wenige Augenblicke später kam er wieder zu sich und hörte Michis Stimme im Kopfhörer.
»Alle Schiffe feuern Salven ab!«
Martinez hatte das Gefühl, er hätte einen mit Fell bedeckten Gummiball im Mund.
»Waffenkontrolle, haben Sie das gehört? Salve abfeuern.«
Husayn antwortete nicht, wahrscheinlich war er noch bewusstlos. Martinez stammelte die akustischen Befehle, mit denen er die Kontrolle über den Waffencomputer übernehmen konnte, doch dann ertönte Husayns nuschelnde Stimme.
»Schon gut, Lord Kapitän, ich hab’s mitbekommen. Raketen sind abgefeuert.«
Die Illustrious befand sich immer noch in einer Plasmawolke, die allerdings bereits dünner wurde und sich abkühlte. Martinez betrachtete wieder den Strahlungsmesser. Die Ausschläge waren nur noch klein und daher weit entfernt. Die Außentemperatur sank.
Radar und Fernerkundungslaser durchdrangen das Chaos. In der Nähe tauchten einige Schiffe aus der Strahlungswolke auf, die Überlebenden des Neunten Kreuzergeschwaders.
Drei, zählte Martinez. Vier. Fünf, wenn man die Illustrious mitzählte.
Ein paar Minuten vorher waren es noch neun gewesen.
»Alle Schiffe feuern eine Salve.« Dieses Mal hatte Chandra den Befehl weitergegeben. Anscheinend war sie gerade erst wieder zu sich gekommen.
Sie schossen die Salve auf den Feind ab, den sie im Moment nicht einmal sehen konnten. Martinez wünschte sich, er könne wieder die Einspielung der beiden Pinassen auffangen.
Als sich die Plasmawolke weiter abkühlte, tauchte vor ihnen ein Überlebender von Torks Daimong-Geschwader auf. Noch weiter vorne explodierten Raketen, auch hinter ihnen wurde gekämpft.
Wenige Sekunden später war die Sicht völlig frei, und die Sensoren konnten das gesamte Schlachtfeld abtasten.
Zuerst betrachtete Martinez das feindliche Geschwader, gegen das sie gekämpft hatten. Außer den zuletzt abgefeuerten Raketen war nichts zu erkennen. Möglicherweise waren die Naxiden noch hinter einigen letzten Plasmawolken verborgen.
Wenigstens kamen keine Raketen in ihre Richtung geflogen.
Hinter ihnen kämpften mehrere Geschwader gegeneinander, voraus tauchte ein weiterer Daimong-Kreuzer auf: die Judge Urhug, Torks Flaggschiff.
Weit vor ihnen, vor der grellen Sonne Magarias kaum auszumachen, war immer noch ein Kampf im Gange. Einige Schiffe bewegten sich auf scheinbar willkürlichen Kursen. Sulas Geschwader kämpfte ununterbrochen und folgte nach wie vor dem neuen taktischen System.
Anscheinend hatte sie das erste feindliche Geschwader vernichtet und danach abgebremst, um den nächsten Verband aus einer unerwarteten Richtung anzugreifen. Nachdem sie auch die zweite Gruppe von Feinden zerstört hatte, ließ Sula sich nun mit einem zweiten loyalistischen Geschwader zurückfallen, um eine dritte feindliche Gruppe anzugreifen.
Er konnte mindestens fünf von Sulas Schiffen erkennen, und die Bewegungen ließen vermuten, dass es noch mehr gab, die er nicht entdecken konnte. Erleichtert nahm er zur Kenntnis, dass Sula höchstwahrscheinlich noch lebte.
»Mein Lord«, sagte Choy, »Meldung von Pinasse drei. Angriff erfolgreich, Feind zerstört, bitte um neue Befehle.«
Martinez betrachtete überrascht das Loch, wo vorher ein feindliches Geschwader geflogen war. Anscheinend hatte die Illustrious Raketen auf Feinde abgefeuert, die längst zerstört gewesen waren.
»Pinasse drei soll zurückkehren. Waffenkontrolle, leiten Sie alle verbliebenen Raketen zu dem nächsten Feind hinter uns um. Maschinen, reduzieren Sie den Schub auf ein halbes Grav.«
Endlich wich der Druck der acht Grav von ihm. Die Schiffshülle knackte einige Male und erbebte, als schüttelte sie erschöpfte Gliedmaßen aus. Martinez stellte eine Verbindung zu Chandra her.
»Bitte um Erlaubnis zu bremsen und die Feinde hinter uns anzugreifen.«
Chandras Antwort kam
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