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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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das?«
    »Irgendjemand bringt Kapitäne um, mein Lord. Ich soll dafür sorgen, dass es sich nicht wiederholt.«
    Kapitäne umbringen. Aus diesem Blickwinkel hatte er es noch gar nicht betrachtet.
    »Nun gut«, sagte Martinez. »Weitermachen.«
    Er ging in seine Schlafkabine, die Alikhan bereits vorbereitet hatte, putzte sich am Waschbecken die Zähne und betrachtete sein Abbild im Spiegel.
    Kapitän der Illustrious.
    Trotz der Todesfälle, und obwohl Narayanguru am Baum hing und ein unbekannter Mörder auf dem Schiff umging, musste er lächeln.

12
     
    Nach dem Frühstück zog Martinez die Galauniform mit den silbernen Tressen und dem hohen Kragen an; die roten Stabsabzeichen hatte Alikhan bereits entfernt. Dann bat er Marsden und Fulvia Kazakov zu sich. Während er wartete, ließ er Alikhan die Goldene Kugel aus dem Kästchen nehmen.
    Die Handschuhe hatte er übergestreift, auf das gekrümmte Opfermesser hatte er jedoch verzichtet. Die Situation war auch so schon schwierig genug.
    Marsden und Kazakov trugen ebenfalls ihre besten Uniformen. »Meine Lady«, sagte Martinez zur Ersten, »bitte teilen Sie Meistermaschinist Gawbyan mit, dass wir seine Abteilung inspizieren werden.«
    Kazakov rief an, und Martinez führte die Prozession in die Werkstätten, wo sie ein etwas atemloser Gawbyan erwartete.
    Martinez nahm eine gründliche Inspektion vor, befragte die Maschinisten nach ihrer Arbeit und notierte eine gewisse Achtlosigkeit im Umgang mit Abfall. Wenn das Schiff eine Kursänderung durchführen oder den Schub verändern musste, konnte der Müll durch die ganze Werkstatt fliegen.
    Gawbyan nahm die Kritik mit bebendem Schnurrbart auf. Sobald Martinez den Raum verlassen hätte, würde er wie eine Urgewalt über einen seiner Rekruten herfallen.
    Nach der Inspektion stellte Martinez fest, dass der Vormittag noch lang war, und setzte eine zweite Inspektion in der Raketenbatterie zwei an. Dieser Besuch dauerte länger, weil er sich auch die Lademechanik und die Manöver der Reparaturroboter unter Aufsicht ihrer Bediener vorführen ließ. Obwohl hohe Offiziere zugegen waren und die Inspektion alle Untergebenen verunsicherte, herrschte eine beinahe fröhliche Stimmung vor. Unwillkürlich dachte Martinez an die Atmosphäre von Angst und Schrecken, die zwei Tage zuvor mit Fletchers Inspektion einhergegangen war.
    Als er die fröhlichen Mienen sah, fragte er sich, ob die Besatzung ihn nicht ernst nahm. Falls das zutraf, war er durchaus bereit, sich als Schweinehund aufzuführen, bis es sich änderte. Seine Intuition sagte ihm jedoch, dass es nicht nötig war. Die Krummbuckel waren einfach nur froh, dass er das Kommando übernommen hatte.
    Immerhin war er ein Siegertyp. Er hatte beide Erfolge der Flotte über die Naxiden in Szene gesetzt, und die Besatzung arbeitete lieber unter einem Sieger als unter einem Fletcher, den sie nicht verstand.
    »Ich würde nach dem Abendessen gern die Leutnants sehen«, sagte Martinez zu Kazakov, als sie die Raketenbatterie verließen. »Ein informelles Treffen in der Daffodil . Bitte sorgen Sie dafür, dass ein qualifizierter Stabsfeldwebel oder Kadett die Wache übernimmt.«
    »Ja, mein Lord.«
    »Außerdem können Sie in Ihre alten Quartiere zurückkehren. Ich danke Ihnen für Ihre Gastfreundschaft, auch wenn sie unfreiwillig war.«
    Sie erwiderte sein Lächeln. »Ja, mein Lord.«
    Er ging in sein altes Büro, öffnete den Safe, nahm alles heraus und ließ für Kazakov die Tür offen stehen. Mit einem letzten Blick verabschiedete er sich von den Putten in der Hoffnung, sie nie wiedersehen zu müssen. Dann ging er in sein neues Büro und starrte die Statuen an, die stoisch und überheblich in ihren Rüstungen herumstanden, die eleganten Gestalten auf den Wandbildern, die mit Federkielen schrieben oder vor einem hingerissenen Publikum aus Schriftrollen vorlasen. Martinez öffnete seinen neuen Safe, änderte die Kombination und verstaute seine Wertgegenstände, Fletchers Buch und die kleine Figur, die auf dem Schädel tanzte.
    Der grässliche Narayanguru war erfreulicherweise aus der Schlafkabine verschwunden. Auch die Pietà, das knurrende Ungeheuer und die badende Frau waren fort. Der blauhäutige Flötenspieler war noch da, hing jetzt allerdings an einer besser beleuchteten Stelle. Daneben zeigte ein Bild ein Schwebefahrzeug, das in hohen Gischtfontänen über schäumende Wellen hinwegraste. Über dem Ankleidetisch hing ein Landschaftsbild, schneebedeckte Berge über einem Dorf, in dem

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