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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Haut. »Und das ist Krishna, meines Wissens eine Hindu-Gottheit. Das Bild mit dem sterbenden Mann ist eine Pietà, also ein christliches Motiv. Ebenfalls ein Gott, der auf pittoreske Weise von den Shaa getötet wurde.«
    »Christlich?«, fragte Martinez neugierig. »Wir haben einige Christen auf Laredo. An gewissen Tagen im Jahr tragen sie weiße Gewänder und spitze Hüte, legen sich in Ketten und verprügeln einander.«
    Jukes erschrak. »Warum tun sie das?«
    »Keine Ahnung. Angeblich erwählen sie auch einen aus ihrem Kreis zum Gott und nageln ihn an ein Kreuz.«
    Jukes kratzte sich verwundert am Kopf. »Ein komischer Kult, was?«
    »Es ist eine große Ehre. Die meisten überleben sogar.«
    »Schreiten denn die Behörden nicht ein?«
    Martinez zuckte mit den Achseln. »Die Anhänger tun sich nur gegenseitig weh, und Laredo ist weit von Zanshaa entfernt.«
    »So scheint es wohl.«
    Martinez betrachtete Narayanguru und das blutige, halb durchsichtige Fleisch. »Ich bin weder Kultist noch Ästhet und habe nicht die Absicht, auch nur eine Nacht neben diesem grässlichen Ding zu schlafen.«
    Der Künstler grinste. »Kann ich gut verstehen.«
    Martinez wandte sich an ihn. »Könnten Sie sich um die Sammlung des Kapitäns kümmern und sie irgendwo einlagern, wo sie niemand stört, und hier etwas Angenehmeres aufstellen?«
    »Ja, mein Lord.« Jukes musterte ihn. »Darf ich etwas für Sie erschaffen? Etwas ausdrucken und rahmen, falls Sie mir sagen wollen, was Sie mögen?«
    Martinez hatte noch nie die Frage beantworten müssen, welche Kunst er bevorzugte. »Suchen Sie etwa einen neuen Patron, Mister Jukes?«
    »Immer.« Jukes zeigte ihm wieder die gelben Zähne. »Bedenken Sie, dass Sie die Illustrious vermutlich mehrere Jahre befehligen werden. Fletchers Sammlung wird an die Familie geschickt, und Sie werden bestimmt nicht die Kacheln und Wandmalereien behalten wollen. Dies hier ist immerhin ein Kriegsschiff und kein verwunschener Palast.«
    Martinez sah ihn an. »Haben Sie denn nicht alles an Bord erschaffen? Würde es Ihnen nichts ausmachen, wenn ich alle Kacheln herausreiße und die Wandbilder übermalen lasse?«
    Jukes strahlte eine vom Sherry gefärbte Unbefangenheit aus. »Überhaupt nicht. Die Entwürfe habe ich im Computer gespeichert, und offengestanden sind dies sowieso nicht meine besten Arbeiten.«
    Martinez runzelte die Stirn. »Hat Fletcher Sie denn nicht bezahlt, um die besten Arbeiten zu bekommen?«
    »Ich bin ausschließlich seinem Geschmack gefolgt, nicht meinem eigenen. Alles ist ausbalanciert, klassisch und langweilig. Ich habe früher viel bessere und interessantere Werke geschaffen, aber dafür hat niemand etwas zahlen wollen, und deshalb …« Er zuckte mit den Achseln. »So bin ich auf einem Kriegsschiff gelandet. Es ist nicht das, was ich erwartet habe, als ich das erste Mal ein Grafikprogramm bedient habe.«
    Darüber amüsierte Martinez sich. »Wie hat Fletcher Sie eingruppiert?«
    »Monteur Erster Klasse.«
    »Aber von den Pflichten eines Monteurs verstehen Sie nichts, oder?«
    Der Künstler schüttelte den Kopf. »Nicht das Geringste, mein Lord. Deshalb brauche ich einen neuen Patron.«
    »Nun ja.« Martinez betrachtete den Flötenspieler mit der blauen Haut. »Nehmen Sie erst einmal diese düsteren Sachen ab und hängen Sie etwas Fröhlicheres auf. Über irgendwelche … Aufträge können wir uns später noch unterhalten.«
    Jukes strahlte. »Soll ich sofort beginnen, mein Lord?«
    »Nach dem Frühstück ist früh genug.«
    Jukes’ Strahlen verstärkte sich noch. »Sehr wohl, mein Lord. Ich habe eine Inventarliste aller Objekte, die Kapitän Fletcher aus seiner Sammlung mit an Bord gebracht hat, und werde heute Nacht darin schmökern.«
    Martinez amüsierte sich über das Wort »schmökern«. »Gut, Mister Jukes. Sie können wegtreten.«
    »Ja, mein Lord.« Dieses Mal schaffte Jukes es sogar, halbwegs überzeugend zu salutieren. Martinez verließ Fletchers Quartier und schloss hinter sich ab.
    Das Gespräch hatte ihn aufgemuntert. In seiner eigenen Kabine stellte er erschrocken fest, dass einer seiner Diener, der Monteur Espinosa, Kissen auf den Boden des Büros gelegt und sich voll angekleidet darauf ausgestreckt hatte.
    »Was tun Sie da?«, fragte Martinez.
    Espinosa sprang auf und nahm Haltung an. Er war ein junger Mann, muskulös und schlank, mit kräftigen Händen.
    »Alikhan hat mich geschickt, mein Lord«, sagte er.
    Martinez starrte ihn verständnislos an. »Warum denn

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